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Es darf gebissen werden - Löwen empfangen Löwen

13.09.2014
13.09.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Es darf gebissen werden - Löwen empfangen Löwen

In der Westpfalzhalle an der Bleicherstraße kommt es am Samstagabend (13. September, 18 Uhr) zum Löwen-Duell in der 3. Liga West. Aufsteiger SV 64 Zweibrücken empfängt die noch punktlose SG OSC Löwen Duisburg. Und da ist es auch erlaubt, ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen. Der berühmteste Handballer der Zweibrücker Löwen nämlich hat einst das Trikot des OSC Rheinhausen getragen und dort in der Bundesliga gespielt: Harry Keller. Berühmt wurde der heute 59-Jährige später, nämlich 1981, als er mit seinem Treffer zum 17:14 das Finale des Europapokals der Pokalsieger für den TuS Nettelstedt gegen den HC Empor Rostock mit Frank Michael Wahl entschied.

Alles Geschichte. Nach dem Absturz in die Landesliga sind die Duisburger Löwen immerhin wieder drittklassig. Und sie sind trotz ihrer 0:4 Punkte gar nicht so schlecht gestartet – 25:27 beim aktuellen Tabellenführer VfL Eintracht Hagen und 23:24 gegen die HSG Krefeld. „Das ist eine richtig gute Mannschaft“, lobt auch Zweibrückens Trainer Stefan Bullacher die Duisburger, nachdem er deren Saisonpartien eins und zwei auf Video studiert hat. Und welche Schlüsse hat er gezogen? „Wir müssen es schaffen, die Aktionskreise der beiden Impulsgeber Felix Handschke und Kevin Brüren wirkungsvoll zu stören“, erklärt Stefan Bullacher. „Denn von diesen beiden Spielern profitiert letztlich die ganze Mannschaft“.

Damit dies gelingt, hofft der 64-Coach unter anderem, dass er wieder auf seinen slowakischen Torwart Ladi Kovacin zurückgreifen kann. Der Slowake fehlte beim 34:30-Erfolg bei den Lemgo Youngsters wegen einer Verletzung des linken Daumens, die er sich bei einem Arbeitsunfall zugezogen hatte. Er wurde allerdings glänzend vom A-Jugendlichen Yannic Klöckner vertreten. Ob U-18-Nationalspieler Björn Zintel zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison kommen wird, ist ungewiss. Seit der Europameisterschaft in Polen plagt sich der 18-jährige Rückraum-Mitte-Mann mit Rückenproblemen.

Obwohl OSC-Trainer Jörg Förderer und sein Torwart-Routinier Matthias Reckzeh mit den Namen der Löwen aus Rheinland-Pfalz nur wenig bis gar nichts anfangen können, wissen sie, was sie erwartet. Bei der Spielbeobachtung am Bildschirm hat der 43-jährige Duisburger Coach festgestellt, dass den Aufsteiger „eine erhebliche Stärke im Rückraum auszeichnet“, wie er im Gespräch mit der NRZ gesagt hat. Aber dennoch fahren die Löwen aus dem Ruhrgebiet mit einem ganz klaren Ziel zu ihren Artgenossen – nämlich den ersten Saisonsieg zu landen. „Natürlich ist die Sehnsucht nach den ersten Punkten groß“, sagt Trainer Jörg Förderer. „Aber dafür müssen wir eine Top-Leistung abliefern.“

Diese Aufgabe wird für die SG OSC Löwen Duisburg insofern nicht erleichtert, als es weiterhin erhebliche Personalprobleme gibt. Marcel Wernicke, den eine Schulterprellung quält, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausfallen. Indes muss Michael Heimansfeld nach seiner Knie-Operation weiterhin passen, und zu allem Überfluss hat sich Robin Flemmig auch noch eine Zerrung zugezogen.

Es gibt aber auch eine positive Nachricht für Trainer Jörg Förderer: Sebastian Schneider kehrt in den Kader zurück, so dass die Abwehr zusätzliche Stabilität erhalten sollte. Dennoch wird die Bank dünn besetzt sein. Die Duisburger werden von ihren Nachwuchskräften nur eine mitnehmen, nämlich Nico Biermann, da die A-Jugend des Vereins, der HC Wölfe Niederrhein, am Sonntag in die Bundesliga starten wird – um 16.30 Uhr an der Krefelder Straße gegen den Bergischen HC.

Unabhängig vom Duisburger Personal geht Stefan Bullacher davon aus, dass sein Team auf einen ungewöhnlichen, weil doch sehr, sehr beweglichen Kontrahenten treffen wird. „Es ist jedenfalls eine gestandene Drittliga-Mannschaft, die mit dem Ziel eines einstelligen Tabellenplatzes in die Saison gestartet ist“, erklärt der Trainer des SV 64 Zweibrücken und wünscht sich, dass seine Spieler – trotz des 34:30 bei den Lemgo Youngsters – am Samstagabend in der Westpfalzhalle noch einen Tacken drauflegen können. „Wir müssen einfach daran arbeiten, uns leistungsmäßig weiter zu steigern“, sagt er und hofft, mit der Unterstützung der Anhänger den ersten Heimsieg in dieser Saison unter Dach und Fach bringen zu können.