Marienberg mit 17. Heim-Punktspielsieg in Folge - Offensivabteilungen sorgten für beste Werbung für Frauenhandball
Marienberg mit 17. Heim-Punktspielsieg in Folge - Offensivabteilungen sorgten für beste Werbung für Frauenhandball
Die 218 zahlenden Zuschauer in der Sporthalle „ Am Goldkindstein“ in Marienberg bekamen in der beiderseits enorm schnell geführten Drittliga-Partie zwischen der 1. Frauenmannschaft des HSV 1956 Marienberg und den Gästen der HSG Osterode Harz 71 (!!) sehenswerte Treffer (u. a. ein Kempa-Trick-Tor) geboten. Beide Offensivabteilungen sorgten beim 39:32 Erfolg der Gastgeberinnen gegen die spielstarke HSG-Oha-Sieben mit unterschiedlichsten Wurfvarianten aus verschiedensten Positionen für beste Werbung für den Frauenhandball. Den HSV-Damen gelang damit eindeutig eine Wiedergutmachung ihrer ungewohnt schwachen Angriffs-Vorwochenleistung beim Spitzenreiter und sie erreichten damit zuhause ihren 17. Punktspielsieg in Folge!
„Meine Mannschaft hat ein solides Spiel abgeliefert, bei dem die positiven Aspekte überwogen haben: die Moral hat gestimmt und alle Mädels haben sich ordentlich reingehauen, unser Angriffsspiel war sehr lauffreudig aufgezogen und wir konnten dadurch viele gute Torwurfsituationen heraus spielen. Gleichzeitig konnten wir die technischen Fehler im Gegensatz zur Vorwoche etwas minimieren. Ebenso hat man den Spielerinnen angemerkt, dass sie heute richtig Spaß hatten, Vollgas zu geben – sie waren extrem hungrig nach Toren!“ resümierte ein zufriedener und glücklich strahlender HSV-Trainer Robert Flämmich.
Denn diesmal erzielte sein Team bereits zur Pause (21:16) mehr Tore, als in dem gesamten Spiel (18) in Fritzlar. Das lag vor allem daran, dass die Flämmich-Sieben diesmal kein schablonenhaftes Angriffsspiel bot, womit man zuletzt jeglichen Druck aus der Mitte vermissen liess. Alle HSV-Spielerinnen brachten dagegen ihr sehr gut vorhandenes spielerisches Potential u. a. mit energischen Eins gegen Eins-Aktionen, mit lehrbuchreifen Kontern und im Zusammenspiel in der Kleingruppe ein. Dass es trotzdem keinesfalls ein „Spaziergang“ gegen die HSG wurde, sondern von allen kämpferischen Einsatz bis zuletzt abverlangte, lag vor allem daran, dass auch die Gäste ebenfalls mit sehr gutem Offensivspiel dagegen hielten. Dabei stellte die erfolgreichste Werferin des Tages Sabrina Weiß (11/3 T) die HSV-Abwehr mehrmals vor Probleme. Das kritisierte auch der HSV-Coach: „Als Wermutstropfen schlagen mir die 32 Gegentore etwas auf den Magen: zwar haben unsere Gäste starke Rückraumwerfer in ihren Reihen und unsere Torhüter sind beide angeschlagen ins Spiel gegangen, dennoch hat mir die Kooperation zwischen Abwehr und den Torhütern (gerade bei Würfen aus der Distanz) überhaupt nicht gefallen.
Dennoch will ich nicht meckern: das war insgesamt eine klare Steigerung zum Spiel in Fritzlar.“ Die spannende Partie verlief bis zur Minute (4:4) total ausgeglichen. Danach führte der HSV bis zur Pause mit 1-5 Toren (5:4/ 8:7/12:8/ 13:11/ 19:14) zwar ständig, ohne dass aber eine Vorentscheidung gefallen war. In der 2. Spielhälfte verwalteten die Bergstädterinnen ihren 3-7 Tore-Vorsprung und waren dabei aber nur insgesamt mit 18:16 erfolgreich. Eine knifflige Situation gab es beim 27:24 (43.) wobei die Gäste Morgenluft rochen. Die endgültige Entscheidung über die Punktevergabe fiel daher erst in der 53.Minute, als die diesmal wieder wie „befreit“ und torgefährlich aufspielende Eva Kracmanova (6T) das 35:28 (53.) erzielte.
Alle HSV-Spielerinnen konnten sich in die Torschützenliste eintragen, wobei Evelina Kalasauskaite, die auch mit schönen Anspielen glänzte und mit 7 Treffern die Erfolgreichste war. Ihr standen aber die tschechische Nationalspielerin Dominika Selucká, Routinier Lucie Hribova (je 6T) sowie Karin Schererova (5) und Jana Foksova (5/1) kaum nach. Zudem netzte auch Vicky Schütze einsatzstark (3T) ein ,wobei sie einen Treffer erzielte, der in die Rubrik „Tor des Monats“ passen würde. „Meine Mannschaft hat unsere Fans mit tollen Aktionen und attraktivem Angriffshandball für deren tolle Unterstützung von den Rängen belohnt. Ein Dankeschön sollte an dieser Stelle auch unseren passiv gesetzten Spielerinnen (Nikolett Pavel, Krystyna Konarzewska und Marketa Benesova, alle z. Zt. HSV II.) gelten. Sie haben sich wieder sehr diszipliniert auf Abruf bereitgehalten, um im Falle einer Verletzung oder Schwächen im Spiel aktiv ins Geschehen eingreifen zu können. Zum Glück hatten wir heute eine Konstanz im Spiel und mussten nicht auf diese Option zurückgreifen“, ergänzte Flämmich.
Mit 11:3 Punkten festigte der einzige Vertreter des Erzgebirgskreises in der 3. Liga ihren sehr guten 3. Rang. Am kommenden Sonnabend steht mit dem vorgezogenen Heimspiel gegen die Bundesliga-Reserve der HSG Blomberg-Lippe bereits der nächste Härtetest die HSV-Damen auf dem Programm.
HSV: Denise Reichel/Tereza Sichmanova (Tor), Jana Foksova (5/1), Lucie Hribova (6), Vicky Schütze (3), Dominika Selucká (6), Evelina Kalasauskaite (7), Eva Kracmanova (6), Karin Schererova (5), Stephanie Gaitzsch (1).
Siebenmeter: 2/1 HSV, 2/2 Osterode 4/4/
Zeitstrafen: HSV 4/ Osterode 3
Schiedsrichter: Karoline Noack/Madlen Tornow
Sekretärin: Kristina Helbig/ Zeitnehmer :Martin Günther
Zuschauer 218