Die Südstadtkanonen verlieren in der Schlussphase bei der TSG Eddersheim die Kontrolle
Die Südstadtkanonen verlieren in der Schlussphase bei der TSG Eddersheim die Kontrolle
Die TSG Eddersheim hat ihre kleine Negativ-Serie in der 3. Liga West beendet: Nach den Niederlagen bei der SG Kleenheim (17:29) und der HSG Gedern-Nidda (22:27) setzte sich der Aufsteiger in seinem ersten Heimspiel des Jahres mit 32:26 (17:14) gegen das Tabellenschlusslicht SC Fortuna Köln durch, für die es schon wieder die vierte Pleite in Serie war. TSG-Trainer Tobias Fischer war nach den 60 Minuten ein bisschen stolz auf seine Mannschaft, vor allem auf deren Schlussphase. „Ein Kompliment an mein Team“, sagte er. „Wir haben in der entscheidenden Phase nicht die Nerven verloren, sondern versucht, ruhig weiterzuspielen. Das ist eine neue Qualität der jungen Mädels in der neuen Klasse.“ Und so zogen die Eddersheimerinnen mit einem 5:0-Lauf von 25:24 auf 30:24 weg.
In der ersten Halbzeit war der TSG Eddersheim bereits ein 4:0-Lauf gelungen, so dass das Fischer-Team dank der Treffer von Franziska Feick, zweimal Sina Elter und Sarah Dernbach per Siebenmeter mit 8:4 vorne lag. Das war jedoch ein Polster, das nicht lange hielt – und in der 16. Minute staunten die 180 Zuschauer sogar: Andrea Bonk, die überragende Südstadtkanone, hatte die Kölnerinnen mit 10:9 in Führung gebracht. Das gelang der Linkshänderin beim 11:10 ein zweites Mal, was allerdings auch schon das letzte Mal war.
Zur Pause aber lag der Tabellensechste mit 17:14 vorne, und Tobias Fischer war zufrieden. „Die Kölnerinnen sind hier keinesfalls wie ein Tabellenletzter aufgetreten. Uns war klar, dass die absolut Qualität haben“, erklärte der TSG-Coach. „Ich finde aber, dass mein Team in den ersten 30 Minuten gute Lösungen gefunden hat. Die Körpersprache war positiv, das Tempo ebenso.“ Nach der Pause schafften die Eddersheimerinnen auch wieder eine Vier-Tore-Führung, nachdem Franziska Feick zum 20:16 getroffen hatte. Doch die Südstadtkanonen blieben dran, obwohl sie sich zahlreiche technische Patzer leisteten.
Katharina Ende verkürzte für die Kölnerinnen auf 19:20, ehe später Stefanie Herschbach zum 24:25 traf. Und dann? Wie schon erwähnt: Die Eddersheimerinnen legten einen 5:0-Lauf hin – allerdings gegen eine Fortuna-Mannschaft, bei der gar nichts mehr lief, die schockiert war. Als Melanie Kossmann nämlich auf dem Weg zum 25:25, wunderten sich die Kölnerinnen über die Entscheidung der Unparteiischen. „Die Schiedsrichter haben das Foul an Melanie Kossmann nicht geahndet, sondern sogar auf Schrittfehler entschieden“, ärgerte sich Fortuna-Sprecherin Wiebke Janßen.
Die Kölner Spielerin zog sich bei dieser Aktion eine Platzwunde am Kinn zu und musste ausscheiden. Auf diese Situation reagierte die TSG Eddersheim jedenfalls ganz schnell, und Sarah Bauer traf per Gegenstoß zur 26:24-Führung. „Wir mussten durch die Verletzung umstellen und sind völlig außer Fassung geraten“, sagte Wiebke Janßen. „Einfachste Ballverluste im Angriff haben uns das Genick gebrochen.“
Ganz stark in dieser Schlussphase war vor allem Sina Elter, die regelmäßig von der Rechtsaußen-Postion traf. Sie nutzte den Platz, der sich ergeben hatte, weil Fortuna-Trainer Jannusch Frontzek eine enge Deckung gegen die Eddersheimerinnen Sarah Dernbach und Franziska Feick angeordnet hatte. „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns“, erklärte TSG-Trainer Tobias Fischer. „Als Aufsteiger haben wir jetzt 16:14 Punkte, das ist super genial und ehrt das Team. Wir haben heute gezeigt, dass wir schon einiges gelernt haben und umsetzten können.“ Das konnte Jannusch Frontzek so nicht unbedingt behaupten. „Ich denke, die Höhe der Niederlage war so nicht verdient“, erklärte der Coach der Südtstadtkanonen. „Über weite Strecken war es ein ausgeglichenes Spiel. Aber die Masse an einfachen Fehlern in der spielentscheidenden Phase haben wir einfach nicht verkraftet.“
TSG Eddersheim: Brennigke, Priester (bei einem Siebenmeter) – Schmidt (2/2), Büttner, Dernbach (7/2), Stengelin (3/1), Bauer (1), Jost (1), Amstutz, Krämer, Feick (7/2), Elter (8), Klein (3), Jung.
SC Fortuna Köln: Quidde, Ellereit, Bärthel – Denkewitz (1), Ende (1), Milse (1), Klinnert, Schumacher (7), Herschbach (2), Vennegerts, Sistig (2), Kossmann (3), Bonk (9/2).