Südstadtkanonen planen gegen Recklinghausen den ersten kleinen Schritt Richtung Klassenerhalt
Südstadtkanonen planen gegen Recklinghausen den ersten kleinen Schritt Richtung Klassenerhalt
Es war der 7. September 2014, als sich die Handballerinnen des SC Fortuna Köln zum Saisonstart der 3. Liga West bei der PSV Recklinghausen mit 27:23 behaupteten und dachten, es könnte eine gute Saison werden. Eine solche ist im Januar 2015 sicherlich noch nicht komplett auszuschließen. Doch vor dem Auftakt der Rückrunde stehen die Südstadtkanonen mit gerade mal fünf Pünktchen am Tabellenende.
„Unser Blick“, sagt Fortuna-Sprecherin Wiebke Janßen vor dem Heimspiel am Sonntag (11. Januar, 15.30 Uhr) in der Südhalle gegen den Tabellenachten aus Recklinghausen (10:16 Zähler), „richtet sich von nun an ausschließlich nach vorne.“ Und deshalb hat Trainer Jannusch Frontzek auch bereits am 3. Januar mit der Vorbereitung begonnen. „Neben vielen athletischen Einheiten“, erklärt Wiebke Janßen, „wurde auch den Konzepten und Abläufen der letzte Feinschliff verpasst.“
Ob dieser Feinschliff reicht, um die PSV Recklinghausen ein zweites Mal in dieser Saison zu besiegen? Wie eigentlich schon während der gesamten Saison hat Trainer Jannusch Frontzek mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen. Bereits Anfang November des vergangenen Jahres hatte sich Zydre Zimmermann Richtung Borussia Dortmund und somit 2. Bundesliga verabschiedet, und nun ist auch Jasmin Weise in ihre Heimat nach Berlin zurückgekehrt und wird dort in der Nord-Staffel der 3. Liga für den MTV Altlandsberg spielen.
Noch intensiver aber plagt die Südstadtkanonen das intensive Verletzungspech. Der aktuellste Fall: Stephanie Wojtowicz. Die 24-jährige Allrounderin hat sich eine Innenmeniskus-Verletzung zugezogen, muss operiert werden und wird längere Zeit ausfallen. „Durch Krankheiten und berufliche Verpflichtungen stand dem Trainerteam unter der Woche kein einziges Mal ein vollständiges Team zur Verfügung“, sagt Fortuna-Sprecherin Wiebke Janßen, die jedoch nicht auf die Idee kommt zu jammern. „Das darf“, betont sie, „keine Entschuldigung sein. Denn von nun an zählen nur noch Punkte und Erfolgserlebnisse.“ Auf dem Weg zum Klassenerhalt, der bei drei Absteigern aus der 3. Liga West (sofern es diese am Ende der Saison auch wirklich geben sollte) bei noch 13 Partien drei Punkte entfernt ist.
Trotz ihres Erfolges aus dem Hinspiel wissen die Südstadtkanonen, dass sie auf eine starke Recklinghäuser Mannschaft treffen werden, die in dieser Saison auch immer wieder mit Hiobsbotschaften klarkommen musste. Losgegangenen war es für die PSV an jenem 7. September des vergangenen Jahres, als sich Torhüterin Annalena Bandur einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.
„Wir haben einen dicken Brocken vor der Brust“, sagt Wiebke Janßen und verweist darauf, dass die Recklinghäuser Mannschaft von Trainer Burkhard Bell unter anderem den Tabellenvierten 1. FC Köln schon geschlagen hat – mit 33:23 sogar sehr deutlich. „Es gilt also“, meint Wiebke Janßen, „mit Leidenschaft, Mut und Einsatz am Sonntag 60 Minuten alles zu geben, um die Punkte in Köln zu halten und einen kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.“