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26:28 gegen das Schlusslicht: Schalksmühle schliddert immer mehr Richtung Keller

03.03.2015
03.03.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

26:28 gegen das Schlusslicht: Schalksmühle schliddert immer mehr Richtung Keller

Die SG Schalksmühle-Halver hat es auch bei ihrem zweiten Versuch nicht geschafft, Aufsteiger und Tabellenschlusslicht HSG VfR/Eintracht Wiesbaden zu bezwingen. Durch die nun schon achte Niederlage aus den vergangenen elf Spielen (4:18 Punkte) rutschte die Mannschaft von Trainer Mathias Grasediek auf Rang zehn der 3. Liga West und liegt mit 20:24 Zählern nur noch fünf Punkte vor den Abstiegsrängen, weil sowohl die SG OSC Löwen Duisburg (23:19 beim TSV GWD Minden II) als auch der Neusser HV (35:32 bei der HSG Krefeld) gewonnen haben.

Dabei hatte es lange sehr gut ausgesehen, mit 23:17 hatten die Schalksmühler vor 400 Zuschauern am Löh vorne gelegen. „Wenn du eine Viertelstunde vor Schluss mit sechs Toren führst, musst du die Ruhe bewahren und die Partie nach Hause schaukeln“, sagte der SGSH-Coach nach der 26:28 (15:13)-Pleite. „Wir hatten unsere Chancen, haben es aber nicht geschafft, dem Gegner den endgültigen K. o. zu versetzen.“

Dass seine Mannschaft, die das Hinspiel nach einer 17:9-Pausenführung mit 23:24 in den Sand gesetzt hat, nun immer mehr die Luft des Abstiegskampfes spürt, wundert Mathias Grasediek überhaupt nicht. „Ich hatte meinen Blick nie vom Tabellenende gelassen, weil es eine trügerische Situation ist“, sagt der 51-Jährige. „Auf der Zielgeraden einer Saison passiert so viel, da darfst du nie die Konzentration verlieren.“

Und deshalb richtete der Schalksmüher Coach den Blick nach der Wiesbaden-Enttäuschung auch gleich wieder nach vorne. „Jetzt haben wir drei wichtige Spiele gegen Gladbeck, Soest und Neuss vor der Brust, in denen wir punkten müssen“, sagte Mathias Grasediek, der bis zum Saisonende auf Florian Diehl nach dessen Kahnbein-Operation an der Hand verzichten muss. Indes ist ein anderer Rückraum-Spieler, nämlich Mateusz Rydz, nach seinem Bänderriss wieder ins Training eingestiegen. Der seit Sonntag 24-Jährige könnte am Samstag (7. März, 19.30 Uhr) in der so wichtigen Partie beim VfL Gladbeck, der zwei Punkte schlechter platziert ist, eine Alternative sein.

Um in der Riesener-Halle an der Schützenstraße zu bestehen, müssen die Schalksmühler nicht nur 45, sondern 60 Minuten konzentriert auftreten. Vor alle die hohe Zahl der Patzer ärgerte Mathias Grasendiek gegen das Tabellenschlusslicht aus der hessichen Landeshauptstadt. „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht“, sagte er, musste aber auch feststellen, dass „Wiesbaden sogar noch vier Fehler mehr gemacht hat als wir“. Aber? „Trotzdem haben wir es nicht geschafft, die Führung über die Zeit zu bringen“, sagte der SGSH-Coach, der ab der 50. Minute ohne Maciej Dmytruszynski auskommen musste, der nach einem Gerangel mit Luis Garbo ebenso wie der HSG-Mann seine dritte Zeitstrafe erhalten hatte. „Da mussten wir in der Deckung umstellen, was zusätzliche Unruhe in unser Spiel brachte“, sagte Mathias Grasediek.

Umgestellt hatte auch die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden – erst zur Pause im Tor, das der 19-jährige Niklas Weißbrod dann ausgezeichnet hütete, und nach dem 17:23-Rückstand in der Deckung, und zwar auf 5:1. „Wir haben die Passwege gut zugestellt und damit das gegnerische Aufbauspiel empfindlich gestört. Und die Hilflosigkeit bei Schalksmühle hat mit jeder Aktion zugenommen“, sagte Trainer Stephan Metz dem Wiesbadener Tagblatt. Und beim 26:25, das Lorenz Engel gelungen war, sah der HSG-Coach sein Team erstmals nach dem 1:0 wieder vorne. Das war auch beim 27:26 so, nachdem erneut Lorenz Engel getroffen hatte.

Es war spannend, und 15 Sekunden vor dem Ende ergab sich für die SG Schalksmühle-Halver die Möglichkeit, zumindest einen Punkt zu behalten. Routinier Marc Oberste hatte den Ball eigentlich ergattert. Doch aus der Gegenstoß-Möglichkeit wurde nichts, da der 34-Jährige das Spielgerät nicht unter Kontrolle bekam. Der überragende Wiesbadener Kreisläufer Nicolas Kolb bedankte sich mit seinem siebten Treffer und der Entscheidung zugunsten des Tabellenletzten.

SG Schalksmühle-Halver: Skabeikis, Formella – Oberste (1), Feldmann (3), Luciano, Wardzinski (6/1), Buff (2), Jansen (2), Müller, Fleischhauer, Mayer (4/2), Dmytruszynski (6), Krüger (2).

HSG VfR/Eintracht Wiesbaden: Windheim, Weißbrod – S. Engel, Burghard (3), Kolb (7), Schuhmacher (2), Kaplan (8/2), Seiwert (2), Dottorello, Pareigis (1), Garbo, Kellner, L. Engel (5).