Recklinghausen trotzt den Personalproblemen
Recklinghausen trotzt den Personalproblemen
Endlich wieder Begeisterung bei der PSV Recklinghausen: In der vorgezogenen Partie der 3. Liga West, dem fünften Saisonspiel, feierte die Mannschaft von Trainer Burkhard Bell ihren ersten Saisonsieg mit Andreas Bourani. Dessen „Auf uns“ dröhnte aus den Boxen in der Sporthalle Nord. „Wer friert uns diesen Moment ein? Besser kann es nicht sein!“ Und der Coach der PSV-Frauen freute sich nicht nur über das 37:27 (17:13) gegen Zweitliga-Absteiger TSG Ober-Eschbach, sondern auch darüber, dass sich keine weitere Spielerin verletzt hatte. „Solche Rückschläge haben uns in den vergangenen Spielen immer das Genick gebrochen“, sagte er.
Für die Pirates aus Bad Homburg zeichnete sich früh ab, dass der fünfte Spieltag der wohl bisher schlechteste für sie würde. Nach nicht einmal 15 Minuten lagen die PSV-Handballerinnen mit 12:3 vorne. Shari Thoms, Stefanie Willebrand, Maike Esterhaus sowie zweimal Kristina Seelbach hatten nach dem 7:3 für einen Recklinghäuser 5:0-Lauf gesorgt. In der Folge aber kam die TSG Ober-Eschbach besser ins Spiel und heran. Nach dem Wechsel verkürzte das Team von Trainer Renato Ribic sogar auf zwei Treffer. Agnieszka Jezierska und Lucia Weibelova machten aus dem 15:19 ein 17:19, während Milica Vlahovic nach dem 17:20 auf 18:20 verkürzte.
Und? „Es hat sich dann gezeigt, dass wir nicht in der Lage waren, uns binnen kurzer Zeit erneut zu fokussieren“, analysierte TSG-Manager Gerhard Döll und spielte auf das erst zwei Tage alte Spiel der zweiten DHB-Pokalrunde beim Zweitligisten SV Allensbach an (25:31). „Die körperliche Belastung ist nicht entscheidend gewesen“, betonte Gerhard Döll. „Hoffentlich war das eine Warnung zu einem noch frühen Zeitpunkt in der Saison.“
Nachdem sie nur noch mit 20:18 vorne gelegen hatten, legten die Recklinghäuser Handballerinnen den Schalter wieder um. „Wir haben, als Ober-Eschbach aufholte, die Ruhe bewahrt und uns wieder abgesetzt“, sagte PSV-Trainer Burkhard Bell der Recklinghäuser Zeitung. Als Carolin Drews auf der TSG-Strafbank saß, schafften die Gastgeberinnen in Überzahl schon die Vorentscheidung. Marta Kaczmarek und Jana Püntmann erhöhten auf 22:18, ehe das Bell-Team nach dem 22:19 uneinholbar davonzog – auf 27:19.
Klar: Der Recklinghäuser Coach war nach dem ersten Saisonsieg glücklich – und bestätigt zugleich. „Das haben sich die Mädels verdient“, sagte er. „Dieses Spiel ist ein Beleg dafür, was machbar ist, wenn wir an unsere Stärke glauben.“ Trotz aller Personalprobleme. Weiter geht es für die PSV jetzt am 18. Oktober (Samstag, 18 Uhr) mit der Partie bei den Jungelfen, beim TSV Bayer 04 Leverkusen II. Indes erwartet die TSG Ober-Eschbach einen Tag später um 17 Uhr zum Rhein-Main-Derby die TSG Eddersheim.
PSV Recklinghausen: Schultz – Kaczmarek (2), Seelbach (5/1), Gerick, Peters (2), J. Püntmann (5), M. Brühan (1), Willebrand (8/2), Thoms (6), Esterhaus (7), J. Brühan (1).
TSG Ober-Eschbach: Petek, Diener – Drews (1), Pauler, Luberecka (1), Ivetic, Feuchtmann, Vlahovic (7), Toprak, Kemmler, Weibelova (8/1), Jezierska (6).