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Ferndorf feiert beim 35:23 über Zweibrücken die Rückkehr von David Breuer

16.02.2015
16.02.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

Ferndorf feiert beim 35:23 über Zweibrücken die Rückkehr von David Breuer

Einen Platz hatte Trainer Erik Wudtke auf dem Spielbericht freigehalten. In der zweiten Halbzeit ließ der Trainer des TuS Ferndorf David Breuer dann nachtragen und schenkte dem 33-Jährigen vor heimischer Kulisse die Rückkehr auf die Handball-Platte und das erste Saisonspiel. Seinen Siebenmeter verwandelte der Linkshänder in der 50. Minute gegen Yannic Klöckner zum 29:17 – am Ende hieß es in diesem Nachholspiel der 3. Liga West 35:23 (18:10) für den Tabellenführer gegen Aufsteiger SV 64 Zweibrücken. „Das war der Höhepunkt des heutigen Spiels, da brauchen wir nicht zu diskutieren. Ich kenne den Dave schon unheimlich viele Jahre, und ich hatte mit meinen Tränen zu kämpfen, als er aufs Spielfeld gelaufen ist und das Publikum dem Jungen wirklich einen Super-Empfang bereitet hat. Und der hat das einfach verdient. Danke!“, sagte Erik Wudtke – wieder sichtlich gerührt.

Zunächst saß David Breuer, der seine im August des vergangenen Jahres diagnostizierte Hodenkrebs-Erkrankung besiegt hat, gemeinsam mit Alexander Dröge hinter der Ferndorfer Bank. Und dort sah und erlebte er, dass seine Teamkollegen sehr gut in die Partie kamen. „Wir haben unglaublich konzentriert begonnen und gleich klargemacht, dass die Punkte hier bleiben sollen“, erklärte die Nummer 7 des TuS später. Klar, dass auch diese Frage kommen musste: Wie fühlt er sich denn nach seiner Rückkehr aufs Handball-Parkett? „Das ist schwierig in Worte zu fassen, es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte David Breuer. „Ich hatte diesen Moment so sehr herbeigesehnt und wollte diesen mit allen teilen.“ Das hatten auch alle in der Sporthalle Kreuztal getan – mit Standing Ovations und Sprechchören feierten die Zuschauer und Fans ihren Rückkehrer.

Schnell spürten die Zweibrücker Löwen, dass sie auf ein Bollwerk trafen. „Eine sensationell gute Abwehrleistung“, lobte 64-Trainer Stefan Bullacher die Hintermannschaft des TuS. „Variabel, flexibel, da steckt sehr viel individuelle Klasse drin – und mit einem überragenden Torwart hinten drin.“ Dieses Torwart-Sonderlob gebührte Lucas Puhl. Der TuS-Schlussmann präsentierte sich in ausgezeichneter Verfassung und war so stark, dass er das Duell gegen 64-Keeper Ladislav Kovacin klar für sich entschied. Obwohl der ehemalige Nationaltorwart der Slowakei alles andere als schlecht gehalten hatte.

„Ich bin sehr, sehr glücklich, dass meine Mannschaft so gut ins Spiel reingekommen ist. Wir hatten wie schon gegen Neuss eine sehr, sehr aggressive Abwehr“, lobte auch TuS-Coach Erik Wudtke vor allem seine Defensive, die eigentlich regelmäßig dazu in der Lage ist, die gegnerischen Angriffsreihen in tiefe Ratlosigkeit zu stürzen. Das führte dann auch dazu, dass es Lucas Puhl manchmal richtig leicht hatte und die Bälle nach Löwen-Würfen nur noch zu fangen brauchte. „Wir haben gewusst, dass sich Zweibrücken gerade ohne Ball gut bewegt, dass die Spieler sehr schnell und technisch gut ausgebildet sind – auch hervorragende Einzelspieler“, erklärte Erik Wudtke weiter. Aber? „Die sind eben noch deutlich jünger als der eine oder andere meiner Spieler, die ihre Erfahrung nutzen können und in der einen oder anderen Situation vielleicht einen Fehler weniger produzieren – und die im athletischen Bereich einfach ein paar Jahre Vorsprung haben.“

Gleich drei Fehler hintereinander produzierten die Zweibrücker Löwen nach dem Wechsel, als sie drei hervorragende Chancen liegen ließen: Zweimal Jerome Müller sowie Philipp Hammann scheiterten an Lucas Puhl, so dass ein Ferndorfer den Torreigen der zweiten Hälfte eröffnete: Julian Schneider traf zum 19:10. Ein herrliches Polster – und das gab der TuS auch nicht mehr her. „Ich bin absolut glücklich, absolut zufrieden“, meinte Erik Wudtke, „dass wir so hoch gewonnen haben.“ Und dass sie diesen Moment erleben durften: die Rückkehr von David Breuer, der vom Ferndorfer Fanclub Brigade C ein Banner geschenkt bekam, und zwar mit der Aufschrift „100 % für Dave! Gute Besserung!“.

Dieses Siebenmeter-Tor, das David Breuer zum 29:17 gelungen war, bedeutete an diesem Abend auch erstmals eine Zwölf-Tore-Führung für den TuS Ferndorf. Das schaffte der Spitzenreiter anschließend noch ein zweites Mal, als er die Partie mit einem 3:0-Lauf beendete. Simon Breuer, Patrick Bettig und erneut Simon Breuer schraubten das Ergebnis letztlich von 32:23 auf 35:23 hoch. „Wir haben ein Spiel gesehen, das einen auch in dieser Höhe verdienten Sieger hatte“, sagte Stefan Bullacher anerkennend. Der Trainer des SV 64 Zweibrücken wollte aber noch etwas loswerden, und darüber werden sich die Hannes-Zwillinge Christian und David sicherlich freuen. „Wunderbare Schiedsrichter, ein tolles Gespann“, erklärte der Löwen-Coach. „Und ich wäre sehr froh, wenn ich jede Woche diese Schiedsrichter-Qualität hätte.“

TuS Ferndorf: Puhl, Rottschäfer (n. e.) – Keusgen, John (3), D. Breuer (1/1), Koke (5/4), S. Breuer (3), Thomas (3), Ronge, Johnen (3), Bettig (3), Barkow (7), Schneider (4), Mestrum (3).

SV 64 Zweibrücken: Kovacin, Klöckner (bei einem 7m) – Hammann (2), Mathieu (2), Bach (n. e.), Enders (1), Denk, Zellmer (1), A. Wöschler (6), Müller (9/1), Egelhof (1), Zintel (1).