Erik Wudtke und Alfred Gislason. - Foto: Marco Wolf
Erik Wudtke und Alfred Gislason. - Foto: Marco Wolf

Vor-Nominierung als Versicherung

02.12.2025 | Verband

 

Bundestrainer Gislason legt erweiterten 35er-Kader für die EHF EURO 2026 fest

Bundestrainer Alfred Gislason hat mit seinem Trainerteam das Fundament für die EHF EURO 2026 gelegt. Am Dienstag ließ er dem europäischen Verband EHF die Namen von 35 Spielern übermitteln – diese bilden den erweiterten Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft für die kommende Europameisterschaft. Diese „Official Squad List“ ist die Basis für alle weiteren Nominierungen. „Die kommenden Wochen werden sehr interessant“, sagt Gislason. „Die Spieler sind noch voll auf das Programm in ihren Vereinen konzentriert, aber wir schauen bereits jetzt darauf, wie wir für den Januar eine optimale Formation stellen können.“

Die nun erfolgte Vor-Nominierung markiert den Auftakt der EM-Vorbereitung. „Ein 35er-Kader muss für uns wie eine gute Versicherung funktionieren. Deshalb geht es darum, auch Spieler aufzubieten, die mit ihrer Erfahrung sehr kurzfristig helfen könnten“, erklärt Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton. Bestes Beispiel hierfür: Kai Häfner. Der 36-jährige Linkshänder des TVB Stuttgart, wie Andreas Wolff, Jannik Kohlbacher und Rune Dahmke 2016 Europameister, beendete seine Länderspiel-Laufbahn nach den Olympischen Spielen 2024 und wurde kurz darauf offiziell verabschiedet. Für den personellen Notfall hat Häfner noch einmal seine Bereitschaft erklärt, der Nationalmannschaft zu helfen.

Häfner und der ebenfalls 36 Jahre alte Rechtsaußen Patrick Groetzki waren U21-Weltmeister 2009. Im 35er-Kader wächst der Kreis der U21-Weltmeister von 2023: Nach David Späth, Renars Uscins, Justus Fischer, Nils Lichtlein, Tim Freihöfer, Matthes Langhoff, Mathis Häseler und den im Oktober als Lehrgangsgast erstmals nominierten Lasse Ludwig rücken nun auch der für den HSV Hamburg spielende Moritz Sauter und der beim ThSV Eisenach unter Vertrag stehende Stephan Seitz ins Blickfeld. Noch ohne Einsatz im A-Team sind zudem Malte Semisch (TSV GWD Minden) und Leif Tissier (TSV Hannover-Burgdorf).

Ingo Meckes, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes, sagt: „Die kommende EURO stellt uns die härtesten Aufgaben. Um die erfolgreich zu lösen, brauchen wir eine hohe Qualität - und die haben wir im 35er-Kader. Die Gesamtstruktur ist eine Basis sowohl für die kommende Europameisterschaft als auch für die Heim-Weltmeisterschaft 2027.“

Die weiteren Schritte auf dem Weg zur Europameisterschaft sind terminiert: Am Mittwoch, 17. Dezember, wird Gislason das Aufgebot für die EHF EURO 2026 nominieren. Die Vorbereitung beginnt am 4. Januar in Hannover. Proben wird das DHB-Team gegen den WM-Zweiten Kroatien – erst am Donnerstag, 8. Januar, 20.30 Uhr in der Arena Zagreb, dann am Sonntag, 11. Januar, 18.05 Uhr, in der ZAG Arena Hannover. Am 13. Januar zieht die Nationalmannschaft in den Norden und schlägt ihr Quartier in Silkeborg auf.

Formal wird erst am 14. Januar beim sogenannten „Technical Meeting“ im Vorrundenspielort Herning festgelegt, mit welchen Männern es tatsächlich ins Turnier geht. Der DHB kann bis zu 18 Spieler melden, aus denen für die jeweiligen Partien am Spieltag 16 ausgewählt werden müssen.
Deutschland trifft in der Jyske Bank Boxen zunächst auf Österreich (15. Januar), Serbien (17. Januar) und Spanien (19. Januar). Die Partien beginnen jeweils um 20.30 Uhr. Die ersten beiden Teams erreichen die Hauptrunde, die ebenfalls in Herning ausgetragen wird.

Während der EHF EURO 2026 sind insgesamt sechs Wechsel möglich – jeweils zwei während der Vor-, Haupt- und Finalrunde. Basis hierfür ist der nun fixierte 35er-Kader.

 

Der deutsche 35er-Kader für die EHF EURO 2026:

Tor: Joel Birlehm (TSV Hannover-Burgdorf), Lasse Ludwig (Füchse Berlin), Malte Semisch (TSV GWD Minden), David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (THW Kiel)

Linksaußen: Rune Dahmke (THW Kiel), Tim Freihöfer (Füchse Berlin), Lukas Mertens (SC Magdeburg), Tim Nothdurft (Rhein-Neckar Löwen)

Rückraum links: Philipp Ahouansou (HSG Wetzlar), Marko Grgic (SG Flensburg-Handewitt), Sebastian Heymann (Rhein-Neckar Löwen), Tom Kiesler (VfL Gummersbach), Julian Köster (VfL Gummersbach), Matthes Langhoff (Füchse Berlin), Miro Schluroff (VfL Gummersbach)

Rückraum Mitte: Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Juri Knorr (Aalborg Handbold/DEN), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf), Moritz Sauter (HSV Hamburg), Leif Tissier (TSV Hannover-Burgdorf)

Rückraum rechts: Kai Häfner (TVB Stuttgart), Stephan Seitz (ThSV Eisenach), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Christoph Steinert (HC Erlangen), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf)

Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Mathis Häseler (VfL Gummersbach), Timo Kastening (MT Melsungen), Lukas Zerbe (THW Kiel)

Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Aron Seesing (Bergischer HC), Tim Zechel (SC Magdeburg)