WM-Achtelfinale: Mit Herz und kühlem Kopf gegen Ägypten

Nach dem letzten Vorrundenspiel gegen Saudi-Arabien richtet sich der Blick im deutschen Lager auf das am Montag anstehende WM-Achtelfinale gegen Ägypten (Anwurf um 16.30 Uhr deutscher Zeit in der Lusail Multipurpose Hall, live bei Sky und in Sky Sportsbars). „Eine gute Vorbereitung ist keine Garantie für einen Auftaktsieg in der Gruppenphase, ein gute Vorrunde ist keine Garantie für einen Sieg im ersten Spiel der K.o.-Phase“ - so lautete die Kernaussage von Bundestrainer Dagur Sigurdsson beim DHB-Medientermin am Sonntagmittag.

Bereits am Vorabend stieg das deutsche Trainerteam in die Analyse des kommenden Gegners ein, als die Nordafrikaner in der Gruppe C als Gruppenvierter feststanden. Alle fünf Gruppensiele der Ägypter werden bis Sonntagabend ausgewertet sein, die Ergebnisse werden der Mannschaft in der abendlichen Besprechung präsentiert. „Alle Aktionen werden durchleuchtet und analysiert“, sagte Sigurdsson.

Den Drittplatzierten der vergangenen Afrikameisterschaft charakterisiere Sigurdsson vor allem als sehr robuste Truppe: „Sie spielen eine sehr emotionale und aggressive Abwehr. Im Angriff haben sie eine unglaubliche Wucht.“ Es wird also Schwerstarbeit auf die DHB-Auswahl zukommen, für die es gelte, in einer durch voraussichtlich mehrere Tausend ägyptische Schlachtenbummler aufgeladenen Atmosphäre kühlen Kopf zu bewahren. Das aber mit dem nötigen Herz: „Wir müssen jeden Angriff so spielen, als wäre es der letzte und entscheidende des Turniers“, fordert der Isländer von seiner Mannschaft, in der „jeder heiß auf das Spiel ist“. Zudem seien nun die Spieler, die in den ersten vier Begegnungen weniger Spielanteile bekommen hatten, durch die Einsatzzeiten gegen Saudi-Arabien, „voll im Turnier angekommen“.

Personell wird sich im deutschen Kader zum morgigen Spiel nichts ändern. Matthias Musche – für Fabian Böhm in den 16er-Kader berufen – bleibt im Team. Rückraumspieler Böhm, der seine Rolle in den ersten vier Begegnungen sehr gut ausfüllte, sei laut Sigudsson „sehr professionell damit umgegangen“. Ob es nach einem eventuellen Viertelfinal-Einzug weitere Änderungen geben könnte, ließ der Bundestrainer offen: „Wenn wir so etwas machen würden, dann wollen wir den Gegner damit überraschen.“

Teammanager Oliver Roggisch berichtete, dass in der Mannschaft jeder Akteur sehr fokussiert auf die WM sei und mit der nötigen Professionalität zu Werke geht und die Spieler eigenständig außerhalb des Trainingsplans trainieren: „Das ist immer ein sehr gutes Zeichen.“

Bernhard Bauer bekräftigte noch einmal seinen Dank an Mannschaft und Trainerteam. „Ich bin begeistert. So wie viele andere in Deutschland auch. Wer ehrlich ist, hat das in dieser Form nicht erwartet“, meinte der DHB-Präsident. „Ich bin mir sicher, dass Dagur die Mannschaft wieder richtig einstellen wird.“

Das Achtelfinale im Überblick:

Sonntag, 25. Januar:
Lusail Multipurpose Hall
16.30 Uhr: Österreich - Katar
19.00 Uhr: Spanien - Tunesien
Ali Bin Hamad Al-Attiyah Arena
16.30 Uhr: Slowenien - Mazedonien
19.00 Uhr: Kroatien - Brasilien

Montag, 26. Januar
Lusail Multipurpose Hall
16.30 Uhr: Deutschland - Ägypten
19.00 Uhr: Island - Dänemark
Ali Bin Hamad Al-Attiyah Arena
16.30 Uhr: Polen - Schweden
19.00 Uhr: Frankreich - Argentinien