024099636adfa29.jpg

Vorbereitung macht Deffte-Brüdern Mut - Zuversicht in Gladbeck

27.08.2014
27.08.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Vorbereitung macht Deffte-Brüdern Mut - Zuversicht in Gladbeck

Eigentlich waren sie abgestiegen und hatten auch schon mit den Planungen für die Oberliga Westfalen begonnen. Doch dank der nachträglichen Bundesliga-Lizenzerteilung für den HSV Handball durften die Handballer des VfL Gladbeck als Dritter der Abstiegsrelegation doch noch den Klassenerhalt feiern. Und nun starten sie in der 3. Liga West – als Abstiegskandidat Nummer eins. Ausrufezeichen? Fragezeichen? Tim Deffte, der Sportliche Leiter und Torwart des VfL, hat von dieser Rolle seines Teams auch gehört. Aber Schwarzmalerei ist nicht sein Ding. „Wir müssen begreifen, dass wir mehr Potenzial haben, als uns zugeschrieben wird“, sagt der 33-Jährige. „Wir müssen in jedem Spiel an die Grenze gehen. Deshalb haben wir in der Vorbereitung auch sehr viel in konditioneller Hinsicht gemacht.“

Der VfL-Keeper und jüngere Bruder des neuen Gladbecker Trainers Sven Deffte (35) hat in jener Vorbereitung einige Momente erlebt, die ihm Hoffnung machen, am Ende der Saison überm Strich zu stehen. Als Beispiel nennt er den Pirates-Cup. „Da haben wir den Leichlinger TV zumindest ärgern können“, sagt er und macht kein Geheimnis daraus, dass er das Team von Trainer Frank Lorenzet neben dem TuS Ferndorf und dem VfL Eintracht Hagen zu den Meisterschaftskandidaten zählt. Aber nach oben wollen sie in Gladbeck gar nicht schauen. „Für uns ist es ganz wichtig zu realisieren“, betont Tim Deffte, „dass wir nicht chancenlos sind.“

Teil dieses Realisierungsprozesses für den VfL Gladbeck wird es sein, gerade in den für den Klassenerhalt wichtigen Partien 100-prozentig auf der Höhe zu sein – vielleicht sogar mehr als das. „Wir müssen die Vier-Punkte-Spiele gewinnen“, erklärt der Sportliche Leiter. „Das war nämlich in der vergangenen Saison der Knackpunkt, den wir hatten.“ Nach einem, daran sei auch erinnert, nicht schlechten Start. Nach zwei Spieltagen hatte der VfL – damals noch mit Trainer Holger Krimphove, der kurz vor Saisonschluss seinen Platz für Klubchef Siegbert Busch räumen musste – 4:0 Punkten und nach fünf Partien 6:4 Zähler. „Da haben wir gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können“, sagt Tim Deffte.

Aber wird es jetzt, ohne einen Linkshänder im rechten Rückraum, nicht noch schwieriger? „Sicherlich wäre es einfacher, wenn wir einen Linkshänder mit Drittliga-Format hätten. Aber der fällt nicht vom Baum“, antwortet Tim Deffte. Sorgen macht er sich jedoch nicht. „Es hilft auch kein Jammern“, sagt er und ist ohnehin davon überzeugt, dass Rechtshänder Thorben Mollenhauer im rechten Rückraum alles andere als eine schlechte Lösung ist. „Er hat mich in der Vorbereitung am meisten überzeugt“, sagt Trainer Sven Deffte über den 25-Jährigen, nachdem dieser in der vergangenen Saison doch mehr Tiefen als Höhen gehabt hat.

Ohnehin macht die Vorbereitung den Deffte-Brüdern Mut. „Das spürst du bei jedem Training, dass alle Vollgas geben“, erzählt Tim Deffte. Das nennt man wohl optimale Einstellung. „Auf jeden Fall!“, betont er. Und auf welche Teams wollen er und seine Teamkollegen beim Kampf um den Klassenerhalt nun besonders schauen? „Ach“, sagt Tim Deffte. „Das bringt doch überhaupt nichts, auf andere zu schauen. Das ist verschenkte Zeit. Wir müssen auf uns selbst gucken. Es hilft uns doch nicht, wenn wir uns damit befassen, wer mit uns da unten stehen könnte.“

Zum Saisonstart müssen sich die Gladbecker gleich mit einer Wundertüte auseinandersetzen, und zwar am Samstag (30. August, 19 Uhr) in der Hauptschule Dankersen an der Olafstraße mit der Bundesliga-Reserve des TSV GWD Minden, die die Nord-Staffel 2013/14 auf Rang drei abgeschlossen hat. „Die Mindener haben in der vergangenen Saison mehr als 30 Spieler eingesetzt“, sagt Trainer Sven Deffte – wohl wissend, dass er wohl jeden von diesen gebrauchen könnte. Es wird also eine Partie, in der es, wenn überhaupt, für die Rothemden um Bonuspunkte geht. Da wird das Spiel darauf gegen den VfL Gummersbach II, das der VfL Gladbeck zu ungewohnter Zeit in seiner Riesener-Halle an der Schützenstraße austragen wird (Sonntag, 7. September, 17 Uhr), schon eine andere Bedeutung erhalten.