Spitzenreiter Ferndorf geht aus der Nervenschlacht mit Mindens Reserve als 33:32-Sieger hervor
Spitzenreiter Ferndorf geht aus der Nervenschlacht mit Mindens Reserve als 33:32-Sieger hervor
Es war wieder verdammt knapp, es war acht Tage nach dem 22:21-Sieg beim Leichlinger TV wieder ein Erfolg mit nur einem Treffer Differenz. Aber: Diese inzwischen mehr als beeindruckende Serie des TuS Ferndorf hält, der Spitzenreiter feierte nun schon seinen 15. Sieg in Serie. „Es war eine Nervenschlacht“, sagte Trainer Erik Wudtke nach dem 33:32 (16:17)-Erfolg über den TSV GWD Minden II. Entschieden wurde diese Partie vor 930 Zuschauern in der Sporthalle Kreuztal erst in der Schlussphase, als Alex Koke von der Siebenmeter-Marke sowie Daniel Mestrum – trotz seiner Rückenbeschwerden – in Überzahl aus dem 31:31 eine 33:31-Führung machten. Der Rest, der ging dann im Ferndorfer Jubel unter.
Es war eine Partie, in der die GWD-Reserve lange Zeit nicht nur das tonangebende, sondern auch das bessere Team war. Und das schlug sich zu Beginn der zweiten Halbzeit dann auch erstmals in Zahlen etwas deutlicher nieder. Fabian Breuer – der A-Jugendliche, der auch zum 17:16-Pausenstand für Minden getroffen hatte –, Max Hösl und Jannik Jungmann erhöhten für den Mindener Bundesliga-Nachwuchs auf 20:16. Und fast wäre aus dem Vier- sogar ein Fünf-Tore-Vorsprung geworden. „Macht Marian Michalczik beim Tempogegenstoß das 21:16“, sagte GWD-Coach Markus Ernst, „dann wäre es den Ferndorfern ganz schwer gefallen, noch mal zurückzukommen.“
So aber kamen die Nordsiegerländer zurück, sie lösten diese Aufgabe gegen das junge Mindener Team vor allem mit Routine. Nachdem zweimal Moritz Barkow und Alex Koke getroffen hatten, stand es 19:20, und alles war wieder offen. Und dank eines Siebenmeter-Treffers ihres spielenden Co-Trainers Alex Koke lagen die Spitzenreiter der 3. Liga West beim 23:22 erstmals wieder vorne. 43 Minuten war gespielt, und Spannung war weiterhin garantiert. „Uns war eigentlich klar, dass das Spiel in den letzten Minuten entschieden werden würde“, erklärte später TuS-Coach Erik Wudtke. „Der Sieg ist nicht unverdient, wir haben die Nerven behalten.“
Ein Kompliment hatte der 42-jährige Ferndorfer Trainer aber auch für den Kontrahenten parat. „Die Mindener“, sagte Erik Wudtke, „haben das richtig gut gemacht, das muss man anerkennen. Sie stehen nicht zu Unrecht auf dem vierten Platz und waren ein starker Gegner.“ Obwohl die GWD-Zweite nicht unbedingt mit der Mannschaft angereist war, mit der der TuS wegen der Weltmeisterschaft und der damit verbundenen Bundesliga-Pause gerechnet hatten. Deshalb konnte sich Trainer Markus Ernst ein Schmunzeln auch nicht verkneifen. „Der Erik hat etwas Angst gehabt, dass wir mit der halben Bundesliga-Mannschaft kommen“, sagte Markus Ernst. „Dafür sind wir mit der halben A-Jugend angerückt.“ Und zwar mit Nationaltorwart Joel Birlehm, Marian Michalczik, Mats Korte und Fabian Breuer.
Es ist nicht verwunderlich, dass die Erleichterung bei den Ferndorfern, bei denen sich auch Kapitän und Torwart Kai Rottschäfer in die Torschützenliste eingetragen hatte (6:4), sehr groß war. Trainer Erik Wudtke hatte jedoch mehr Mängel als zuletzt festgestellt. „Wir waren in der Abwehr nicht so druckvoll wie sonst“, sagte er. „Wir haben viele Zweikämpfe in den Eins-gegen-eins-Situationen verloren oder waren da zu langsam auf den Beinen.” Schon am kommenden Wochenende wartet die nächste Bundesliga-Reserve auf den Spitzenreiter. Am Samstag (31. Januar, 16.30 Uhr) tritt der TuS beim VfL Gummerbach II an – und der spielt momentan unter anderem mit Simon Ernst.
TuS Ferndorf: Rottschäfer (1), Puhl – John (4), Koke (5/4), S. Breuer (6), Thomas (2), Ronge, Johnen (3), Dröge, Barkow (4), J. Schneider (2), Mestrum (6).
TSV GWD Minden II: Krieter, Birlehm – Gräfe (1), Jungmann (2), Franke (2), Michalczik (5), Antonevitch (10/4), Korte (2/2), Hösl (1), L. Schneider (1), F. Breuer (5), Traue (2), Hartwich (1).