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Aufsteiger Wiesbaden will vor eigenen Anhang "was reißen"

27.08.2014
27.08.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Aufsteiger Wiesbaden will vor eigenen Anhang "was reißen"

Die Voraussetzungen für das Abenteuer 3. Liga West könnten für die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden vor der Drittliga-Premiere am 30. August (Samstag, 18 Uhr) in der Schwalbe-Arena beim VfL Gummersbach II besser sein. Sorgen hat Trainer Stephan Metz vor allem im Rückraum, zumal jetzt auch noch Patrick Heil ersetzt werden muss, nachdem bei diesem ein kleiner Einriss in seiner lädierten Achillessehne diagnostiziert worden ist. Ohnehin muss der Meister der Oberliga Hessen, der sich mit 38:14 Zählern den Titel mit einem Punkt Vorsprung auf die HSG Kleenheim und die HSG Pohlheim gesichert hat, in der ersten Saisonphase auf zwei Spieler verzichten: Kapitän Valentino Dottorello, der an beiden Hüftgelenken operiert worden ist, sowie Simon Seith, der einen Anriss des Syndesmosebandes im Sprunggelenk hat.

„Im Gesamten gesehen sind das mit den Verletzungen schon richtige Hiobsbotschaften. Doch wir werden unserer Philosophie treu bleiben. Zahlenmäßig ist der Kader ja gut bestückt“, sagt Trainer Stephan Metz und schließt weitere Verpflichtungen aus. Zumal es Hilfe aus dem eigenen Lager gibt. Luis Garbo, der 31-Jährige, der es nach dem Oberliga-Titel etwas ruhiger angehen lassen wollte, hat sich bereiterklärt, zumindest so lange auszuhelfen, bis die verletzten Spieler wieder mitwirken können.

Und nach dem letzten Test vor dem Drittliga-Start, dem 30:31 (15:17) in der Halle am Elsässer Platz gegen den Ost-Drittligisten TV Groß-Umstadt, zog Luis Garbo ein positives Fazit. „Wir haben vieles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, und auch von Rückständen haben wir uns nicht irritieren lassen und haben einfach weiter unseren Handball gespielt“, erklärte der Rückraum-Routinier. „Wir haben gesehen, dass wir dadurch innerhalb weniger Minuten ein Spiel drehen können.“ Die Begeisterung ging so weit, dass Luis Garbo gleich Grüße ins Oberbergische schickte. „Darauf bauen wir jetzt auf“, sagte er. „Gummersbach kann gerne kommen. Ich denke, wir haben uns gut vorbereitet und können zwei Punkte nach Hause holen.“

Zufrieden war nach der Generalprobe auch Stephan Metz, vor allem mit seinem sechsmaligen Torschützen, der von der SG Wallau gekommen ist. „Marc Teuner hat auf dem Niveau gespielt, das wir von ihm erwarten“, sagte der 36-jährige Wiesbadener Coach. „Auch unser Gegenstoßspiel war ordentlich. Wir schaffen es aber nur phasenweise, geduldig unsere Chancen herauszuspielen.“ Und der gelobte Marc Teuner war nicht nur mit sich, sondern mit der gesamten Mannschaft zufrieden. „Das heutige Spiel war über 60 Minuten gesehen unser stärkstes Spiel“, sagte der 21-jährige Rückraum-Mitte-Mann.

Diese Worte zeigen, dass die Wiesbadener trotz ihrer Personalprobleme nur zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Oberliga auch sehr optimistisch ihren Ausflug in die 3. Liga starten werden. Allerdings macht Trainer Stephan Metz auch kein Geheimnis daraus, dass er sein Hauptaugenmerk auf die Partien in der Halle am Elsässer Platz (Klarenthaler Straße) legen wird. Die erste Möglichkeit wird sich am 7. September (Sonntag, 18 Uhr) bieten. Zu Gast sein wird dann ein Mitaufsteiger, nämlich Westfalenmeister Soester TV. „Wir werden vielleicht in Gummersbach Lehrgeld zahlen müssen“, sagte Stephan Metz dem Wiesbadener Tagblatt. „Aber in eigener Halle wollen wir mit unserem Publikum im Rücken schon etwas reißen.“