Gladbeck weit von der Bestform entfernt
Gladbeck weit von der Bestform entfernt
Von einer Überraschung hatten sie geträumt in der 3. Liga West, die Handballer des VfL Gladbeck. Doch in der Volker-Zerbe-Halle mussten sie dann feststellen, dass sie auf einen an diesem Tag übermächtigen und sehr stark besetzten Gegner trafen. „Um hier punkten zu können, hätte bei uns alles passen müssen. Davon waren wir jedoch weit entfernt“, sagte VfL-Trainer Sven Deffte nach der 30:37 (9:18)-Niederlage bei den Lemgo Youngsters. Deren Prunkstück war die Abwehr vor dem starken Matthias Ende. „Loben möchte ich Georg Pöhle und Dominik Waldhof, die mit den beiden Halben in der Abwehr Beton angerührt haben und so den Rückraum des VfL nicht zur Entfaltung kommen ließen“, sagte Lemgos Trainer Florian Kehrmann.
1:1 stand es nach knapp drei Minuten, nachdem Max Krönung für den VfL Gladbeck ausgeglichen hatte. Fortan gaben jedoch die Youngsters den Ton an und setzten sich kontinuierlich ab. Dabei gelang es ihnen auch regelmäßig, dank ihrer starken Abwehrarbeiten zu einfachen Gegenstoß-Toren zu kommen. Und vorne? „Wir hatten gegen Gladbecks 5:1-Abwehr immer eine Lösung parat“, erklärte Florian Kehrmann, der sein Team nach einer Viertelstunde schon mit 12:4 vorne sah. Michael Binder, Leif Anton, Dominik Ebner, Philipp Vorlicek sowie erneut Dominik Ebner und Michael Binder hatten nach dem 6:4 für einen 6:0-Lauf gesorgt.
Schon zu diesem Zeitpunkt war Gladbecks Coach Sven Deffte klar, dass er die lange Heimreise aus Ostwestfalen ins Ruhrgebiet ohne Punkte antreten muss. Zumal er längst erkannt hatte, dass seine Mannschaft von ihrer Bestform ein großes Stück entfernt war – und dass der Nachwuchs der Lemgoer gut drauf war. „In dieser Verfassung“, sagte der VfL-Trainer, der am Freitag 36 wird, „gehören die Youngsters zu den besten Teams der Liga.“ Kurz nach diesem 4:12, beim 5:13, hatte Sven Deffte bereits seine zweite Auszeit genommen. Das Ergebnis: Aus der 5:1- wurde eine 6:0-Deckung, und für Andreas Tesch, der von seinen Vorderleuten regelmäßig im Stich gelassen worden war, rückte Tim Deffte zwischen die Pfosten.
Wirklich besser aber wurde es beim VfL Gladbeck nicht. „Wir haben ab der 20. Minute das Spiel bestimmt“, sagte Youngsters-Coach Florian Kehrmann, dessen Mannschaft nach 24 Minuten erstmals mit zehn Treffern vorne gelegen hatte – 16:6. Michael Binder hatte mal wieder getroffen. „Auch in die zweite Halbzeit sind wir gut gestartet“, erklärte der Weltmeister von 2007 und durfte sich in der 35. Minute nach einem Tor von Yannik Löhr über die höchste Führung des Abends freuen.
23:10 hieß es zu diesem Zeitpunkt. So hatten die Youngsters letztlich keine Mühe, ihren sechsten Saisonsieg nach Hause zu bringen. „Das war eine sehr konzentrierte Leistung“, lobte Florian Kehrmann nach dem Schlusspfiff. Und Sven Deffte? Der sprach auch lobende Worte aus, und zwar für sein 18-jähriges Rückraum-Talent David Kryzun, das er für eine Viertelstunde gebracht hatte. „David“, sagte Sven Deffte, „hat seine Sache gut gemacht.“ Und er hat zwei Tore erzielt.
Lemgo Youngsters: Ende, Clever – Engelhardt, Anton (3/1), Ebner (7/1), Vorlicek (6), Zerbe (2), Schmidt (4), Binder (5), Hübscher (2), Waldhof (2), Löhr (3), Pöhle (3), von Boenigk.
VfL Gladbeck: Tesch (1.-18.), Deffte (18.-60.) – Krings (4/4), Sankalla (2), Steinbach (2), Kunze (4), Singh Toor (1), Krönung (4), Mollenhauer (5), Bach (1), Leibner (1), Kryzun (2), Dreiszis (4).