Frauenderby tut Dortmunder Frauenhandball gut
Frauenderby tut Dortmunder Frauenhandball gut
Aufsverkaufte Hütte, tolle Stimmung und ein irre spannendes Spiel. Dortmund erlebte am Samstagabend mal wieder einen außergewöhnlichen Handball-Tag. Zum Auftakt der 3. Liga West trennten sich Aufsteiger ASC 09 Dortmund und die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund an der Schweizer Allee mit 27:27 (14:11). „Das hat dem Frauenhandball und dem Handball in Dortmund sehr gut getan“, sagte Tobias Fenske.
Der ASC-09-Trainer war etwas glücklicher als auf der anderen Seite Dagmara Kowalska, die die Partie mit ihrem Team fast schon gewonnen hatte. Aber dann legte Melina Fabisch mit ihrem blauen Leibchen der siebten Feldspielerin auf Katrin Bruns ab, und die Rechtsaußen krönte ihre starke zweite Halbzeit mit ihrem fünften Treffer zum 27:27. „Selbst schuld“, sagte Dagmara Kowaska, die 105-mal das Trikot der Nationalmannschaft Polens getragen hat. „Wir müssen diese letzte Aktion stoppen.“
Bevor diese Partie jedoch zu einer rasanten wurde, hatten beide Mannschaften Probleme, vom Leerlauf zumindest in den ersten Gang zu schalten. Die Aufsteigerinnen waren dann aber die Ersten, die begannen, dieses tolle Ambiente zu genießen. Und von da an sah Dagmara Kowalska auch ein Problem bei ihrer Mannschaft, das sie letztlich bis zum Schlusspfiff, bis zum 27:27 durch Katrin Bruns, nicht wirklich lösen konnte.
„Unser Innenblock war gut, aber wir haben zu viele Tore über außen bekommen“, sagte die Trainerin der BVB-Zweiten, die erkennen musste, dass der ASC 09 Dortmund zunächst das technisch stärkere Team war. Nach 23 Minuten hatte sich das Fenske-Taem ein Fünf-Tore-Polster herausgeworfen (12:7). „Wir haben uns in das Spiel reingearbeitet und extrem gut gedeckt“, erklärte ASC-09-Coach Tobias Fenske.
Entschlossen kehrte die BVB-Zweite aber aus der Kabine zurück und zeigte nun das, was sich Dagmara Kowalska häufiger gewünscht hätte: Geduld. Vor allem aus dem Rückraum strahlten die Gäste gegen die Aplerbecker 6:0-Deckung nun enorme Gefahr aus, schafften beim 14:14 den Ausgleich (33.) und setzten sich nach dem 16:16 auf 18:16 ab. „Da hatten wir vor allem mit Carolin Hohloch Probleme, die wirklich gut getroffen hat“, sagte Aplerbecks Trainer Tobias Fenske. „Da waren wir zu passiv im Innenblock.“ Beim 19:19 nach 43 Minuten war wieder alles offen, doch dann ließ das Kowalska-Team einen 4:0-Lauf folgen, den der ASC-09-Coach auch durch eine Auszeit nicht stoppen konnte. Obwohl: Die Umstellung auf eine 3:2:1-Deckung, in der Janna Neurath in der Folge auf der vorgezogenen Position einen Klasse-Job machte, war letztlich der Schlüssel zum Erfolg beziehungsweise zum Punktgewinn für die Aplerbeckerinnen, die nach dem 23:26 beim 26:26 wieder ausglichen und nach dem 27:27 durch Katrin Bruns jubelten.
Letztlich fiel aber das Fazit beider Trainer positiv aus. Dagmara Kowalska freute sich darüber, dass ihre Spielerinnen von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft haben. „Ich habe nicht einmal gesehen, dass ein Kopf runter war“, sagte sie. Und sie lächelte. Der Blick ins Gesicht von Tobias Fenske verriet ein bisschen mehr Glückseligkeit. Er lächelte nicht nur, er strahlte. „Ich bin froh und stolz, dass meine Mannschaft in der Liga angekommen ist“, sagte der Coach des Westfalenmeisters.
ASC 09 Dortmund: Sudolski, Petersen (bei einem 7m) – Bruns (5), Fabisch (3), Bojda (6), Busse (4), Holste (1), Neurath, Butzen (4/2), Wicker (n. e.), Buschhaus, Schroll (n. e.), Niklaus (4).
Borussia Dortmund II: Wilkus (1.-39., 41.-60.), Lembke (39.-41.), Seckelmann (n. e.) – Prumbaum (1), Kriwat (7/2), Hohloch (9/2), Koopmann (1), Kuhlmann (1), Wolf (2), Gesing, Rynas (4), Brinkhus (n. e.), Moll, Feldmann (2).