Bieberbau wird wieder zur Festung - Dessau-Roßlau schlägt Rodgau Nieder-Roden
Bieberbau wird wieder zur Festung - Dessau-Roßlau schlägt Rodgau Nieder-Roden
Es wurde das erwartet schwere Spiel, das viele vorausgeahnt hatten. Die daheim wiedererstarkten BEAVERS des Dessau-Roßlauer Handballvereins empfingen den Tabellendritten HSG Rodgau Nieder-Roden und es sollte vor allem ein spannungsgeladenes und hochemotionales Duell werden, in dm die Gastgeber mit 36:33 die Oberhand behielten.
Beide Mannschaften hatten sich für sehr offensive Abwehrvarianten entschieden, die aber beidseits nicht die erforderliche Undurchlässigkeit boten. Immer wieder gelangen erfolgreiche Durchbrüche bis zum Kreis oder wurden die sich bietenden Räume durch Einlaufen genutzt. Bis zur 13. Spielminute hatten die sehr dynamisch spielenden Gäste bereits eine 6:10-Führung herausgeworfen und beide Torhüter nicht einen einzigen Ball gehalten. Zeit für DRHV-Trainer Uwe Jungandreas erstmals den Grünen Karton zu legen.
Die Gäste kamen etwas aus dem Rhythmus, was die Dessau-Roßlauer zum 9:10-Anschluss (18.) nutzten auch weil zwischenzeitlich Christian Hoffmann für Federico Sincich ins Tor gewechselt war. Nun nahm Rodgaus Coach Alexander Hauptmann eine Auszeit und versuchte seine Reihen zu ordnen. Ebenfalls mit Erfolg: Die Hessen konnten wieder auf Plus Vier vorlegen (11:15, 12:16, 13:17, 28. Minute). Danach waren die Treffer zum alles noch offen lassenden 16:18-Halbzeitstand von Radek Sliwka, Lukas Krug und Franz Breu nicht unwichtig.
Der zweite Spielabschnitt hielt einiges für die 1.022 Zuschauer, darunter eine optisch und akkustisch starke hessische Abteilung, bereit. Der DRHV 06 schaffte zügig den Anschluss und erreichte über ein Dreierpack von Kapitän Robert Lux, der mit neun Toren erfolgreichster Werfer der Gastgeber war, den Ausgleich (22:22, 23:23) und die erstmalige Führung (24:23, 43.). Da brodelte die Anhalt-Arena bereits stimmgewaltig, denn die Partie wurde zunehmend härter und das schleswig-holsteinische Schiedsrichtergespann hatte Schwerstarbeit zu verrichten, um über Zeitstrafen alles im Griff zu behalten.
Von nun an legten die Bauhausstädter vor und die Hauptmann-Sieben konnte letztmalig beim 30:30 ausgleichen (53.). Weniger durch spielerischen Glanz, wohl aber mit enormer Leidenschaft, Härteverträglichkeit und sichtbaren konditionellen Vorteilen kämpften sich die BEAVERS durch die letzten Spielminuten. Der beste Werfer des Spiels, Timo Kaiser (11/4) verkürzte letztmalig zum 34:33 (59.) per Strafwurf, ehe Radek Sliwka 31 Sekunden vor der Sirene das spielentscheidende 35:33 gelang. Der allerletzte Treffer durch Lux (59:59) war dann schon für die Galerie.
Schade, dass sich durch Unbeherrschtheiten Rodgaus Top-Torjäger Michael Weidinger noch eine Disqualifikation mit Bericht und Coach Hauptmann eine Zeitstrafe in der Schlussminute einfingen.
Dessau-Roßlau bleibt damit auch im zwölften Heimspiel in Folge ungeschlagen und rückt auf den siebenten Tabellenplatz vor.
Dessau-Roßlauer HV: Christian Hoffmann, Federico Sincich; Tomas Pavlicek (8/2), Christian Schöne, Franz Breu (6), Sebastian Donath (4), Marek Vančo (3), Robert Lux (9), Radek Sliwka (4), Lukas Krug (1), Daniel Schmidt (1).
HSG Rodgau Nieder-Roden: Marvin Hoppenstaedt, Marco Rhein,; Alexander Weber (1), Tim Henkel (9), Sergej Zutic, Kai Feldmann (1), Philippe Kohlstrung (1), Christian Schmid (2), Alexander Heß, Michael Weidinger (5), Timo Kaiser (11/4), Philipp Keller (3/1).
Siebenmeter: DRHV 4/2, HSG: 5/5
Zeitstrafen: DRHV 4 x 2, HSG 6 x 2 (inkl. Bankstrafe) plus Disqualifikation mit Bericht (59:46)