Ja für den Safe Sport Code. - Foto: Kenny Beele
Ja für den Safe Sport Code. - Foto: Kenny Beele

Bundestag verabschiedet Safe Sport Code

16.11.2025 | Verband

 

DHB schafft als einer der ersten Verbände Strukturen im Kampf gegen interpersonale Gewalt

Aus Worten sind in Dresden Taten geworden: Der Bundestag des Deutschen Handballbundes hat am Sonntag mit großer Mehrheit eine Safe Sport Code-Ordnung verabschiedet. Was unter dem Kürzel SSOD firmiert, ist eine ausführliche Orientierung im Kampf gegen interpersonale Gewalt.

Mit dem Beschluss der Safe Sport Code Ordnung (SSCO) bekennt sich der DHB nicht nur zu einem umfassenden Schutz vor interpersonaler Gewalt im Sport, sondern geht nun einen ersten Schritt. Denn durch die SSOD verabschiedet der DHB eine rechtssichere Untersuchungs- und Sanktionsgrundlage für die Durchführung von Disziplinarverfahren bei Verstößen gegen das in der DHB SSCO verankerte Verbot interpersonaler Gewalt und definiert nochmals seine Ziele und Aufgaben zur Abwehr interpersonaler Gewalt.

In der Präambel heißt es: „Im Bekenntnis zu den unverletzlichen Menschenrechten erlässt der Deutsche Handballbund e.V. (DHB) diesen Safe Sport Code zum Schutz der Menschenwürde, Gesundheit sowie sexuellen Selbstbestimmung aller Sportbeteiligten, insbesondere von Sportler*innen, vor interpersonaler Gewalt. Der DHB schafft mit diesem Safe Sport Code ein sicheres Umfeld für alle Sportbeteiligten vor interpersonaler Gewalt und versteht diesen Schutz zugleich als einen wichtigen Beitrag zur Sicherung seiner Glaubwürdigkeit und Vorbildfunktion für den gesamten Sport in Deutschland.“

„Interpersonale Gewalt ist kein spezielles Handballthema, sondern ein Thema des Sports allgemein ist”, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. „Eltern müssen ihre Kinder guten Gewissens zu uns in die Hallen bringen können – und wir wollen weiter Trainer finden, die bereit sind, nicht nur Jungs, sondern speziell auch Mädchenmannschaften zu trainieren. Deshalb ist die nun verabschiedete Safe Sport Code-Ordnung mit klaren Regeln für alle ein fundamentaler Schritt.“

Mit der SSCO definiert der DHB Ziele und Aufgaben zur Abwehr interpersonaler Gewalt und normiert je ein sanktionsbewehrtes Verbot sowie Gebot. Zudem regelt der DHB die Organisation und notwendigen Verfahren, um eine rechtliche Grundlage für die Erfassung sowie die Verfolgung und Ahndung von Verstößen gegen interpersonale Gewalt zu schaffen.

Die Safe Sport Code-Ordnung gilt zunächst nur für den Bereich des DHB. „Wir begleiten unsere Landesverbände bei der Umsetzung weiterer Präventionsmaßnahmen bis hin zu einem Code. Hierzu haben wir bereits in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen“, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes.

Der Deutsche Olympische Sportbund verabschiedete bereits im Dezember 2023 einen Safe Sport Code. Da der in Saarbrücken gefasste Beschluss nicht automatisch für alle Mitgliedsverbände und -vereine des DOSB gilt, wurden diese aufgerufen, ihren Mitgliederversammlungen die Einführung eines individuellen Codes bis spätestens Ende 2028 zur Abstimmung vorzulegen. Der DHB hat diesen Auftrag zum frühestmöglichen Zeitpunkt umgesetzt.