Das Derby kann die Weichen stellen - SG H2Ku Herrenberg will bei der TGS Pforzheim den Sprung Mittelfeld schaffen
Das Derby kann die Weichen stellen - SG H2Ku Herrenberg will bei der TGS Pforzheim den Sprung Mittelfeld schaffen
Für die SG H2Ku Herrenberg steht am Samstag um 19 Uhr (Fritz-Erler-Sporthalle Pforzheim) erneut eine schwere Auswärtsaufgabe ins Haus. Bei der momentan sehr gut aufgelegten TGS Pforzheim wird sich die Kiener-Sieben von ihrer besten Seite zeigen müssen, um Zählbares aus der Goldstadt mit nach Herrenberg nehmen zu können.
Zweifellos hat die Pause zur Faschingszeit den Drittligahandballern der SG H2Ku gut getan. Kleinere Blessuren konnten auskuriert werden und die Vorbereitung auf das brisante Derby in Pforzheim konnte so noch akribischer erfolgen. Allerdings können die Gastgeber auf die gleichen Aspekte verweisen. Mit einem kleinen Unterschied. Die TGS kehrte von ihrem letzten Auswärtsspiel mit einem eindrucksvollen 29:22 vom TuS Fürstenfeldbruck zurück. Die Gäste aus Herrenberg kassierten hingegen ein vermeidbares 24:27 beim TSV Rödelsee.
Die psychologisch bessere Ausgangslage spricht demnach für die TGS Pforzheim. Nicht zuletzt auch durch die jüngere Vergangenheit. Nach einem durchaus zufriedenstellenden Saisonstart mit 11:9 Punkten sackten die Goldstädter mit nur einem Punkt aus den folgenden sechs Partien in die Abstiegszone ab. Der Verein reagierte und machte Trainer Andrej Klimovets kurzerhand wieder zum Spielertrainer. Der Erfolg dieser Maßnahme ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Vor allem der Abwehr verleiht der Weltmeister von 2007 seitdem erhöhte Stabilität. Seit nunmehr vier Partien ist die TGS Pforzheim ungeschlagen, mit den erzielten 7:1 Punkten hat man sich eine solide Ausgangsposition für die restliche Spielzeit geschaffen (19:21 Punkte).
In einer ähnlichen Lage wollte sich die SG H2Ku Herrenberg zum jetzigen Zeitpunkt natürlich auch befinden. Zwar liegt das Gäuteam lediglich zwei Pluspunkte hinter dem samstäglichen Gastgeber, bei der Ausgeglichenheit der Liga zählt aber momentan jedes Pünktchen. Und so kann man im Vorfeld durchaus von einer richtungweisenden Partie für beide Teams ausgehen. Sollte die TGS ihren Heimvorteil nutzen können, würden sich die Badenser wohl endgültig aus dem Abstiegskampf verabschieden und gleichzeitig mit der SG H2Ku einen direkten Konkurrenten auf Distanz halten. Sollten die Gäste allerdings siegreich das Parkett verlassen, bestünde mit einem möglichen nachfolgendem Sieg im kommenden Heimspiel gegen Fürstenfeldbruck die Chance, relativ entspannt in die restliche Spielzeit gehen zu können.
Andererseits wird wohl Gästetrainer Nico Kiener mit allen Mitteln versuchen, Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Einerseits hat er die sehr durchwachsene Auswärtsbilanz vor Augen, andererseits weiß er natürlich um die kommenden Heimaufgaben, die der SG H2Ku noch genügend Spielraum für den Klassenverbleib in Liga Drei bieten.
Trotzdem fährt der Tross der Herrenberger mit dem unbedingten Willen nach Pforzheim, beide Punkte aus der Fritz-Erler-Sporthalle zu entführen. Nach jetzigem Stand sind bis auf die bekannten Langzeitverletzten alle Spieler fit, auch Jona Schoch hat seinen Einsatz mit Frisch Auf! Göppingen gegen die Rhein Neckar Löwen am vergangenen Mittwoch verletzungsfrei absolviert. Etwas gedulden muss man sich wohl noch mit dem Comeback von Felipe Soteras-Merz. Der Spielmacher dürfte nach realistischen Einschätzungen frühestens in der kommenden Woche gegen den TuS Fürstenfeldbruck wieder ins Geschehen eingreifen können. SG-Coach Kiener dürfte bei dieser wichtigen Personalie auch kaum ein Risiko eingehen wollen.
Der vorhandene Kader hat natürlich trotzdem die Möglichkeit, erfolgreich in Pforzheim zu bestehen. Schon der Blick in die zugegeben noch junge Statistik lässt die SG H2Ku optimistisch in die Goldstadt reisen. Bisher konnte in den drei Partien gegeneinander die TGS noch kein Spiel für sich entscheiden. Letztlich wird man aber davon ausgehen können, dass die Tagesform im Derby Baden gegen Württemberg entscheiden wird. Und auch dies nur, wenn die Gäste aus Herrenberg ihre Heimform mit in die Fritz-Erler-Halle nehmen können.