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Hagen baut Traumstart aus

04.10.2014
04.10.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Hagen baut Traumstart aus

Der Saisonstart des VfL Eintracht Hagen ist nun endgültig perfekt: Nach dem 35:30 (15:12)-Erfolg über den Neusser HV grüßt die Mannschaft von Trainer Lars Hepp verlustpunktfrei von Tabellenspitze der 3. Liga West und düst mit 10:0 Zählern am kommenden Samstag (11. Oktober, 19.30 Uhr) zum Südwestfalen-Knaller der 3. Liga West zur Stählerwiese zum TuS Ferndorf. „Jetzt können wir ganz entspannt dorthin fahren“, sagt Trainer Lars Hepp, der sich auch gegen das Team vom linken Niederrhein vor allem wieder auf seinen überragenden Kapitän verlassen konnte: 13-mal traf Jens Reinarz, zehnmal aus dem Feld sowie dreimal von der Siebenmeter-Marke, und führt mit nun 57 Treffern aus fünf Partien die Torschützen-Liste an (57/23). Auf Rang zwei folgt der 17-jährige Jugend-Nationalspieler Jerome Müller vom SV 64 Zweibrücken (46/5), der der beste Feld-Torschütze der 3. Liga West ist.

Bevor der fünfte Sieg im fünften Saisonspiel jedoch feststand, hatten die Hagener, deren Jens Reinarz den Aufstieg in die 2. Bundesliga ganz klar als Ziel formuliert, jedoch alles andere als einen Handball-Spaziergang zurückgelegt. Ivan Cosic hatte die Neusser sogar zweimal mit zwei Treffern Differenz in Führung gebracht, und zwar beim 11:9 in der 17. und beim 12:10 in der 24. Minute. „Bis dahin“, meinte später NHV-Trainer René Witte im Gespräch mit der Neuss-Grevenbroicher Zeitung, „haben wir Hagen beherrscht. Wir hatten einen Matchplan, und der ist in den ersten 23 Minuten aufgegangen.“

Aber eben nicht weiter. Auf seinen 10:12-Rückstand antwortete der VfL Eintracht Hagen nämlich mit einem 5:0-Lauf. Zweimal der bärenstarke Kreisläufer Julian Renninger, der sich auch prompt ein Sonderlob seines Trainers Lars Hepp abholen durfte, Marius Kraus, Johannes Sonnenberg und der nach seinem Muskelbündelrisse genesene Linkshänder Lukas Tebbe – ein klasse Comeback – warfen den Spitzenreiter zur Pause vor 700 Zuschauern mit 15:12 nach vorne.

Aber Sorgen bereitete Neuss weiterhin vor allem Jens Reinarz, den die Hagener wie Matthias Aschenbroich vom Leichlinger TV sowie Johannes Krause von der TSG A-H Bielefeld vor allem geholt haben, um sich für das Rennen um einen Zweitliga-Platz fit zu machen. „Jens hat wieder einmal ein großartiges Spiel gemacht“, sagte auch NHV-Trainer René Witte der Westfalenpost. „Wir haben versucht, ihn einigermaßen zu stoppen, aber das ist uns nicht gelungen.“ Und als der VfL Eintracht nach dem Wechsel dank der Treffer von Lukas Tebbe und zweimal Jens Reinarz von 18:15 auf 21:15 davonzog (38. Minute), war die Vorentscheidung in der Enervie-Arena schon gefallen. Schließlich setzte sich das Hepp-Team über 28:21 auf 34:26 uneinholbar ab.

Viel schmerzlicher als die Niederlage war für den Neusser HV, dass das Debüt von Milos Filic gerade einmal drei Minuten gedauert hatte. Nach 25 Minuten hatte der Neusser Coach den für Thomas Bahn (Bänderriss im Sprunggelenk) verpflichteten Serben eingewechselt, kurz danach musste der Rückraum-Mann auch schon passen. „Der Knöchel ist sofort dick angeschwollen“, berichtete René Witte, der nun auf eine genaue Diagnose wartet. Eine solche hat sein Co-Trainer Ceven Klatt schon: Er ist zum zweiten Mal Vater geworden, Töchterchen Ronja ist am Donnerstag um 7.17 Uhr im Klinikum Niederberg zur Welt gekommen.“ Das findet sicherlich auch Jens Reinarz ganz nett. In seinem Kopf aber ist vor allem schon das nächste Spiel. Und? „In Ferndorf werden wir sicher noch eine Schüppe drauflegen müssen, wenn wir dort bestehen wollen“, sagt der 32-jährige Kapitän des VfL Eintracht Hagen.

VfL Eintracht Hagen: Mahncke, Conzen (bei einem Siebenmeter); Pütz, Krause (4), Rink, Tebbe (4), Renninger (5), Aschenbroich (2), Reinarz (13/3), Kraus (6), van Walsem, J. Sonnenberg (1), Ciupinski.

Neusser HV: Moldrup, Schmidt – Filic, Aust (2), Klasmann (7/4), Cosic (6), Klatt, Breuer (5), Fütterer, Bezerra (6), Bauer, Schneider (4).