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B-Jugend Final4 in Essen - Füchse Berlin sichern sich souverän den dritten Titel

19.05.2015
19.05.2015 · Home, Verband, Jugend, Jugend-Bundesliga, JBLH männlich · Von: cb / pm vereine

B-Jugend Final4 in Essen - Füchse Berlin sichern sich souverän den dritten Titel

Es war eine Reise in die Vergangenheit für Füchse Geschäftsführer und DHB-Vizepräsident Leistungssport Bob Hanning. Der verdiente sich seine ersten sportlichen Meriten auf der größeren Handball- Bühne beim TuSEM, gewann mit den späteren DHB-Nationalspielern und 2007er Weltmeistern Torsten Jansen und Florian Kehrmann die Deutsche A-Jugendmeisterschaft 1994.

Beim Final4 um den nationalen Titel in der B-Jugend absolvierte Hanning ein Mammutprogramm, pendelte zwischen dem in Berlin ausgetragenen Final4 um den EHF-Pokal, den sich die Füchse in der Max-Schmeling-Halle auch sicherten, und der Essener Margarethenhöhe hin und her.

Halbfinals:

Füchse Berlin – TVG Junioren-Akademie 35:23 (19:11).

Nach einer überragenden Leistung gegen den TV Großwallstadt setzten sich die Berliner deutlich mit 35:23 (18:11) gegen die Juioren Akademie durch. Dabei zeigten die Füchse eine vom Anwurf weg konzentrierte Leistung. Besonders die kompakte 6:0-Defensive der Füchse ließ die Unterfranken nicht ins Spiel kommen. Dahinter zog der gut aufgelegte Keeper Niklas Köllner den Großwallstädter Angreifern den Zahn. Die klare Pausenführung spiegelte die Kräfteverhältnisse deutlich wieder. „Ich bin von der Leistung dieser Mannschaft sehr angetan. Wir haben 15 Spieler auf sehr hohem Niveau, die sich alle dem Erfolg verschrieben haben", resümierte Bob Hanning gegenüber dem vereinseigenen Pressedienst.

Füchse Berlin: Ferjan, Köllner – Pust 2, F. Butzke 1, S. Butzke 4, Schauer 3, Schmitz 3, Raguse 5, Wellner, Schäl 3, Matheis 1, Knauer 4, Krenke 5, Schröder 4.

TVG Junioren Akademie: Bischo, Fuhrmann – Jusys 1, Franke 3, Raab 5, König 7, Heinrich 1, Von der Au 1, Zehrbach 1, Reinhardt, Heinl 1, Keck 1, Bieger 1, Paul 1.

SG Flensburg-Handewitt - TuSEM Essen 28:34 (7:15).

Die Hausherren sorgten bereits vor der Pause – angetrieben von einem Großteil der 800 Zuschauer im Hexenkessel Margarethenhöhe für klare Verhältnisse. „Die ersten 20 Minuten waren unsere stärkste Saisonleistung“, jubelte Trainer Marvin Leisen gegenüber derwesten.de über den Finaleinzug. Die Jungs von der Förde hatten dem Essener Angriffswirbel in der Anfangsphase wenig entgegen zu setzen. „Während der Saison in der Oberliga und auch in der Zwischenrunde mit Hin- und Rückspiel kann man immer etwas korrigieren“, so Flensburgs Coach Sascha Zollinger im Vorfeld. Nun musste er mit ansehen, wie bereits in den ersten 25 Minuten die Messe mehr oder weniger schon gelesen war, trotz einer guten Startphase. Verantwortlich dafür waren zehn schwache Minuten der Fördestädter. Nach einer 2:1-Führung (5.Spielminute) riss bei der SG ab dem 3:4 (8.) der Faden. Schwache Abschlüsse und einfache Fehler begünstigten de vorentscheidende 10:3-Führung (18.) der Gastgeber. Zudem gestatteten die Nordlichter Essens Daniel Bleckmann (neun Treffer) zu viele Freiräume.

Während der Halbzeitpause hätte wohl kaum noch jemand einen Pfifferling auf die SG gesetzt. Zu sehr machte sich das Fehlen von Abwehrchef Nils Jacob Thing bemerkbar. Doch der im Vorfeld von Zollinger ausgesprochene Forderung, bis zu letzten Minute mit Kampf und Leidenschaft zu agieren, kamen seine Schützlinge nun nach. Angetrieben vom überragenden Robin Breitenfeld, der nach dem Wechsel sagenhafte 16 Treffer erzielte (insgesamt 18) verkürzte die SG bis auf 24:27. „So etwas habe ich bei einem B-Jugend-Spieler noch nie erlebt“, zog Zollinger den Hut vor der Leistung seines Kapitäns. Doch der TuSEM ließ sich nicht mehr von seinem Weg abbringen und nutzte ab dem 31:28 die offene Deckung der Förderstädter zu drei Treffern und machte den Finaleinzug perfekt. „Wir sind natürlich alle enttäuscht, dass wir das Finale verpasst haben. Der Negativlauf von 3:4 auf 3:10 hat uns das Genick gebrochen. Aber wir haben alles versucht und ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft“, so Zollinger dem Flensburger Tageblatt.

