Michelmann: „Statut ist das Fundament der 3. Ligen“
Michelmann: „Statut ist das Fundament der 3. Ligen“
Mit Beginn der Spielzeit 2014/2015 ist die Verantwortung der 3. Ligen von den Regional- und Landesverbänden auf den Deutschen Handballbund (DHB) übergegangen. Das Präsidium hat zwischenzeitlich ein Statut auf den Weg gebracht, das Andreas Michelmann, zuständiger Vizepräsident Amateur- und Breitensport, als Fundament der 3. Ligen sieht. Gegenüber der Redaktion von www.dhb.de spricht der Ascherslebener über Ziele, Notwendigkeiten und Entwicklungsabsichten.
Das Präsidium hat während seiner Juni-Sitzung das Statut 3. Liga auf den Weg gebracht. Welches Ziel verfolgt das Präsidium mit dem Erlass der Ordnung?
Michelmann: In dem Statut regeln wir die wichtigsten Fragen der Organisation der 3. Ligen - angefangen bei den Zuständigkeiten über Grundsätze des Spielbetriebes bis hin zu möglichen Sanktionen etwa bei Insolvenzen. Intern sprechen wir von einem verbindlichen Leitfaden. Das Papier ist bewusst kurz gehalten, damit alle Regelungen von jedem schnell zu greifen sind.
Wo sehen Sie Schwerpunkte?
Michelmann: Das Gros war schnell abgefasst. Lange haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie wir mit Vereinen umgehen, die sich wirtschaftlich übernehmen und damit gegebenenfalls für Verzerrungen im sportlichen Wettbewerb sorgen. Das Insolvenzrecht passt nicht unbedingt zum fairen Wettbewerb. Geltendes Recht vereinfacht es nicht immer, dass das, was der gesunde Menschenverstand will, nachher auch tatsächlich umgesetzt werden kann.
Wer war an der Entwicklung beteiligt?
Michelmann: Das Präsidium war meinem Wunsch nachgekommen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen. Damit konnten wir uns in der Entwicklung unterschiedlicher Kompetenzen bedienen. Beteiligt waren neben Spieltechnikern Vertreter der Ligaverbände, des Bundesrates und nicht zuletzt auch der Vereine. Letztere, damit wir sie von Anfang an mit einbinden. Im Ergebnis konnten wir in allen Punkten schnell Einigkeit erzielen.
Wo sehen Sie die nächsten Entwicklungsschritte für die 3. Liga?
Michelmann: Wir müssen uns ständig Gedanken über die Verfahrensoptimierung machen. Dazu gehört, Diskussionen und Kritik, wie die in diesem Jahr an den Staffeleinteilungen, genau zu analysieren. Probleme sind in Zukunft im Vorfeld zu klären. Für mich gehören dabei auch die Vereine mit an den Tisch. Es bleibt die Frage, inwieweit diese in der Spielkommission beziehungsweise im Spielausschuss Stimmrecht erhalten. Ein wichtiges Thema ist und bleibt die Koordination des Spielbetriebes der 3. Ligen mit dem der Jugendbundesligen. Aber da liegt bereits ein Präsidiumsvorschlag vor. Für Fans ist sicherlich das 3. Liga-Magazin, das neue TV-Format, das wir gemeinsam mit der Marken- und Kommunikationsagentur Studio360Grad GmbH entwickelt haben, die interessanteste Neuerung zur Saison 2014/2015. Die Öffentlichkeitsarbeit ist und bleibt ein wichtiges Thema - auch für die 3. Ligen.