Trotz beeindruckender Ferndorfer Serie - Wudtke warnt vor dem Schlusslicht
Trotz beeindruckender Ferndorfer Serie - Wudtke warnt vor dem Schlusslicht
Wenn die Handballer des TuS Ferndorf am Samstag (8. November) zur SG Ratingen fahren werden, wird neben David Breuer und Philipp Keusgen ein dritter Mann fehlen: Niklas Reuter, der 18-jährige Linksaußen, hat sich beim Montag-Training der Nordsiegerländer einen Kreuzbandriss zugezogen. Er wird voraussichtlich sechs Monate fehlen und kann seinen Teamkollegen auf dem Weg in die 2. Bundesliga nur noch mit Daumendrücken helfen. Auf jenem Weg erwartet Erik Wudtke, der Trainer des Tabellendritten (12:4 Punkte), alles andere als eine einfache Aufgabe, obwohl es zum Schlusslicht zur Gothaer Straße in Ratingen geht (Anwurf 18 Uhr), das 4:14 Zähler hat.
„Ich habe den Spielern gesagt: Guckt euch mal an, gegen wen Ratingen seine Punkte geholt hat und gegen wen wir Punkte verloren haben“, erklärt der TuS-Coach. „Die SG hat in Schalksmühle und gegen Leichlingen gewonnen, genau gegen diese Teams haben wir unsere Spiele verloren.” Allerdings hat der Aufsteiger diese Partien gewonnen, als sein polnisches Rückraum-Ass Arthur Giela noch nicht einen kompliziert gebrochenen Finger hatte.
„Sein Ausfall tut weh, keine Frage“, sagt SG-Trainer Richard Ratka, der mit seinem Team zuletzt zweimal das Nachsehen hatte – beim TSV GWD Minden II (23:32) und gegen den VfL Gummersbach II (22:28). „Trotzdem“, meint der 71-malige Nationalspieler, „haben wir unter unseren Möglichkeiten gespielt und werden nun versuchen, uns wieder Schritt für Schritt an die Leistung aus den Spielen gegen Schalksmühle und Leichlingen heranzukämpfen.“
Doch so oder so steht außer Frage, dass es für den TuS Ferndorf nach seinen Siegen über die Spitzenteams VfL Eintracht Hagen (31:21) und bei der HSG Krefeld (30:27) darum geht, bei der SG Ratingen eine Pflichtaufgabe zu lösen – wenn auch mit aller Vorsicht und dem nötigen Respekt. Deshalb warnt Trainer Erik Wudtke auch regelmäßig, um nicht zu sagen hartnäckig. „Wir werden Ratingen nicht unterschätzen, auf keinen Fall“, sagt der 42-Jährige, der in den vergangenen Trainingseinheiten intensiv an Lösungen gearbeitet hat, um die hochgewachsene und defensive Deckung des Ratka-Teams zu knacken.
Mit großartigen Überraschungen rechnet Erik Wudtke ohnehin nicht, zumal er auch Christian Rommelfanger (in der vergangenen Saison noch beim TV Korschenbroich), den die Ratinger als Rückraum-Ersatz für die Zeit der Verletzung von Arthur Giela in die Dumeklemmer-Stadt zurückgeholt haben, bestens kennt. „Wir wissen aus dem Vorbereitungsspiel, was uns erwartet“, erklärt der Ferndorfer Coach. „Da hat Ratingen gegen uns zur Halbzeit mit einem Tor geführt.”
Sorgen macht sich Erik Wudtke jedoch nicht – auch nicht wegen der Pause, die nun drei Wochen lang war, weil die Partie gegen den rheinland-pfälzischen Aufsteiger SV 64 Zweibrücken, dessen Jerome Müller mit der deutschen Jugend-Nationalmannschaft bei einem Vier-Länder-Turnier in Frankreich war, auf den 14. Februar 2015 verlegt worden ist (Karnevalssamstag, 19.30 Uhr). „Manchmal braucht man vielleicht nach so einer Pause ein wenig, um den Rhythmus in den Würfen zu finden – aber die Wettkampfform und die Spritzigkeit werden da sein“, erklärt der TuS-Trainer. „Da habe ich keine Bedenken.“