SG Flensburg-Handewitt: Basenau, Reinmann, Jepsen – Tobler 1, Nielsen, Petersen 2, Klein 2, Zohner, Jürgensen 2, Wöhst, Kepp, Kurth 3, Breitenfeldt 18, Hauenstein.

TuSEM Essen: Bieber, Borchert – Rolf, Meurer 5, Rinus, Ingenpass 9, Oehl 5, Kaesler 3, Bleckmann 9, Schmidt, Meisner 2, Strunk 3, Schiffmann 2, Ahrens 4.

Endspiele

Spiel um Platz drei

TVG Junioren-Akademie – SG Flensburg-Handewitt 33:31 n.V (28:28, 17:12).

„Den drit¬ten Platz hat sich mei¬ne Mann¬schaft ab¬so¬lut ver¬di¬ent“, sagte TVG-Coach And¬reas Slo¬wik, der sich mit seinem Team in einem hochdramatischen Spiel den dritten Rang sicherte und einen versöhnlichen Fina4-Abschluss feiern konnte. „Spie¬le¬risch, tak¬tisch und men¬tal ha¬ben wir al¬les ver-sucht und zu¬min¬dest am Sonn¬tag da¬mit auch Er¬folg ge¬habt. Al¬les in al¬lem kön¬nen wir ei¬gent¬lich sehr zu¬frie¬den sein“, bilanzierte der 29-jährige. Sein Gegenüber Zollinger wogte zwischen Enttäuschung und Stolz über eine tolle Saison hin und her: „Das Spiel um Platz drei hätte auch anders ausgehen können. Aber ein Riesenkompliment an meine Mannschaft: Sie hat bis zum Schluss versucht, auch dieses letzte Saisonspiel zu gewinnen. Leider hat uns der Blackout im Halbfinale gegen Essen die Hoffnung und vielleicht auch die Möglichkeit auf mehr gekostet. Aber die beiden Niederlagen beim Final 4 können nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir eine Riesen-Saison gespielt haben. Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, so Zollinger. Sein Team wies im abschließenden Spiel zu große Lücken im Mittelblock auf und konnte die TVG-Kreisanspiele selten unterbinden und lag in der ersten Halbzeit bereits mit fünf Toren im Hintertreffen, bäumte sich aber – wie im Halbfinale – auf und erzwang die Verlängerung, in der sie die Partie bei eigener 31:30-Führung für sich hätte entscheiden können. Aber zwei Flensburger Pfostentreffer wussten die Unterfranken für sich zu nutzen und das Spiel noch einmal zu drehen.

TVG Junioren-Akademie: Bischo, Fuhrmann – Jusys 5, Franke 7, Raab 6, König 8, Heinrich, Von der Au 5, Zehrbach, Reinhardt, Hein 2, Keck, Bieger, Paul.

SG Flensburg-Handewitt: Basenau, Reinmann, Jepsen – Tobeler 2, Nielsen 2, Petersen, Klein 5, Zohner 5, Jürgensen, Wöhst 1, Kepp, Kurth 11, Breitenfeldt 5, Hauenstein.

Finale

Füchse Berlin – TuSEM Essen 25:21 (15:11).

Die Füchse, die sich in dieser Altersklasse nach 2010 und 2013 den dritten Titel sicherten, überraschten den TuSEM mit einer offensiven Abwehr. Beim 1:6 aus Essener Sicht legte Marvin Leiser die Grüne Karte und drehte erfolgreich an einigen Stellschrauben. Schnell kamen die Gastgeber beim 5:7 wieder in Schlagdistanz, gingen beim 12:11 sogar selbst in Führung. Doch der Favorit fiel nicht, besann sich und behielt in der tollen Atmosphäre kühlen Kopf. Beim 18:13 hatte die Kalweit-Sieben wieder einen komfortablen Vorsprung herausgeworfen. Über die Stationen 20:16 und 24:18 gelang schließlich die Entscheidung.

Sowohl Essens Erster Bürgermeister Rudolf Jelinek als auch Christian Schwarzer fanden lobende Worte. „Es war ein tolles Endspiel mit zwei sehr starken Teams. Der TuSEM hat das Turnier hervorragend organisiert“, so der Weltmeister und DHB-Jugendkoordinator gegenüber derwesten.de und der Handballwoche.

Füchse Berlin: Ferjan, Koellner – Pust 2, F. Butzke 1, S. Butzke, Schauer, Schmitz 2, Raguse 6, Wellner 1, Schäl, Matheis 1, Knauer 3, Krenke 3, Schröder 4.

TuSEM Essen: Bieber, Borchert – Rolf, Meurer 1, Rinus, Ingenpass, Oehl 9, Kaesler 4, Bleckmann 3, Schmidt, Meissner, Strunk, Schiffmann 2, Ahrens 2.