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Gensheimer führt Deutschland zum zweiten Turniererfolg - Krimi gegen starke Russen

18.01.2015
18.01.2015 · Verband, Nationalteams, Männer 3. Liga, Home · Von: cb

Gensheimer führt Deutschland zum zweiten Turniererfolg - Krimi gegen starke Russen

"Seit der Auslosung habe ich ein schlechtes Gefühl”, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson auf der gestrigen Pressekonferenz. Ein Gefühl, das sich zunächst bestätigen sollte. Denn in der ersten Halbzeit fand die deutsche Nationalmannschaft gegen den ehemaligen Welt- und Europameister überhaupt nicht ins Spiel. Nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang konnte die DHB-Auswahl die Partie dennoch knapp mit 27:26 (9:13) für sich entscheiden und fuhr den zweiten Sieg in ihrem zweiten WM-Spiel ein.

Angeführt von einem starken Kapitän Uwe Gensheimer kämpfte sich die Sigurdsson-Sieben nach dem Seitenwechsel zurück in die Partie, die in den ersten 30 Minuten komplett am deutschen Team vorbei gelaufen war. In der Abwehr bekam der Mittelblock um Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler die Achse Pavel Atman /Mihail Chipurin nicht so recht in Griff. Zudem war das deutsche Angriffsspiel gegen die russische 5:1-Abwehr mit dem pfeilschnellen Timur Dibirov auf der Spitze von sichtlicher Nevosität geprägt. Bereits im ersten Angriff des Spiels bestrafte der Linksaußen einen Fehler der Deutschen per Tempogegenstoß zur 1:0-Führung für das vom Ex-Magdeburger Oleg Kuleschow trainierte Team. Uwe Gensheimer schaffte zwar im Gegenzug den Ausgleich, doch die DHB-Auswahl sollte nicht ein einziges Mal bis zur Pausensirene in Führung liegen. Satt dessen lief sie permanent einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, egalisierte diesen um in der Folge wieder in Rückstand zu geraten. Beim Halbzeitpfiff betrug dieser dann sogar vier Tore.

Nach dem Wechsel kamen die Deutschen wie verwandelt aus der Kabine. Die Abwehrreihe präsentierte sich nun viel beweglicher, stand insgesamt sicherer und hatte sich vor allem auf die Kreisanspiele auf Chipurin eingestellt. Innerhalb von nur viereinhalb Minuten sorgten Patrick Wiencek (2), Patrick Groetzki (2) und Paul Drux für den 14:14-Ausgleich. Doch die Russen präsentierten sich weiterhin stabil, verloren nicht den Faden und konterten wieder zu einer eigenen Zwei-Tore-Führung (15:17, 38. Minute).

Die anschließende 6:4-Überzahl (Zeitstrafen Chipurin und Gorbok) nutze die DHB-Auswahl zu einem energischen Zwischenspurt zum 18:17 durch Stefan Kneer in der 41. Minute. Anschließend kassierte Erik Schmidt eine Zeitstrafe. Doch das Unterzahlspiel scheint sich immer mehr zu einer Stärke der Deutschen zu entwickeln. Hendrik Pekeler erkämpfte sich in der eigenen Abwehr den Ball und passte diesen im Liegen zu Groetzki, der Oleg Grams im Kasten der Russen keine Chance ließ. Der hatte kurz zuvor den keineswegs schwach haltenden Igor Levshin abgelöst. Kurz zuvor musste auch im deutschen Kasten der gut haltende Silvio Heinevetter für Carsten Lichtlein Platz machen. Der führte sich sofort mit einer spektakulären Parade gegen den frei vor ihm auftauchenden Chiprin gut ein.

Krimi in den letzten Spielminuten

Im Anschluss an die deutsche Zwei-Tore-Führung entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Immer wenn es so schien, als sei die Begegnung bei drei Toren Vorsprung für den Weltmeister von 2007 entschieden, kämpften sich die Russen wieder zurück. In der dramatischen Schlussphase hatten die Deutschen dann bange Minuten zu überstehen. Patrick Groetzki traf drei Minuten vor dem Ende zum viel umjubelten 27:24. Die vermeintliche Vorentscheidung. Aber Pavel Atman und Daniil Shishkarev verkürzten noch einmal auf 26:27. Im vorletzten Angriff des Spiels entschieden die Unparteiischen auf Stürmerfoul gegen Shishkarev. Ballbesitz Deutschland. Doch ein technischer Fehler und eine Strafzeit gegen Michael Kraus brachten die Russen bei eigenem Ballbesitz wieder in Reichweite eines Punktgewinns. Aber der finale Pass von Pavel Atman auf Rechtsaußen Shishkarev landete im Seitenaus.

Deutschland – Russland 27:26 (13:17)

Deutschland: Heinevetter (1. - 43, sieben Paraden, darunter einen Siebenmeter), Lichtlein (44. - 60, vier Paraden); Kneer (1), Gensheimer 9/4, Sellin, Wiencek 4, Pekeler, Groetzki 6, Weinhold 2, Strobel 1, Schmidt, Kraus 2, Müller, Schöngarth, Böhm, Drux 2.

Russland: Levshin (1. - 41, vier Paraden), Grahms (42. - 60., zwei Paraden); Pyshkin, Shishkarev, 1 Kovalev 3, Evdomikov, Skopintsev, Atman 4, Gorbok 2, Kudinov, Chipurin 3, Dibirov 5, Dereven, Igropulo 6, Aslanyan, Zhitnikov 2.

Schiedsrichter: Kliko/Johansson (Schweden). - Siebenmeter:4/4:5/4 (Kovalev scheitert an Heinevetter) – Zeitstrafen: 7:8 (Wiencek, Weinhold 2, Strobel, Schmidt, Kraus, Müller – Phyhkin, Evdokimov 2, Gorbk 2, Chipurin, Dibirov, Igropulo) – Spielfilm: 1:0, 1:1, 1:3, 3:3, 3:5, 4:6, 6:6, 6:8, 7:9, 7:10, 8:10, 8:11, 9:12, 9:13 (Halbzeit) - 10:13, 11:13, 11:14, 12:14, 13:14, 14:14, 15:15, 15:17, 17:17, 19:18, 21:19, 23:20, 25:22, 25:24, 27:24, 27:26 (Endstand).