PSV Recklinghausen lässt sich in Eddersheim teilweise vorführen
PSV Recklinghausen lässt sich in Eddersheim teilweise vorführen
Die Handballerinnen der TSG Eddersheim haben ihren vierten Saisonsieg in der 3. Liga West perfekt gemacht und sich dank des 27:21 (15:9) über die PSV Recklinghausen auf den fünften Tabellenplatz verbessert – mit 10:8 Punkten. „Ich fand die Abwehrarbeit über 55 Minuten sehr stark, dazu hat mir das Tempospiel gut gefallen“, sagte TSG-Trainer Tobias Fischer und sprach auch ein Sonderlob aus, nämlich Sina Elter. „Hier hat sie“, meinte er, „einen ganz starken Part gespielt.“ Sechsmal trug sich die 21-Jährige am Sonntag in die Torschützenliste ein und war damit Eddersheims beste Werferin aus dem Feld in der Sporthalle am Karl-Eckel-Weg in Hattersheim.
Zunächst hatte es jedoch nicht nach einem solch souveränen Sieg der TSG ausgesehen. Es war lange Zeit alles offen. 9:9 stand es zu Beginn der 22. Minute, nachdem Shari Thomas vor 200 Zuschauern für die PSV Recklinghausen getroffen hatte. Der Rest der ersten Halbzeit gehörte dann aber nur noch einer Mannschaft. „Das, was uns gegen Leverkusens Juniorelfen im Negativen passiert ist, nämlich die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit deutlich zu verlieren, konnten wir heute in das Positive umkehren“, sagte Trainer Tobias Fischer nach dem 6:0-Lauf und der 15:9-Pausenführung seines Teams. Sarah Dernbach zweimal per Siebenmeter, dreimal Jana Schmidt und Sina Elter hatten getroffen. „Die Abwehr hat super gearbeitet, und Lisa Brennigke hat stark gehalten“, erklärte Tobias Fischer. „Eine wirklich gute erste Halbzeit von uns.“
Tobias Fischers Gegenüber Burkhard Bell, der in dieser Saison mit erheblichen Verletzungssorgen kämpfen muss, war zur Pause schon ein bisschen bedient. Er ärgerte sich, weil es seine Mannschaft in ihrer doch sehr passablen Anfangsphase verpasst hatte, ein Polster herauszuwerfen. Zumindest ein kleines. „Ich habe acht klare Chancen gezählt, die wir nicht genutzt haben“, erzählte der PSV-Coach der Recklinghäuser Zeitung. „Damit haben wir den Gegner aufgebaut.“ Obwohl: Vor allem Lisa Brennigke brauchte überhaupt nicht aufgebaut zu werden. Die 25-Jährige zwischen den Pfosten der TSG Eddersheim war eh total gut drauf.
Zwar kamen die Recklinghäuserinnen nach dem Wechsel bis auf drei Treffer heran (13:16), aber dank eines 3:0-Laufes durch die Tore von Sarah Dernbach, Sina Elter und erneut Sarah Dernbach – diesmal in Überzahl, weil PSV-Linkshänderin Lea Imping auf der Strafbank saß – zog Eddersheim wieder auf sechs Treffer weg. Und nach 50 Minuten waren auch die letzten Zweifel am TSG-Heimsieg beseitigt. Innerhalb von nur zwei Minuten netzten die Gastgeberinnen viermal ein. Nachdem Kathrin Huck für die PSV Recklinghausen auf 14:19 verkürzt hatte, trafen Franziska Feick, zweimal Sina Elter sowie Julia Krämer, so dass die TSG Eddersheim uneinholbar auf 23:14 davongezogen war.
Klar: Tobias Fischer war nach dem Schlusspfiff sehr zufrieden. „Im Positionsangriff hatten wir zwar gegen die starke Defensive der PSV unsere Probleme, das war aber absehbar“, erklärte der TSG-Trainer. „Dagegen haben wir das Tempospiel Recklinghausens gut unterbunden. Endlich wieder ein Heimsieg, das freut mich für die Mädels und für unsere Zuschauer.“ Von Freude war Burkhard Bell indes sehr, sehr weit entfernt. „Teilweise“, sagte der Coach des Tabellenzehnten, „haben wir uns sogar vorführen lassen.“
TSG Eddersheim: Brennigke, Priester (n. e.) – Schmidt (4), Büttner, Dernbach (8/3), Stengelin (2/2), Jost (1), Amstutz, Breitenfelder, Krämer (1), Feick (4), Elter (6), Klein (1), Jung.
PSV Recklinghausen: Schultz, Link – Selbach, Gerick, Huck (1), Peters (5/4), J. Püntmann (6/1), M. Brühan, Willebrand (2), Thoms (3), Imping (3), J. Brühan (1).