Gaugisch nach Viertelfinalsieg: Vertrauen in die Spielweise
"Markus Gaugisch, bei vielen Spielerinnen waren nach dem Schlusspfiff Freudentränen zu sehen. Wie beurteilen Sie den WM-Halbfinaleinzug?"
Markus Gaugisch: "Es ist toll, weil die Spielerinnen schon durch tiefe Täler gegangen sind. Ich freue mich, dass man sieht, wie gut wir Handball spielen. Und wenn wir gut Handball spielen und Automatismen haben, und die haben wir jetzt, dann geht so ein Spiel. Das gibt Sicherheit. Diese Sicherheit haben wir uns jetzt erarbeitet. Deshalb bin ich echt happy. Und es ist ein Lohn für viele, die trotzdem drangeblieben sind, auch nach Rückschlägen. Man sieht ja auch, was sie investieren. Was die an Zeit und Herzblut da reinhauen, das ist super und da freue ich mich."
"Warum spielt diese Mannschaft, die in den vergangenen Jahren oft bestimmte Punkte erreichte, wo es mit den Nerven nicht mehr geklappt hat, diesmal so souverän - und das über sieben Spiele?"
Gaugisch: "Ich glaube nicht, dass es immer nur die Nerven sind. Das ist auch die Idee, wie wir spielen wollen. Dieses Vertrauen in das, was gut ist, das hat die Mannschaft entwickelt, und da bin ich sehr, sehr happy. Da wachsen die Spielerinnen dran. Es ist immer ein handballerisches Thema und nicht nur ein mentales. Das eine bedingt das andere und genauso andersherum auch."
"Hat Emily Vogel endlich ihre Rolle in der Mannschaft gefunden?"
Gaugisch: "Ja, ich freue mich. Sie hat heute von Anfang an Mut bewiesen, ist voll in die Aktionen reingegangen, ist in einer guten Form. Und ich freue mich natürlich, dass sie diese Form hier jetzt auch im Nationalmannschaftstrikot auf die Platte kriegt. Das ist toll. Sowohl ihre Assists als auch ihre Deckungsleistung und vorne als Abschlussspielerin: Das war klasse heute. Sie investiert - genau wie alle anderen auch - sehr, sehr viel und sie geht mit Mut voran. Das ist schön zu sehen. Was wirklich phänomenal gut ist, ist die Tatsache, wie Alina (Grijseels, Anm. d. Red.) und auch Emmy mit der Veränderung auf der Kapitänsposition umgegangen sind. Beide haben sofort den Blick nach vorne gerichtet und bringen sich jetzt maximal ein. Das könnte man ja auch anders machen. Also ich bin super zufrieden, wie damit umgegangen wurde und wie sich die Mannschaft jetzt präsentiert."