DHB-Präsident Andreas Michelmann. - Foto: Kenny Beele
DHB-Präsident Andreas Michelmann. - Foto: Kenny Beele

„Herausforderung und große Aufgabe für die Zukunft“

17.11.2025 | Verband

 

Andreas Michelmann und Mark Schober ziehen ihre Bilanz des DHB-Bundestags, der von starken Mehrheiten geprägt war

Der 34. DHB-Bundestag in Dresden ist Geschichte – alle Wahlen und auch die wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft des deutschen Handballs gingen mit großen Mehrheiten über die Bühne. Das DHB-Präsidium wird diverser, der Präsident ist in seine vierte Amtszeit gegangen, neben dem Leitantrag des DHB-Präsidiums wurden die Zukunftsthemen „Handball360“ und Safe Sport Code von den rund 120 Delegierten fast einstimmig auf den Weg gebracht.

Somit zogen der wiedergewählte Präsident Andreas Michelmann und der DHB-Vorstandsvorsitzenden Mark Schober eine durchweg positive Bilanz.

Mit 98 Ja-Stimmen, bei 10 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen hatte Michelmann (66) eine überwältigende Mehrheit von über 90 Prozent erreicht – war zudem gleich nach der Wiederwahl mit der goldenen Ehrennadel des Deutschen Handballbunds ausgezeichnet worden. „Nach inzwischen zehn Jahren im Amt wissen die Delegierten des Bundestags, wer zur Wahl steht. Von daher bin ich über diese 90 Prozent als Vertrauensbeweis natürlich sehr zufrieden und auch glücklich“, sagte Michelmann.

Gleich nach Abschluss des Bundestags trat das neue DHB-Präsidium zur konstituierenden Sitzung zusammen – mit den drei neuen Mitgliedern Dierk Petersen (Schleswig-Holstein/Vertreter der Landesverbände), Josefine Gorka (Jugendkommission) und Jennifer Kettemann (Vertreterin der Bundesligen HBL und HBF). Alle vier weiblichen Präsidiumsmitglieder – inklusive Dr. Verena Svensson (Gleichstellungskommission) und Heidrun Gassan (Brandenburg/Vertreterin der Landesverbände) – setzten gleich ein Zeichen: Sie trugen das Sondertrikot der Frauen-Nationalmannschaft zur Heim-WM.
„Wir haben nun vier junge, selbstbewusste Frauen im Präsidium – und ich habe mich gefreut, dass alle gleich im Sondertrikot zur ersten Sitzung gekommen sind. Josefine Gorka und Jennifer Kettemann bringen viel Power ein und wahrscheinlich in dem einen oder anderen Punkt auch eine ganz andere Sicht der Dinge“, sagt Michelmann. Dem stimmt Mark Schober absolut zu: „Ich freue ich mich darauf, dass das Präsidium noch diverser ist als zuvor. Die Zusammenarbeit ist von einem hohen Vertrauen und von Ehrlichkeit geprägt. Wir sind ja alle Handballer und deswegen wird es in der Zukunft auch weiterhin viel Spaß machen – bei allem Ernst und bei allen Zielen, die wir sehr stringent versuchen zu erreichen.“

Dass neben den Wahlen auch bei den wichtigsten Beschlüssen so große Einigkeit herrschte, sieht Michelmann als Signal und Ansporn zugleich. „Dass wir bei sehr wichtigen und zugleich sehr unterschiedlichen Themen wie Handball360 und Safe Sport Code so deutliche Mehrheiten bekommen, ist ein tolles Ergebnis. Das zeigt, dass wir technologisch und kommunikativ wirklich Schritt halten wollen mit der Zeit. Und der Safe Sport Code ist wirklich existenziell für unsere Sportart, damit Eltern auch in Zukunft in Ruhe ihre Kinder zum Handball bringen können und auf der anderen Seite Trainer auch die Sicherheit haben, wie sie sich zu verhalten haben. Wir haben jetzt eine größere Rechtssicherheit im Verband. Von daher ist das klare Votum dreifach sehr gut und sehr wichtig“, sagte der wiedergewählte DHB-Präsident.

„Meine Bilanz fällt sehr positiv aus, wir haben alles erreicht, was wir uns gewünscht haben“, betont auch Schober: „Das der Bundestag mit 98 Prozent Zustimmung den Safe-Sport-Code verabschiedet hat, ist schon ein großartiges Signal. Mit dem Handball360-Beschluss haben wir Verbandsgeschichte geschrieben. Das ist jetzt auch eine große Herausforderung und eine große Aufgabe, die wir angehen müssen. Das wird ein anstrengender Weg, den wir gemeinsam mit den Verbänden und mit den Menschen, die bei uns arbeiten, angehen werden.“

Neben den wegweisenden Entscheidungen für die Zukunft ging es beim DHB-Bundestag in Dresden auch um den Blick zurück auf die vergangenen vier Jahre – und da gab es in allen Bereichen sehr viele positive Zahlen. 73.000 neue Mitglieder seit 2022, das Jahr 2024 als das erfolgreichste DHB-Geschäftsjahr der Geschichte mit über fünf Millionen Euro Gewinn durch die EM 2024, die Zahl der Follower auf den 15 Social-Media-Kanälen des DHB ist auf eine Million gestiegen. Das freut den Vorstandsvorsitzenden, aber Mark Schober mahnt auch: „Die Zahlen sehen sehr gut aus, aber wir wollen uns natürlich nicht darauf ausruhen. Es gibt noch genug Themen, an denen wir arbeiten müssen und wollen, in allen Bereichen: Wir wollen sportlich erfolgreich sein, wir wollen Medaillen gewinnen, wir wollen weiter wachsen bei den Mitgliedern, wir brauchen ehrenamtliches Engagement, wir haben nicht genug Hallen – also es gibt also noch genug Aufgaben, an denen wir arbeiten wollen, aber es ist richtig: Wir haben eine gute Basis und die Möglichkeiten, daran auch zu arbeiten.“ Der Bundestag 2025 in Dresden war also für viele Themen ein Anstoß für die Zukunft.