Kooperation mit DGS: „Erster Schritt, um zusammenzuwachsen“
Kooperation mit DGS: „Erster Schritt, um zusammenzuwachsen“
Die Tinte der Unterschriften auf dem Dokument ist noch nicht ganz trocken: Wolfgang Ullrich, Präsident des Handball-Verbandes Niedersachsen (HVN), und Winfried Wiencek, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes (DGS), unterzeichneten am Freitagabend in der Akademie des Sports des Landessportbundes Niedersachsen in Hannover eine Kooperationsvereinbarung, die die Zusammenarbeit des Handball-Verbandes mit der Sparte Handball des DGS regelt.
Konkret wollen die Partner gemeinsam Jugendarbeit, aber genauso die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Trainern und Schiedsrichtern durch gemeinsame Veranstaltungen fördern. Vereinbart sind der ständige Austausch von Informationen und die Zusammenarbeit von Gremien.
Zustande gekommen waren die Kontakte zwischen Handball-Verband Niedersachsen und Sparte Handball des DGS vor zwei Jahren. 2012 hatte sich die Handball-Nationalmannschaft der Gehörlosen in Barsinghausen auf die EM in Italien vorbereitet. HVN-Präsident Wolfgang Ullrich Freitagabend in Hannover: „Wir sind zusammengewachsen in diesen zwei Jahren. Wir möchten unsere Hilfe in der Ausbildung anbieten, vielleicht auch an den Gehörlosenschulen in Niedersachsen.“ Ziel sei, weitere Landesverbände im Deutschen Handballbund zu motivieren, sich in die Kooperation einzubringen. „Ich hoffe, dass wir damit den ersten Schritt machen, die Verbände zusammenwachsen – und damit auch der Sport von Menschen mit und ohne Behinderungen.“
Norbert Hensen, verantwortlich für Handball im Gehörlosensportverband, hofft auf Unterstützung aus den Vereinen und dass das Engagement der Sparte bekannter werde. Anderen Sparten im Verband machte der Hamburger Mut, Kontakt mit Verbänden von „hörenden Sportlerinnen und Sportlern“ aufzunehmen. „Die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit sind auf jeden Fall da.“
Bezeugt hat den Abschluss der Kooperation in der Akademie des Sports Reinhard Rawe, Direktor des Landessportbundes Niedersachsen. „Das Thema Inklusion, Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in den Sport, ist uns Herzensangelegenheit.“ Der Landessportbund habe in den letzten Jahren seine Aktivitäten auf diesem Feld erheblich verstärkt. Das Engagement des Handball-Verbandes Niedersachsen sei ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich nicht nur der Gehörlosenverband, der Behinderten-Sportverband und „Special Olympics” um die Belange von Menschen mit Behinderungen kümmern, „sondern immer mehr unsere Sportverbände es als ihre Aufgabe ansehen, sich diesem Aufgabenbereich zuzuwenden.“