Olaf Mast: "Man muss uns erst einmal besiegen."
Olaf Mast: "Man muss uns erst einmal besiegen."
Nach dem Achtungserfolg gegen den Zweitligisten TuSEM Essen folgten zwei mühselige Auftritte gegen zwei Oberligisten. Wo steht die HSG Krefeld am Ende der Vorbereitung? HSG-Pressesprecher Martin Schepke sprach kurz vor dem Saisonstart mit Trainer Olaf Mast über die Auftaktsaison, die jüngsten Entwicklungen und die Erwartungshaltung der HSG Krefeld.
Schepke: Tabellenneunter nach der Premierensaison mit einer bemerkenswerten Heimserie . Wie fällt Dein persönliches Fazit aus?
Mast: Wir hatten uns intern die 30-Punkte-Grenze als Ziel gesetzt und dies trotz großem Verletzungspech auch erreicht. Ohne die langfristigen Ausfälle unserer Kreisläufer wäre sicher auch noch etwas mehr drin gewesen. Die Niederlagen gegen sportliche Absteiger sowie in den Derbys gegen Duisburg taten weh. Dennoch kann man unsere Auftaktsaison als gelungen bezeichnen und wir sind auf dem Weg in Krefeld eine Marke zu werden. Natürlich haben wir in allen Bereichen aber noch genügend Luft nach oben.
Schepke: Wo genau siehst Du diese Bereiche?
Mast: Sportlich dauert es in der Regel meist 2-3 Jahre bis eine Truppe ihr Potential ausschöpft. Glücklicherweise kennen die meisten unserer neuen Spieler sich bereits untereinander, so dass dieser Prozess nicht wieder verlängert werden muss. Wir haben wieder eine sympathische Truppe, die den Schulterschluss mit den Zuschauern bereits eindrucksvoll vollzogen hat. Die Stimmung in der Sporthalle in Königshof hat sich auch dank der Fangruppe Inferno kontinuierlich gesteigert. Insgesamt müssen wir die HSG im Umfeld breiter aufstellen. Hier kommen viele Personen an ihr Limit. Auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Unterstützung wünsche ich mir weitere Partner. Mit einem recht geringen Engagement kann man bei uns weitaus mehr erreichen bzw. bewegen, als in anderen Sportarten. Dann wird es uns auch gelingen Krefelder Talente wieder zurückzuholen oder die Jugendarbeit nachhaltig nach vorne zu bringen.
Schepke: Die Vorbereitung ist passé und am Sonntag geht es los. Wie ist Dein Eindruck vom neuen Kader?
Mast: Ich glaube unsere Trainingsplanung und –gestaltung hat gepasst. So hatten wir kaum Ausfälle zu verkraften und wenn doch, dann war das nach kurzer Zeit wieder behoben. Menschlich haben wir gute Griffe getan und das Zusammenspiel wird in jeder Einheit besser und besser. Wenn uns in dieser Saison nicht das gleiche Verletzungspech wie im Vorjahr ereilt, muss man uns erst einmal besiegen. Mit welcher Konstanz wir allerdings agieren werden, wird spannend zu beobachten sein. Hier hatten wir in der Vorbereitung einige Schwankungen erlebt. Im und als Team sind wir stark wenn jeder seinen Job macht, positive Energie und Emotionen einbringt, bereit ist für das Team zu arbeiten und sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Wir haben einen Kader, mit dem wir auf fast jeder Position ein Spiel in die richtige Richtung entscheiden können. Diesen Umstand gilt es zu nutzen und damit nicht so ausrechenbar zu sein.
Schepke: Welche sportliche Zielrichtung verfolgt ihr?
Mast: Es gibt sehr viele Unbekannte in der Liga. Dennoch wollen wir uns als Team weiterentwickeln und erfolgreich sein. Ferndorf ist der haushohe Favorit. Alles andere als eine souveräne Meisterschaft wäre eine Überraschung. Leichlingen und Hagen können dies wohl am ehesten verhindern. Auch Korschenbroich erwarte ich wieder weit oben. Großen Respekt habe ich vor den beiden Zweitvertretungen aus Minden und Lemgo, die blendend ausgebildete Spieler in ihren Reihen haben und immer ohne jeglichen Druck aufspielen können. Es gibt sicher einen einfacheren Auftaktgegner als die Youngsters aus Lemgo. Wir wollen um Platz 5 mitspielen, zu Hause weiter eine Macht bleiben und die Großen hier und da ärgern.