Hartes Stück Arbeit für Schalksmühle im Westfalen-Derby
Hartes Stück Arbeit für Schalksmühle im Westfalen-Derby
Wer nur das Endergebnis sieht, könnte glatt zu dem Schluss kommen, die SG Schalksmühle-Halver habe das Westfalen-Derby der 3. Liga West bei Aufsteiger Soester TV recht locker gewonnen. Auf dem Weg zu ihrem 32:26 (12:14)-Erfolg musste die Mannschaft von Trainer Mathias Grasediek aber mächtig ackern. „In der zweiten Halbzeit hatten wir die Hoffnung, dass wir hinten raus vielleicht ein bisschen mehr Körner haben, dass wir ein bisschen dynamischer in die Situationen reingehen“, sagte der SGSH-Coach, der in der entscheidenden Phase – aus dem 19:22 machte sein Team mit einem 6:0-Lauf eine 25:22-Führung – vor allem eine starke Deckung gesehen hatte. „Da hatten wir eine Torflaute“, meine Soests Trainer Dirk Lohse. „Da ist uns vorne zu wenig eingefallen, um das zu knacken.“
Es hatte jedoch gut angefangen und war nach dem frühen Torwart-Wechsel in der elften Minute gut gelaufen. Aaron Pfennig hatte den glücklosen Markus Jostes abgelöst hatte und sofort erkennen lassen, dass er vor allem Schalksmühles polnischen Linkshänder Jacek Wardzinski ärgern wollte, und zwar so sehr, dass Mathias Grasediek seinen Rechtsaußen sogar auswechselte. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt und viele Sachen falsch gemacht“, erklärte der SGSH-Trainer. „Dadurch sind wir ausgekontert worden und haben viele Gegenstoß-Treffer bekommen. Das war für uns nicht überraschend, aber die Soester machen das gut.“
Nach ihrem Wechsel zwischen den Pfosten jedenfalls ließen die Gastgeber in der Bördehalle einen 5:0-Lauf folgen, machten aus dem 4:5 ein 9:5. Und auch nach 29 Minuten hatten sie noch ein Vier-Tore-Polster (14:10), das sie aber nicht in die Pause retteten, sondern nur ein 14:12. „Wir liegen zur Halbzeit nur mit zwei zurück. Das muss gefühlt sicherlich auch vier, fünf Tore für Soest sein“, sagte SGSH-Coach Mathias Grasediek und wertete dieses Tatsache als einen Schlüssel zum Erfolg.
Schnell stellte die SG Schalksmühle-Halver dann nach der Pause den Ausgleich her, und es war nun verdammt spannend. Und beim 18:19 meinte Mathias Grasediek, seinen Torwart-Oldie Mareks Skabeikis herausnehmen zu müssen und Dominik Formella zu bringen. „Schalksmühle“, sagte Soests Trainer Dirk Lohse, „hat einen guten Torwart-Wechsel vollzogen. Dominik hat einen ganz guten Teil dazu beigetragen, dass die Abwehr sehr sicher stand.“ Vor allem ab der 43. Minute, in der die STV-Handballer noch mit 22:19 geführt hatten. 22:22 stand es nach 48 Minuten. Und dann: Jacek Wardzinski sowie Tobias Fleischhauer schließen ihre Gegenstöße jeweils erfolgreich aber, während sich Mateusz Rydz im linken Rückraum durchtankt – 25:22 für die SGSH. „Da haben wir wirklich gut gedeckt“, lobte Mathias Grasediek.
Zwar kam der Soster TV dank Tim Luther und Robin Bekel noch einmal auf 24:25 heran, später auch noch einmal durch einen Überzahl-Treffer von Benni Haake auf 25:26. Dann jedoch sorgte die SG Schalksmühle-Halver für die Entscheidung. In Unterzahl, nachdem Daniel Buff wegen seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte gesehen hatte, erhöhte Mateusz Rydz zur 27:25-Führung, die sein Landsmann Jacek Wardzinski mit einem coolen Heber und einem Stemmwurf auf 28:25 und 29:25 für die SGSH ausbaute. Apropos Mateusz Rydz: Der 23-jährige Pole war für Dirk Lohse ein Faktor, dass die Gäste diese Partie gewannen. „Die Schalksmühler hatten einen starken Mittelmann, der gut aufgezogen hat. Er ist schwer zu verteidigen“, sagte der Soester Trainer, meinte aber auch, dass Mateusz Rydz regelmäßig mit einem Schrittfehler anlaufe. „Deshalb“, sagte Dirk Lohse, „habe ich auch meine Gelbe Karte kassiert.“
Schon nach dem 28. Schalksmühler Treffer hatten die Soester auf offene Manndeckung umgestellt. Aber die Westfalenmeister waren nicht mehr in der Lage, ihre Vorgänger zu bedrängen. Die SGSH schraubte das Ergebnis gar auf 32:26 hoch. „Das war“, sagte STV-Coach Dirk Lohse, „hinten raus ein bisschen zu deutlich. Es war aber trotzdem ein verdienter Schalksmühler Sieg.“ Mit 13:4 hatte die SGSH die letzten 17 Minuten für sich entschieden. Und für einen Gewinner gab es von den Fans nach dem Schlusspfiff ein Happy-Birthday-Ständchen: Schalksmühles Kreisläufer Malte Müller, der viermalige Torschütze, ist am Sonntag 20 geworden.
Soester TV: Jostes (1.-11., 50.-60. und bei einem 7m), Pfennig (11.-50.) – Luther (3), D. Flor, A. Loer (1), Rückert (1), Haake (1), L. Flor (2), R. Bekel (1), T. Voss-Fels (6), Hartmann, M. Loer (6/2), Eckervogt (5).
SG Schalksmühle-Halver: Skabeikis (1.-39.), Formella (39.-60.) – Diehl (3), Luciano (1), Rydz (2), Wardzinski (7), Buff (2), Jansen (1), Müller (4), Fleischhauer (2), Mayer (9/4), Dmytruszynski, Krüger (1).