Gerechtes Remis im Keller-Duell
Gerechtes Remis im Keller-Duell
Die gute Nachricht aus Sicht des MTV zuerst. Altlandsbergs Handball-Damen haben ihr viertes Spiel in der 3. Liga Nord nicht wieder mit einem Tor Differenz verloren. Obwohl es erneut möglich gewesen wäre.
Nein, diesmal haben sie in der heimischen Erlengrundhalle gegen den früheren Bundesligisten Frankfurter HC 24:24 (8:10) unentschieden gespielt. Das hilft beiden Teams zwar nicht so richtig, um aus dem Tabellen-Keller wegzukommen. Aber irgendwie konnten nach dem Schlusszeichen alle Beteiligten mit dem Resultat und dem Geschehen in der vollen Altlandsberger Sportstätte leben.
„Wir haben gewonnen. Einen Punkt nämlich“, war das Fazit von MTV-Kapitän Sophie Lütke. Die 24-jährige Regisseurin und Torjägerin (diesmal 5 Treffer): „Wir haben, nachdem es anfangs gar nicht lief, anständig gekämpft. Und damit ist es gut. Ab jetzt geht`s aufwärts.“
Der Tenor am vergangenen Sonntag beim Gegner, der wie der MTV nun 1:7 Punkte hat, allerdings in der Tordifferenz etwas schlechter dasteht, klang so ähnlich. Trainer Dietmar Schmidt: „Für unsere junge Mannschaft ist das hier ein Erfolg.“ Der Mann, der als Kreismittelspieler mit der DDR 1980 Olympiasieger wurde und damit von Haus aus ein hohes Anspruchslevel hat: „Wie wir erfolgreich den starken Altlandsberger Rückraum bekämpften, das gefiel mir sehr.“
Ja, da agierte der FHC bissig und zunächst sehr wirksam. Es war schon die 13. Minute, als dem MTV der erste Treffer zum 1:3 gelang. Manja Berger verwandelte endlich. Das ist bekanntlich die Linkshänderin, die ja vor rund einem Jahrzehnt auch für den Frankfurter Klub spielte. Als der nämlich noch zum Stamm-Bestandteil der höchsten deutschen Liga gehörte. Auf acht Tore brachte es Manja schließlich. Was bei 20 Versuchen, die sie dafür brauchte, erst mal nicht so prickelnd klingt. Aber Manja wehrte sich erfolgreich. Was auch dringend nötig war, als die Gäste mit ihrer engagierten 6:0-Abwehr die Räume eng machten – und für eine junge Ausbildungsmannschaft auch immer wieder herzhaft hinlangten. Viktória Varkonyi, bislang in dieser Saison eine absolute Stütze im MTV-Spiel, kam damit zunächst gar nicht klar. Sie schien einen völlig gebrauchten Tag erwischt zu haben. Die Rückraum-Ungarin: „Ich glaube, heute wollten wir es besonders gut machen und dann sind wir verkrampft und es ist kaum etwas gelungen…“
Immerhin, Vicky und ihr MTV berappelten sich. Nach den 1:3-, 4:7- und 6:9-Rückständen war beim 10:11 (32. Minute) durch Manja Berger wieder Land in Sicht. Besonders gut lief es beim Gastgeber, als der FHC zeitweilig seine 6:0-Abwehr aufgelöst hatte und es mit einem 4:2 mit doppelter Pressdeckung gegen Sophie Lütke und Manja Berger versuchte.
Aber es dauerte, bis sich der MTV realistische Hoffnungen auf den ersten Sieg machen konnte. Erst beim 20:20 (49.) durch Lisa Schönfelder von Rechtsaußen fiel das Ausgleichstor. Und wieder mal Manja Berger legte das Führungstor zum 21:20 nach. Die Spielerin, die dann in der 59. Minute auch das 24:24 besorgte.
Der FHC hatte diesmal in den sechsfachen Torschützinnen Juliane Riedel und Chantal Bartholomé, die an der Kreismitte stark auftrumpfte, seine erfolgreichsten Werferinnen. Und ausgerechnet die im Tor eingewechselte Yania Silva Alfonso, die beim MTV das Handball-Abc erlernte, machte mit ihren tollen Paraden ihrem Ex-Verein das Leben zusätzlich schwer.
Woran lag es letztendlich, dass der MTV einen Punkt liegen ließ? Trainer Fabian Lütke: „Wir spielten diesmal schlechter, als in den verlorenen Partien zuvor. Und da zählten unter anderen der aktuelle Spitzenreiter Wismar und der Dritte Bremen zu unseren Gegnern. Aber heute war wieder mal unsere Fehlerquote zu hoch. Das müssen wir künftig besser machen.“
Taktisch gibt es ja vielleicht auch noch ein paar Reserven. Aber der Mensch wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Der 24-jährige Fabian Lüdke meisterte zum Beispiel erstmals in seinem Leben rbb-Rundfunk-Interviews. Eins vor der Partie und eins nach den turbulenten und ungemein spannenden 60 Minuten. Der MTV scheint auch eine neue Siebenmeter-Spezialistin gefunden zu haben. Annika Fleck verwandelte ihre drei Chancen souverän. Das sollte darüber hinweg trösten, dass es bei manch einer Konteraktion etwas weniger gut lief…
Und weiter geht`s. Am kommenden Sonntag muss der MTV nach Oyten. Der nächste Angriff auf die ersehnten doppelten Punkte kommt ganz gewiss!
MTV: Kathrin Wiehle, Julia Rettschlag; Manja Berger 8, Sophie Lütke 5, Viktória Várkonyi 3, Marion Priemer, Sylvia Kalina 1, Annika Fleck 4/3; Linda Mandelkow 1, Christiane Wiechert 1, Lisa Schönfelder 1.
FHC: Mandy Schneider, Yania Silva Alfonso; Julia Hamann, Juliane Riedel 6/1Cornelia Förster, Anika Riedel, Maria Heinke 2, Vivien Groke 4, Anne Weier, Michelé Dürrwald 1, Lisa Kelm 1, Chantal Batholomé 6, Elisda Winkowski, Kathleen Müller 4.