Baggerseepiraten mit Ladehemmung – Niederlage beim Tabellenletzten Köthen

Ganz lange Gesichter gab es am Samstagabend bei der Reisegruppe aus Rodgau Nieder-Roden. Der Grund dafür war eine völlig unnötige Niederlage des Tabellendritten beim Abstiegskandidaten in Köthen, die am Ende aber durchaus als verdient bezeichnet werden kann.

Dabei hatte es eigentlich ganz gut begonnen, denn nach zweieinhalb Minuten hatte man standesgemäß ein 0:2 vorgelegt. Allerdings wurde auch bereits in diesen ersten Minuten eine Schwäche offenbar, die am Ende mitverantwortlich für die spätere Niederlage werden sollte: Eine sogenannte „Hundertprozentige“ von Mi-chael Weidinger und ein Siebenmeter von Philipp Keller fanden nicht den Weg ins Tor, sondern wurden vom Torhüter der Gastgeber entschärft, so dass nach neun Spielminuten nur ein 5:7 zu Buche stand.

Bis zur Halbzeit schafften es die Hauptmann-Schützlinge immer wieder in Führung zu gehen, lediglich in doppelter Unterzahl geriet man einmal zwischenzeitlich mit 9:8 in Rückstand, der jedoch in den folgenden Minuten wieder in eine 12:14 Führung umgewandelt wurde. Eine höhere Führung verhinderte erneut ein vergebener freier Ball Sekunden vor der Pause.

Nach dem Wechsel zeigte sich dann, dass es sicher besser gewesen wäre, ein etwas dickeres Polster zu ha-ben. Denn innerhalb von nur vier Minuten war aus der Führung ein 15:14 Rückstand geworden. Spätestens als man bei diesem Spielstand in doppelter Überzahl erneut zwei Siebenmeter nicht verwandeln konnte, wa-ren die stark abstiegsbedrohten Gastgeber wieder im Spiel. In dieser Phase wurden dann leider neben den bereits erwähnten Abschlussschwächen auch Probleme in der Abwehr offenbar. Immer wieder kam man ei-nen Schritt zu spät oder wurde von den leidenschaftlich kämpfenden Gegnern überlaufen. Da jedoch we-nigstens das Spiel über den Kreis funktionierte, konnte Christian Schmid - an diesem Tag der erfolgreichste Schütze und ohne Fehlwurf - beim 20:21 letztmalig eine HSG Führung erzielen.

Danach scheiterte Timo Kaiser mit dem inzwischen vierten Siebenmeter am gegnerischen Torhüter und über 22:22 konnte sich die HG Köthen bis zu 52. Spielminute auf 25:22 absetzen, bevor beim 28:24 dreieinhalb Minuten vor Schluss alles nach der endgültigen Entscheidung aussah.

Doch plötzlich besannen sich die Hauptmann-Schützlinge noch einmal kurzzeitig auf ihre Stärken und konnten in offener Manndeckung eine Minute vor dem Ende noch einmal auf 27:28 verkürzen. Letztlich reichten zwei starke Minuten nicht aus, um den um den Klassenerhalt kämpfenden Gegner in dessen Halle zu bezwingen oder ihm wenigstens einen Punkt abzuringen, wie es in der Vergangenheit einige Male gelun-gen war.

Alles in allem eine verdiente Niederlage und die erneute Gewissheit, dass ein paar starke Minuten auch bei einem Abstiegskandidaten nicht ausreichen, um etwas Zählbares mit auf die weite Heimreise zu nehmen. Ohne eine deutliche Leistungssteigerung dürfte das auch am kommenden Wochenende gegen den HSV Bad Blankenburg ein schwieriges Unterfangen werden. Trainer Hauptmann wird seine Jungs im Laufe der Wo-che wieder aufrichten müssen, damit dann nach knapp zwei Monaten wieder einmal ein Sieg bejubelt wer-den kann.