Gladbeck stellt die Gummersbacher Bundesliga-Auswahl lange vor riesige Probleme
Gladbeck stellt die Gummersbacher Bundesliga-Auswahl lange vor riesige Probleme
Fast wäre er sogar noch ins Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Katar gerutscht, nun spielt er in der 3. Liga West. Und nicht nur er. Gleich mit mehreren Bundesliga-Profis trat der VfL Gummersbach II gegen den VfL Gladbeck an, setzte sich mit 32:30 (15:17) durch und sammelte auf dem Weg zum Klassenerhalt zwei wichtige Zähler. Nun beträgt der Rückstand zum rettenden viertletzten Platz, also auf die SG OSC Löwen Duisburg, bei denen der 42-jährige Trainer Jörg Förderer ob der großen Personalnot nun auch Spieler ist, nur noch einen Punkt.
Sven Deffte, der Coach des VfL Gladbeck, hatte sechs Profis gezählt. Nimmt man es ganz genau, waren es sogar sieben, von denen immerhin vier am 26. Dezember beim bislang letzten Bundesliga-Spiel des VfL Gummersbach, dem 27:26-Erfolg gegen die Füchse Berlin, im Kader gestanden haben: Tobias Schröter, Simon Ernst, Alexander Becker und Andreas Schröder. „Wir haben uns gegen diese Bundesliga-Auswahl sehr, sehr gut verkauft“, erklärte der Gladbecker Coach und war deshalb ein kleines bisschen froh, weil er mit seinem Team dank des 29:25-Erfolges aus dem Hinspiel im direkten Vergleich vorne liegt. „Damit war gegen diese Gummersbacher Mannschaft ja nicht unbedingt zu rechnen“, sagte der 36-Jährige der WAZ. „Und es ist ja möglich, dass das entscheidend sein kann.“
Trotz der hochklassigen Frischzellenkur hatte die Mannschaft von Trainer Georgi Sviridenko zunächst enorme Probleme und lag mit 0:4 und später 2:7 hinten, weil der VfL Gladbeck sehr engagiert und couragiert auftrat und Max Krönung im Rückraum eine ganz starke Leistung zeigte. „In den ersten 30 Minuten hat unsere Abwehr zu harmlos agiert“, sagte der Gummersbacher Trainer, der nach 20 Minuten auch reagierte und mehr Stabilität zwischen die Pfosten brachte, als er Tom Landgraf für den glücklosen Nicholas Plessers einwechselte. „Dass Gladbeck zu viel aus der Distanz werfen und immer wieder den Kreis anspielen konnte, haben wir in der Pause besprochen“, erklärte Georgi Sviridenko.
Die zweite Halbzeit gefiel dem Gummersbacher Coach besser, wenn auch nicht sofort. Er hatte immer wieder Nachlässigkeiten bei seinem Team gesehen, so dass er beim 23:23 in der 46. Minute eine Auszeit nahm. „Da habe ich wiederholt, was ich schon in der Kabine gesagt hatte. Und dann klappte es besser“, sagte der 52-jährige Olympiasieger von 1988. Doch der VfL Gladbeck ließ sich zunächst überhaupt nicht abschütteln. Erst als Linkshänder Jan-Lars Gaubatz, der nach Informationen des Westfälischen Handball-Portals schon in Kürze zum Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen wechseln wird, mit seinem achten und neunten Treffer das 31:29 und 32:29 für die Oberbergischen markiert hatte, war die Partie entschieden.
Klar: Die Verantwortlichen und Spieler des VfL Gladbeck dachten darüber nach, was hätte sein können, wenn der VfL Gummersbach seine U23 nicht mit so geballter Bundesliga-Kraft verstärkt hätte. Dennoch trat Sven Deffte die Heimreise auch mit einem guten Gefühl an. „Wir können trotz der Niederlage aus diesem Spiel Kraft ziehen“, erklärte der Gladbecker Trainer, der am kommenden Samstag (24. Januar, 19.30 Uhr) in der heimischen Riesener-Halle aber nicht nur eine gute Leistung seiner Mannschaft sehen, sondern vor allem zwei Punkte haben will. Der Tabellenelfte (13:21 Punkte) erwartet dann den Tabellenvorletzten, Westfalenmeister Soester TV (8:26 Zähler).
VfL Gummersbach II: Plessers (1.-20.), Landgraf (20.-60.) – Schröter (5), Schröder (5), Erlinghagen, Strohl, Arnold, Jaeger (4), Jäckel (2), Becker (3), Gaubatz (9/3), Predagovic (1), Ernst (3).
VfL Gladbeck: Deffte (1. – 30., 50. – 60.), Tesch (31. – 50.) – Krings (3), Sankalla (5), Steinbach, Kunze (3), Singh Toor, Krönung (9), Mollenhauer (4), Bach (2), Leibner (2), Kryzun (1), Dreiszis (1).