Handball360. - Foto: Kenny Beele
Handball360. - Foto: Kenny Beele

Einheitliches Verbandsmanagementsystem kommt

16.11.2025 | Verband

 

Entscheidender Schritt in die digitale Zukunft

Die Delegierten auf dem 34. Ordentlichen Bundestag des Deutschen Handballbundes am 16. November haben mehrheitlich für den Antrag des DHB-Präsidiums auf verbindliche Nutzung und Einführung eines bundesweit einheitlichen Verbandsmanagementsystem gestimmt. Damit ist klar: Die neue Software mit dem Arbeitstitel Handball360 wird deutschlandweit eingeführt und löst die Situation mit drei parallelen Systemen ab. Geplanter Start der einheitlichen Verbandsmanagementsoftware ist aktuell die Saison 2026/27.  

„Wir sind dankbar, dass wir das Vertrauen des Bundestags bekommen haben und stolz, dass die Handball-Familie so entschieden hat“, sagt der DHB-Vorstandsvorsitzende Mark Schober. „Damit schreibt der deutsche Handball Geschichte. Das Thema einheitliches Verbandsmanagementsystem begleitet den Handball schon viele Jahre, dass sich DHB und die Landesverbände nun dazu entschieden haben, ist ein sehr großer Schritt in Richtung Digitalisierung und Einheitlichkeit.“

Mit dem Votum der Bundestags-Delegierten steht nun fest, dass die spanische Firma Toools beauftragt wird, für Handball-Deutschland ein einheitliches Tool für die Vereinsverwaltung, das Spielbetriebsmanagement sowie für alle Ergebnisse und Statistiken – und zwar über alle Landesverbände und den DHB hinweg – aufzusetzen. Bislang gibt es bei Spielplänen oder Ansetzungen mehrere dominierende Plattformen. Die Verwaltung die Spielbetriebs erfolgt derzeit über drei verschiedene Systeme, die alle nicht kompatibel miteinander sind.

Die Folge dieser Situation mit mehreren Systemen ist ein Flickenteppich mit fehleranfälliger und teurer Synchronisation und ohne gemeinsame Datenquelle. Passdoubletten tauchen in den Systemen mehrerer Landesverbände auf, Spielerwechsel über Landesverbandsgrenzen sind bürokratisch und damit kompliziert. Die Nutzerfreundlichkeit für Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Funktionäre – aber auch Spielleiter und Geschäftsstellenmitarbeiter ist sehr gering, es herrschen ein hoher Verwaltungsaufwand und geringe Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

Mit dem Bundestagsbeschluss haben die Delegierten nun einen großen Digitalisierungssprung im deutschen Handball angestoßen. Die Landesverbände hatten den DHB mit dem Projekt Handball360 beauftragt, in verschiedenen Arbeitsgruppen wurde über anderthalb Jahre der Rahmen eines einheitlichen Verbandsmanagementsystem entwickelt. „Wir hatten intensive Diskussionen mit den Landesverbänden und Förderregionen“, sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann. „Die dadurch erreichte Digitalisierung ist für uns existenziell wichtig, wenn wir an die weitere technologische Entwicklung des Handballs denken.“

Nun ebnet das Votum des Bundestages die finale Umsetzung. Der Start des neuen Systems ist für den Saisonbeginn der Spielzeit 2026/27 geplant. „Wir sehen das als riesige Chance, aber auch als einen großen Auftrag“, sagt Mark Schober. „Dass die Landesverbände uns erst mit diesem Projekt beauftragt und die Delegierten sich nun dafür mit großer Mehrheit entschieden haben, freut uns sehr. Wir sehen das aber auch als großen Auftrag an, den wir mit großer Begeisterung umsetzen möchten.“

Der Deutsche Handballbund übernimmt die Kosten für die Einführung  von rund 400.000 Euro, DHB und Landesverbände versprechen sich von der Einführung eines einheitlichen Verbandsmanagementsystems als zukunftssicheres Tool effizientere Abläufe, eine bessere Datenqualität, reibungslose Spielerwechsel und letztlich geringere Kosten. Die Handballer können künftig ihre Verwaltung bequem über eine Smartphone-App regeln. Der deutsche Handball gibt sich damit eine neue, moderne und digitale Heimat.