Zweibrücker Lazarett lichtet sich - Bullacher will Novickis`Kreise einengen
Zweibrücker Lazarett lichtet sich - Bullacher will Novickis`Kreise einengen
Nach der 17:23-Niederlage bei der SG Schalksmühle-Halver wartet auf den SV 64 Zweibrücken die nächste sehr kniffelige Aufgabe. Der Aufsteiger empfängt am Samstag (22. November) um 18 Uhr in seiner Westpfalzhalle den Leichlinger TV zum Duell des Tabellensechsten (14:6 Punkte) gegen den Tabellenachten (12:10). Und da kommt es Trainer Stefan Bullacher, der die Pirates als „ein echtes Schwergewicht der 3. Liga West“ bezeichnet, doch sehr gelegen, dass er wieder mehr Personal zur Verfügung hat. „Ich bin froh, dass sich unser Verletzten-Lazarett langsam lichtet“, erklärt der Löwen-Coach. Allerdings ist Benjamin Zellmer nach seinem Bänderriss noch nicht bei 100 Prozent, und Linkshänder Jakub Balaz laboriert unverändert an einem Knorpelschaden im Knie. Zwar wird der Slowake zum Kader gehören, er muss sich aber in der kommenden Woche einer Meniskus-Operation unterziehen und wird bis ins neue Jahr ausfallen.
Als sich Stefan Bullacher das eine oder andere Video des Leichlinger TV angeschaut hat, war er hin und wieder beeindruckt – vor allem vom Angriff der Pirates, der bislang im Schnitt mehr als 32 Treffer pro Partie erzielt hat. Dabei hat es dem Trainer der Zweibrücker Löwen ein Mann besonders angetan. „Überragender Spieler ist Valdas Novickis“, erklärt Stefan Bullacher. „Er ist Spielmacher und Torjäger gleichermaßen, spielt zudem hervorragend mit dem Kreis zusammen. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir insbesondere seine Kreise einengen.“
Das klingt nach sehr viel Respekt. Doch eines solchen kann sich auch der Trainer des SV 64 sicher sein. „Die Zweibrücker kennen sich seit Jahren, sind extrem eingespielt“, hat Pirates-Coach Frank Lorenzet dem Kölner Stadt-Anzeiger erzählt. „Ihre Deckung ist sehr offensiv, ihr Gegenstoß wird gut umgesetzt. Die Mannschaft verfügt über ein paar herausragende Akteure, darunter zwei A-Jugend-Nationalspieler.“ Eben Björn Zintel, der nach seiner langwierigen Rückenverletzung so langsam wieder im Kommen ist, und Jerome Müller, den ein Magen-Darm-Virus vor einer Woche mattgesetzt hatte und der hinter Jens Reinarz vom VfL Eintracht Hagen (95/39) die Nummer zwei der Torschützenliste ist (82/12). Niemand in der 3. Liga West hat aus dem Feld so oft getroffen wie der 18-Jährige. Auf Rang drei folgt Leichlingens Valdas Novickis (77/17).
Respekt bedeutet jedoch nicht, gleich an Aufgabe zu denken. „Wir haben jetzt dreimal in Folge nicht verloren und wollen diese Serie gerne weiter ausbauen“, sagt LTV-Coach Frank Lorenzet. „Dazu muss bei uns aber wieder alles passen: Keeper und Abwehr müssen ähnlich stark auftreten wie zuletzt, und unsere Chancenverwertung sollte noch besser werden.“ Dabei werden den Leichlingern Bastian Munkel (beruflich verhindert) und Maik Pallach (Zahn-Operation) fehlen.
Unterdessen verschiebt sich der Termin für das erste richtige Heimspiel des Leichlinger TV in dieser Saison erneut. Zwar ist die Renovierung des Hallenbodens im Smidt-Forum abgeschlossen, allerdings wird die Sporthalle erst am 1. Dezember wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben. Das bedeutet für die Pirates, dass sie nun auch noch ihre Partie am 28. November (Freitag, 20 Uhr) gegen die HSG Krefeld verlegen müssen. „Wir hatten bis zuletzt Hoffnung, dass es wenigstens mit diesem Spiel klappt, müssen es aber wie immer so hinnehmen und erneut eine Alternative suchen“, sagt Manager und Trainer Frank Lorenzet. Es laufen Anfragen an die Stadt Burscheid für die Max-Siebold-Halle in Hilgen sowie an den Sportpark Leverkusen für die Smidt-Arena. Mit einem Ergebnis ist Anfang der nächsten Woche zu rechnen.
„Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen ist der bisherige Saisonverlauf des Leichlinger TV durchaus beachtlich“, meint Christian Gauf, der Handball-Chef des SV 64 Zweibrücken und verweist unter anderem auf den 27:26-Sieg der Pirates am zweiten Spieltag beim TuS Ferndorf sowie das 27:27 vor zwei Wochen gegen den VfL Eintracht Hagen. „Wir haben gegen diese Mannschaft nur eine Chance“, sagt Löwen-Trainer Stefan Bullacher, „wenn wir sie aus ihrer Routine herausbringen, eventuell einmal etwas anderes ausprobieren.“ Was immer das auch sein mag.