HSV Gräfrath trennt sich von Trainer René Baude
HSV Gräfrath trennt sich von Trainer René Baude
Nach der 22:31-Klatsche vom Samstag beim 1. FC Köln und nur 4:6 Punkten aus fünf Spielen hat die Geschäftsführung des HSV Gräfrath reagiert und Trainer René Baude freigestellt. „Diese Entscheidung erfolgte nach einstimmigem Beschluss der Geschäftsführung wegen Nichterkennens einer Weiterentwicklung zum Erreichen der gesteckten Ziele“, heißt es in der Mitteilung des Solinger Klubs, der zwar den besten Angriff der 3. Liga West stellt (147 Tore), allerdings gemeinsam mit der PSV Recklinghausen auch die zweitschlechteste Abwehr hat – 150 Gegentreffer, macht 30 im Schnitt. Schwächer ist nur Aufsteiger ASC 09 Dortmund (157), der am Sonntag (19. Oktober) um 17 Uhr in der Sporthalle Wittkulle zu Gast sein wird.
Zum 1. Juli 2013 hatte René Baude, der A-Lizenz-Inhaber, als Nachfolger von Michaela Buchheim seinen Job beim HSV Gräfrath angetreten und einen klaren Auftrag erhalten – nämlich eine Mannschaft zu bilden und zu formen, die spätestens in dieser laufenden Saison in der Spitzengruppe und um den Aufstieg in die 2. Bundesliga spielt.
„Trotz Aufstockung des Saisonbudgets und Durchführung einer Vorbereitung, die in der Liga nach Gleichem sucht“, erklärt die HSV-Geschäftsführung, „konnte keinerlei Weiterentwicklung festgestellt werden. Im Gegenteil: Der bisher hingelegte Saisonstart ist der schlechteste seit Jahren in der Geschichte des HSV Gräfrath.“ Und das führte letztlich zu diesem Schritt, der für René Baude selbst alles andere als überraschend kam. „Ich hatte schon nach der Eddersheim-Niederlage vor zwei Wochen damit gerechnet“, sagt er im Gespräch mit der Solinger Morgenpost, während Manager Frank Schütz erklärt: „Wir mussten einfach die Reißleine ziehen, um den Sponsoren und Zuschauern gegenüber glaubwürdig zu bleiben.“
Geschockt hat die Mannschaft auf die Nachricht von der Beurlaubung ihres 39-jährigen Trainers reagiert. „Wir haben sehr gerne mit René gearbeitet“, schreibt HSV-Spielführerin Nikki Schreurs auf der Facebook-Seite des Teams an die Fans. „Er war ein Trainer, der viel Herzblut und Engagement mitgebracht hat. Und als Person ist er für uns durchs Feuer gegangen. Leider blieb der sportliche Erfolg aus. Dennoch möchten wir uns für die tolle Zeit mit ihm bedanken.“
Und wie geht’s weiter? „In Ruhe werden sich die Verantwortlichen nach einer Neubesetzung umsehen“, teilt der HSV Gräfrath mit. „Schnellschüsse wird es nicht geben, da der verbliebene Trainerstab, auch bei einer eventuellen längeren Überbrückungszeit, unser vollstes Vertrauen besitzt.“ So wird in den nächsten Tagen und Wochen, also erstmals am Sonntag gegen die einen Punkt schlechter platzierten Westfalenmeisterinnen des ASC 09 Dortmund, der bisherige Co-Trainer Alexander Müller die Verantwortung tragen. Dabei wird er vom Coach der Oberliga-Reserve, Uli Beuel, unterstützt.