Eintracht Hagen erwartet Duisburger Löwen
Eintracht Hagen erwartet Duisburger Löwen
Damit muss er sich abfinden, dass seine Mannschaft in dieser Saison der 3. Liga West immer genannt wird, wenn es um die Top-Favoriten für die Meisterschaft und den Aufstieg in die 2. Bundesliga geht - quasi in einem Atemzug mit dem TuS Ferndorf. Doch Lars Hepp, der Trainer des VfL Eintracht Hagen, dessen Team dank der Zugänge von Jens Reinarz, Matthias Aschenbroich (beide Leichlinger TV), Johannes Krause (TSG A-H Bielefeld) und Torwart Tobias Mahncke (VfL Fredenbeck) gewiss nicht an Qualität eingebüßt hat, beschränkt seinen Favoriten-Kreis nicht auf zwei Mannschaften. Er nennt auch den Leichlinger TV und den TV Korschenbroich. „Dazu Minden II, Lemgo II, Krefeld und ein Überraschungsteam, da hat man schnell ein oberes Drittel zusammen“, sagte der 36-Jährige der Westfalenpost vor dem Saisonstart am Samstag (30. August) in der heimischen Enervie-Arena gegen die SG OSC Löwen Duisburg. Anwurf wird bereits um 16.30 Uhr sein.
Und jenen Löwen begegnet der Eintracht-Coach nicht zuletzt wegen der Erfahrungen aus der vergangenen Spielzeit mit Respekt. „Die Duisburger sind nicht unbedingt unser Lieblingsgegner“, meint er. „Letzte Saison haben wir gegen die 1:3 Punkte geholt und uns zu Hause eine blöde Niederlage eingehandelt.“ Apropos Respekt: Diesen werden die Duisburger, denen die verletzten Michael Heimansfeld (Knieoperation) und Sebastian Schneider (Schultereckgelenksprengung) fehlen werden, auf ihrer recht kurzen Reise auch im Gepäck haben. „Zahlreiche Vereine haben personell stark aufgerüstet. Dazu gehört auch Hagen“, sagte Trainer Jörg Förderer der NRZ.
Allerdings ist der 41-Jährige, der auch das 17-jährige Riesen-Talent Nico Biermann in seinem Aufgebot haben wird, fest davon überzeugt, dass seine eingespielte Mannschaft an einem guten Tag jedem Gegner Paroli bieten kann - auch einem Spitzenteam wie dem VfL Eintracht Hagen. „Ich erwarte von den Jungs, dass sie sich weiterentwickeln und in dieser Saison den nächsten Schritt machen“, erklärt Jörg Förderer, nachdem er mit der SG OSC Löwen Duisburg in der Debütsaison auf Rang acht gelandet ist.
Allerdings haben die Duisburger Handballer insofern ein Problem, als sie mit hohen Erwartungen klarkommen müssen, weil viele Anhänger noch in Erinnerungen schwelgen und an die Bundesliga-Zeiten des OSC Rheinhausen denken. Doch Klaus Schuppert, der Chef der Spielgemeinschaft, hält sogar die 2. Bundesliga als Ziel momentan für unrealistisch - obwohl dies vor anderthalb Jahren bei der Gründung eigentlich das Ziel gewesen ist. Aber? „Dazu bräuchten wir einen Etat von 500 000 bis 750 000 Euro“, erklärt Klaus Schuppert. „Sponsoren, die das stemmen wollen, sehe ich leider nicht. Und selbst dann gäbe es keine Aufstiegsgarantie.“
Eine Garantie, mit einem Sieg in die Saison 2014/15 zu starten, hat auch der VfL Eintracht Hagen nicht. Trotz seiner unumstrittenen Favoriten-Rolle. Aber das Hepp-Team, das ohne Philipp Schmitz (Muskelfaserriss) und Linkshänder Lukas Tebbe (Muskelbündelriss) auskommen muss, startet sehr zuversichtlich. „Ich glaube, wir sind in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Ob wir auch die nötige Konstanz reinbekommen, um auf Dauer oben zu stehen, das wird man sehen“, erklärte Eintracht-Schlussmann Tobias Mahncke im Gespräch mit der Westfalenpost. Von einem Auftaktsieg über Duisburg scheint der 29-jährige Hamburger jedenfalls überzeugt zu sein. „Wir bleiben unter 25 Gegentoren und gewinnen“, meint er.