So sieht der Arbeitsalltag eines Referee-Guides bei der WM aus
„Wir haben wieder einen draufgesetzt“, sagt Mark Schober, der DHB-Vorstandsvorsitzende, auf der Pressekonferenz zum Abschluss der deutschen Spiele bei der WM 2025. „Die Gäste waren begeistert, die Mannschaften, die Zuschauer, alle waren begeistert. Das macht mich unglaublich stolz.“ Der Deutsche Handballbund hat als Co-Gastgeber der Weltmeisterschaft der Frauen ein starkes Bild abgegeben. Tolle Zuschauerzahlen, das erstmalige Ausrichten eines Fan-Villages und eine insgesamt tolle Organisation.
Doch nicht nur Spieler, Betreuer, Zuschauer, Sponsoren und Medien wurden optimal betreut, sondern auch die IHF-Offiziellen für das Thema Schiedsrichter und technische Delegierte. Mit insgesamt 13 Referee-Guides kümmerte sich der DHB an den drei deutschen WM-Standorten Trier, Stuttgart und Dortmund rund um die Uhr um die Schiedsrichter.
Und „rund um die Uhr“ ist dabei wörtlich zu nehmen. „Wir Referee-Guides haben die Aufgabe den Schiedsrichtern und den Delegierten alles abzunehmen, was wir abnehmen können“, erklärt Marc Fasthoff, Leiter Organisation Schiedsrichterwesen beim DHB. „Das ist ein Full-Time-Job. Wir reagieren darauf, wenn etwas gebraucht wird.“
Die Schiedsrichter sind elementarer Bestandteil des Spiels. Genau wie die Spielerinnen braucht es auch bei ihnen bei einer Weltmeisterschaft Spitzenleistungen. Damit sich die Unparteiischen auf den Sport konzentrieren können, organisieren die Referee-Guides das Drumherum. Vor der Ankunft werden die Kabinen gecheckt, nach dem Spiel werden sie für den nächsten Tag vorbereitet, sportlergerechte Ernährungswünsche werden umgesetzt, Meeting- und Fitnessräume organisiert, die Kommunikation mit dem Hotel abgenommen.
Handball-WM 2025: Voller Service für die Schiedsrichter
„Die Schiedsrichter sollen sich um nichts Sorgen machen,“ erklärt Fasthoff. „Wenn es ein Problem gibt, räumen wir das aus dem Weg.“ Das geht vom Austauschen eines kaputten Beamers über die kalte Cola nach dem Spiel bis hin zu Nasentropfen von der Apotheke besorgen. „Wir versuchen für unsere internationale Gäste die besten Bedingungen zu schaffen“, sagt Jutta Ehrmann, Leiterin des DHB-Schiedsrichterwesens. „Wir präsentieren nicht nur unseren Verband, sondern Deutschland. Die internationalen Gäste aus allen Kontinenten sollen mit schönen Erinnerungen nach Hause fahren.“
Während den WM-Schiedsrichtern die Orga abgenommen wird, können die Referee-Guides viel lernen. Denn nahezu alle von ihnen sind selbst Top-Schiedsrichter. Wie beispielsweise Nico und Leon Bärmann, die dem Elite-Anschluss-Lader des DHB angehören. Für sie ist die Zeit mit den Weltklasse-Schiedsrichtern auch eine Fortbildungsmöglichkeit. „Für unsere Schiedsrichter ist das eine Riesenerfahrung“, sagt Fasthoff. „Sie knüpfen Kontakte und lernen kennen, wie sich ein internationales Gespann auf ein Spiel vorbereitet.“
Um das zu gewährleisten, organisieren die Referee-Guides auch ein Rahmenprogramm für die Schiedsrichter. Ob Weihnachtsmarkt in Trier, Daimler-Benz-Museum in Stuttgart oder Signal Iduna Part in Dortmund. „Die Stadiontour in Dortmund war am beliebtesten“, sagt Fasthoff. Doch das Highlight stand kurzzeitig auf wackeligen Beinen.
„Der BVB hatte kurzfristig abgesagt, da waren wir dann ein bisschen aufgeregt.“ Aber man war geübt darin, schnell Dinge möglich zu machen, so hat auch dieser Programmpunkt am Ende nach Rücksprache mit Borussia Dortmund funktioniert.