Zweibrücken mit "extrem giftiger" 3:2:1-Deckung
Zweibrücken mit "extrem giftiger" 3:2:1-Deckung
Aufsteiger trifft Aufsteiger, dennoch treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sehr unterschiedlich gestartet sind: Der SV 64 Zweibrücken schnuppert an der Tabellenspitze, und die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden steht fast auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga West. Klare Verhältnisse also? Von Stefan Bullacher, dem Trainer der Zweibrücker Löwen, gibt es ein klares Nein. „Wir werden jedenfalls nicht den Fehler machen und Wiesbaden am bisherigen Punktestand messen“, erklärt er und gibt dieser Partie, die am Samstag (4. Oktober) um 18 Uhr in der Westpfalzhalle an der Bleicherstraße angepfiffen, eine ganz besondere Bedeutung.
Und welche? „Das ist eines unserer so genannten Vier-Punkte-Spiele“, betont Stefan Bullacher. „Es ist tausendmal wichtiger als beispielsweise das Spiel gegen die HSG Krefeld.“ Auf dem Weg zum Klassenerhalt halt – vom Saisonziel, von dem der Zweibrücker Coach trotz des glänzenden Starts mit 8:2 Punkten und jenem 33:28 über den entthronten Spitzenreiter (noch) nicht abweichen will. Zumal er auch gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden – immer noch nicht – mit seiner besten Besetzung antreten kann.
Jugend-Nationalspieler Björn Zintel wird wegen seiner hartnäckigen Rückenverletzung weiterhin fehlen, während Kapitän Aris Wöschler und Jerome Müller, die herausragenden halben Rückraum-Spieler, zuletzt gesundheitlich angeschlagen waren. Zudem konnten Dorian Vallet und Nils Wöschler nicht trainieren – Letzterer hat sich wohl im Schulsport eine Bänderverletzung am Fuß zugezogen und fällt sowohl für das Drittliga-Spiel als auch für das Bundesliga-Spiel der Zweibrücker A-Jugend, die am Freitagabend mit 27:25 (10:15) bei der TSG Friesenheim gewonnen hat, am Sonntag (5. Oktober, 14 Uhr) in der Ignaz-Roth-Halle an der Landauer Straße gegen Frisch Auf Göppingen aus. Unabhängig von seinem Personal kann sich Trainer Stefan Bullacher sicher sein, dass auch sein Gegenüber, Stephan Metz, alles versucht hat, die Tabellenstände aus den Köpfen seiner Handballer zu verdrängen. „Wir haben das Gladbeck-Spiel abgehakt“, sagt er im Gespräch mit dem Wiesbadener Tagblatt vor dieser kurzen 145-Kilometer-Fahrt. „Die Mannschaft hat im Training direkt eine überragende Antwort gezeigt und wird alles dafür tun, ganz anderen Handball zu zeigen. Wir müssen losgelöst von der Tabelle reingehen. Uns nicht ständig damit beschäftigen, wie es gerade steht. Und vor allem muss jeder Einzelne jede einzelne Aktion klar ausführen, ohne zu überhasten.“
Dennoch: Stephan Metz, der wieder auf die Rückraum-Spieler Max Kellner nach dessen grippalem Infekt und Luis Garbo nach abgebrummter Sperre sowie auf Rechtsaußen Lorenz Engel, der zuletzt Oberschenkel-Probleme hatte, zurückgreifen kann, begegnet dem SV 64 Zweibrücken mit Respekt. Vor allem einem 17-jährigen Linkshänder begegnet der Wiesbadener Coach: Jerome Müller. „Er ist eine Waffe“, erklärt Stephan Metz. „Er ist stark in Eins-gegen-eins-Situationen, er hat einen super Hüftschuss und kann jederzeit aus dem Rückraum treffen. Gegen ihn müssen wir uns echt was einfallen lassen.“
Und der Wiesbadener Trainer hat sich auch über die Abwehr der Löwen so seine Gedanken gemacht und eher an eine Schlange gedacht. „Eine extrem giftige 3:2:1-Deckung“, sagt der Coach. Und Nicolas Kolb, der 22-jährige Kreisläufer der HSG VfR/Eintracht, betont mit Rückblick auf das enttäuschende 27:34 gegen den VfL Gladbeck: „Wir müssen alle negativen Gedanken abstellen. Wir dürfen keine Angst davor haben, dass wir wieder eine schlechte Figur abgeben. Auch wenn der Gegner auf dem Papier stark aussieht: Die beste Antwort ist jetzt eine Überraschung.“