Krefeld erklimmt nach Kampfsieg wieder die Tabellenspitze

Das war wahrlich kein Spiel für schwache Nerven. Am Ende glücklich, über die komplette Distanz aber nicht unverdient, entführte die HSG Krefeld beide Punkte beim Neusser HV und siegte mit 30:29 (15:13). Die Bruttospielzeit von über zwei Stunden schien dabei rekordverdächtigt.

Zunächst wog das Spiel hin und her mit leichten Vorteilen für den NHV. Über die gesamte Spielzeit funktionierte der Innenblock der Schwarzgelben, egal in welcher personellen Zusammensetzung, nur unzureichend. Vorne aber führte der wieder einmal überragende Tim Gentges klug Regie, glänzte als Vollstrecker und so übernahmen die Gäste Mitte der ersten Hälfte die Führung. Dann spielte der bis dahin gute Brasilianer Bezerra Filho auf Seiten der Gastgeber den Krefeldern auch noch in die Karten und erhielt eine Doppelbestrafung. Da er sich bereits zu Beginn eine Disziplinlosigkeit leistete, war das Spiel für ihn vorzeitig beendet. Doch aus nicht nachvollziehbaren Gründen konnten die Krefelder die nummerische Überzahl nicht wie zu Beginn der Partie effektiv nutzen und sich somit entscheidend absetzen. So bleiben die Neusser im Spiel und drehten die Partie in der 37. Minute. Auch ein Teamtimeout des nun vollkommen in Rage befindlichen HSG-Coach Olaf Mast brachte zunächst keine Besserung, wohl aber die Einwechslung von Torwart Malte Jäger. In der 45. Minute baute der NHV seine Führung auf drei Treffer aus. Doch nun besannen sich die Gäste wieder ihren spielerischen und kämpferischen Qualitäten und kamen auch dank tollen Paraden von Jäger zurück. In der 55. Minute hatte HSG-Kapitän Thomas Pannen am Strafpunkt die Chance seine Farben wieder in Führung zu bringen. Aber er scheiterte wie vier seiner Teamkollegen vor ihm. Doch auch von diesem erneuten Rückschlag ließen sich die Krefelder nun nicht mehr aufhalten und Stephan Pletz und Tim Gentges sorgten mit einem Doppelschlag für die Führung (28:26), die die Gäste in der hektischen Schlussphase auch nicht mehr aus der Hand gaben.

„Fast alle unsere Spiele haben bisher den gleichen Verlauf. Wie in der Vorwoche haben wir alle Trümpfe in der Hand und berauben uns aufgrund eigener Nachlässigkeiten eines ruhigen Abends. Ein Riesenkompliment an Malte und Tim, die uns heute gerettet haben. In den kommenden Wochen folgen nun fast nur noch Gegner, die im oberen Drittel zu erwarten sind. Da dürfen wir uns so etwas nicht erlauben. Positiv darf man beobachten, dass die Truppe solche Spiele aber noch rettet und am Ende erfolgreich gestaltet. Und das macht sie sehr gefährlich.“ beschreibt HSG-Coach Mast die Situation.

So kommt es am nächsten Samstag in Krefeld zum mit Spannung erwarteten Kräftemessen mi dem Topfavoriten, dem TuS Ferndorf.