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Zweibrücken fährt mit vielen Sorgen nach Korschenbroich

10.01.2015
10.01.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Zweibrücken fährt mit vielen Sorgen nach Korschenbroich

Stefan Bullacher hatte einen Plan: zwei Wochen Pause, und dann wird es schon wieder ganz gut aussehen. Hatte er zumindest gedacht. Doch die Realität stellt sich für den Coach des SV 64 Zweibrücken, der am 30. Dezember wieder das Training aufgenommen und am vergangenen Wochenende ein Kurztrainingslager vor der Haustür hat einfließen lassen, anders dar. „Dramatisch anders“, sagt Christian Gauf, der Handball-Boss der Zweibrücker Löwen. In Zahlen: Von der Mannschaft des SV 64, die im August gestartet und zunächst für sehr viel Aufsehen gesorgt hat, sind fünf Spieler angeschlagen. Und mit Ausnahme von Torhüter Yannic Klöckner sind dies auch alles Spieler, die unserer Stammformation zuzurechnen sind“, erklärt Christian Gauf vor der Partie am Samstag (10. Januar, 19.30 Uhr), wenn der Tabellenachte aus Rheinland-Pfalz (16:12 Punkte) beim Tabellenneunten TV Korschenbroich (15:17) gastiert.

„Unter diesen Vorzeichen wird es natürlich unheimlich schwer in Korschenbroich“, sagt Löwen-Trainer Stefan Bullacher, für den sich in der Winterpause gleich mehrere Hoffnungen zerschlagen haben. So plagt sich Aris Wöschler, der Kapitän des Aufsteigers, immer noch mit Problemen an der Achillessehne. Was wohl bedeutet, dass es für den 21-Jährigen nur zu sporadischen Kurzeinsätzen reichen wird. Viel Größer sind die Sorgen Stefan Bullachers aber bei Jakub Balaz, der im November wegen eines Knorpelschadens am Knie operiert worden ist. „Kubo ist seit November im Aufbautraining, allerdings vom Tag des ersten gemeinsamen Trainings mit der Mannschaft derzeit weit entfernt“, erklärt der 46-jährige Löwen-Coach. „Ich hoffe wirklich, dass er seine Handballer-Karriere wird fortsetzen können.“

Wie der Slowake werden in der Korschenbroicher Waldsporthalle auch Jonas Denk wegen einer Trommelfellverletzung und Torwart Yannic Klöckner, der einen Weisheitszahn gezogen bekommen und ein ärztliches Sportverbot erhalten hat, ausfallen. Zu allem Überfluss für den SV 64 Zweibrücken ist noch nicht klar, ob Trainer Stefan Bullacher auf seinen Torschützen vom Dienst bauen kann. Nachdem sich Jerome Müller im Trikot der Jugend-Nationalmannschaft beim Sparkassen-Cup in Merzig einen Bluterguss im Knie zugezogen hatte, konnte er bislang nicht ins Mannschaftstraining der Löwen einsteigen.

Nichtsdestotrotz erwartet der SV-64-Coach am Samstagabend einen engagierten Auftritt seiner Mannschaft, die zum Saisonstart mit 22:29 gegen den TV Korschenbroich das Nachsehen hatte. „Wir haben aber nur eine Chance, wenn wir aus den Fehlern des Hinspiels lernen und unsere Fehlerquote deutlich reduzieren“, meint Stefan Bullacher, der neben den bereits im Drittliga-Kader etablierten A-Jugendlichen Björn Zintel und Jerome Müller auch vier Jung-Jahrgänge (1997) mit zum Niederrhein nehmen wird: Torwart Benedikt Berz sowie Robin Egelhof, Nils Wöschler und Patrick Bach. Zumal die Zweibrücker Junglöwen ihre Saison in der A-Jugend-Bundesliga erst am Sonntag (11. Januar, 17 Uhr) bei der JSG Echaz-Erms fortsetzen werden.

Allerdings werden die Zweibrücker in der Ballsporthalle nicht nur mit ihren Personalproblemen klarkommen müssen, sondern auch mit einem sehr, sehr motivierten TVK-Team. „Wir wollen in der 3. Liga nach oben, deshalb ist ein Erfolg in dieser Begegnung sehr wichtig für uns“, sagt Trainer Ronny Rogawska – wohl wissend, dass es gegen den SV 64 kein Selbstläufer wird. „Zweibrücken zählt sicherlich zu den Überraschungsteams der Liga“, erklärt der Däne. „Gerade nach der 22:29-Auftaktniederlage gegen uns hat die Mannschaft sowohl auswärts als auch zu Hause sehr positive Ergebnisse erzielen können.“

Anders als sein Gegenüber Stefan Bullacher kann Ronny Rogawska fast seine beste Formation ins Rennen schicken – bis auf Tom Wolf, der sich bekanntlich Anfang November beim 22:30 gegen den Neusser HV einen Wadenbeinbruch zugezogen hat. Zudem steht hinter dem Einsatz von Paul Keutmann ein Fragezeichen: Der 20-Jährige hat in dieser Woche kein Tor, sondern wegen einer Grippe das Bett gehütet. Fit sind aber die anderen beiden TVK-Keeper, Benedikt Köß und Almantas Savonis, der am Dienstag seinen 45. Geburtstag gefeiert hat.

„Nachdem wir nun wieder fast komplett sind, wollen wir natürlich zu unserem Tempohandball zurückkehren“, sagt Trainer Ronny Rogawska. „Dies sollte nun wieder möglich sein, da mir mehr Alternativen zur Verfügung stehen und wir somit jederzeit frische Kräfte einsetzen können.“