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Abwehr steht und Thiede trifft - Union Halle besiegt Topteam Fritzlar 25:21

18.11.2014
18.11.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein / Westfalen-blat

Abwehr steht und Thiede trifft - Union Halle besiegt Topteam Fritzlar 25:21

In der alten Lederfabrik haben am Sonntag viele Künstler ihre Werke unter dem Motto »Unikate« ausgestellt. Nebenan in der Masch hat auch Union 92 Halle ein wertvolles Einzelstück in seinen Reihen: Mit elf Toren führt Katrin Thiede den Handball-Drittligisten zum 25:21 (13:11) gegen Germania Fritzlar.

Von Mitspielerin Lili Werft gibt es ein Küsschen auf die Wange. Nach dem Abpfiff kann sich Katrin Thiede vor den Gratulanten kaum retten. »Ich hatte vorher eigentlich kein gutes Gefühl. Aber wenn es im Spiel so läuft, kann es ruhig öfter so sein. Ich bin nicht angegangen worden und habe dann einfach immer weiter geworfen«, gibt die Matchwinnerin strahlend zu Protokoll.

Zunächst schaffen es die Hallerinnen vor 200 Zuschauern nicht, ihre gute zweite Halbzeit vom Auftritt in Badenstedt ins Heimspiel zu transportieren. Zwei Punkte haben die Gäste aus Hessen bis dato abgegeben und zeigen zunächst auch, weshalb sie im Titelkampf mitmischen: Mit aggressiver Abwehrarbeit und schnellen Gegenstößen drückt Fritzlar der Partie seinen Stempel auf.

Halle liegt 1:4 (9.) und 4:7 (14.) hinten, doch anscheinend trifft Union-Trainer Uwe Landwehr in der Auszeit die richtigen Maßnahmen. Mit jeder Spielminute, die vergeht, wendet sich das Blatt ein bisschen mehr. Und dann sind es die Hallerinnen, die in ihrer Deckung Beton anrühren und Fritzlar im Positionsspiel vor allergrößte Probleme stellen.

Es ist kein Zufall, dass Kristina Meyer Union in der 30. Minute erstmals in Führung bringt. Die Rechtshänderin, im Sommer von Minden-Nord gewechselt, hat schon zuletzt stark ansteigende Form gezeigt und erarbeitet sich als kämpferisches Vorbild nicht nur mit drei Treffern ihren Anteil am 13:11-Pausenvorsprung. Bitter indes: Direkt nach der Halbzeit knickt Meyer mit dem linken Knie weg und muss unter Schmerzen vom Feld getragen werden. Eine Untersuchung beim Herforder Knie-Spezialisten Jungmann soll am Montag Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben.

Für einen Riss im Spiel der Hallerinnen sorgt der Ausfall dennoch nicht. Obwohl Linda Hillmer bei ihrem Comeback nach Kreuzband-Verletzung noch die Sicherheit fehlt und obwohl Sina Speckmann bis zur 51. Minute auf ihren ersten Treffer warten muss, hat Union das Spitzenteam weiterhin im Griff. Katrin Thiede bedankt sich für die ihr gewährten Freiräume, weil eine direkte Deckung ausbleibt. Als die Gäste dann in der Schlussphase etwas offensiver herausrücken, macht Annika Rhode mit einem Doppelpack zum 25:21 den Sack zu.

»Die Abwehr war sensationell. Hoffentlich können wir jetzt das Selbstvertrauen mitnehmen«, jubelt Trainer Uwe Landwehr, der sich nun mehr Konstanz erhofft. »Das tut einfach nur gut«, meint derweil Katrin Thiede. Die Gegnerinnen hat das Haller »Unikat« mühelos abgeschüttelt, eine Frage aber überfordert Thiede dann doch: Die nach ihrem letzten Sahnetag. »Das weiß ich nicht mehr. Es muss irgendwann in meinem zweiten Jahr in Halle gewesen sein.«

Union Halle: Stücker, Werft (bei 7m), Rhode (2), Speckmann (1), Hillmer, Thiede (11), Bergmann (1), Sommer (5/2), Fräßdorf, Janzen (2), Kindt, Meyer (3).

Fritzlar: Maier, Auel; Raum, Kirmse (3), Kurzbuch (1), Huck (1/1), Fischer, Pirvan (2), Puntschuh, Horn (1), Berz (4), Meyfarth (8/4), Stockschläder (1).

Stationen:1:4 (9.), 4:6, 7:7 (18.), 12:11 (30.), 13:11 (HZ), 17:13 (34.), 20:17 (51.), 22:20, 25:21.

Zeitstrafen: Union 3, Fritzlar 4.

Zuschauer: 200.