Aufsteiger Heide gewinnt Spitzenspiel, Netphen und Pforzheim mit den ersten Punkten
Wolfschlugen befindet sich mit dem Sieg gegen Metzingen II in der Spitzengruppe der Staffel Süd. - Foto: Tobias Baur.
21.10.2019 Frauen

Aufsteiger Heide gewinnt Spitzenspiel, Netphen und Pforzheim mit den ersten Punkten

Der fünfte Spieltag hatte es in sich. Während in der Gruppe Nord der Aufsteiger Heide im Topspiel gegen Vizemeister Jörl mit dem 42:41-Heimsieg auf sich aufmerksam machte, sorgten in der Staffel West und Ost die bis dahin punktlosen Mannschaften Netphen und Pforzheim für Aufsehen. Netphen gelang ein Punktgewinn gegen den bis dahin Tabellenzweiten Mainz-Bretzenheim und Pforzheim setzte sich auswärts gegen den starken Aufsteiger aus Dachau durch. In der Staffel Süd zeigten die Mannschaften der Tabellenspitze eine souveräne Leistung.

Staffel Nord

Der Buxtehuder SV II und Hannover-Badenstedt wurden ihrer Favoritenrolle am Wochenende gerecht. Wieder einmal musste der Aufsteiger Hannoverscher HC eine herbe Niederlage hinnehmen. Die Hannoveranerinnen kamen bei der Bundesliga-Reserve mit 44:21 mächtig unter die Räder. Nicht ganz so deutlich, aber dennoch sehr souverän setzten sich die Badenstedterinnen gegen den TSV Wattenbek durch. Nach einer 4-Tore-Halbzeitführung wurde die Führung im zweiten Abschnitt zu einem 31:21-Sieg deutlich ausgebaut. 

Deutlich enger ging es bei der Begegnung zwischen Frankfurt und Owschlag-Kropp-Tetenhusen zu. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte sich das Team aus Schleswig-Holstein zunächst ab und ging mit einem knappen Vorsprung (10:9) in die Halbzeitpause. Dann konnte bis zur 40. Minute ein erstmaliger 3-Tore-Vorsprung herausgespielt werden (15:12), den die Frankfurterinnen wieder drehten und die Crunchtime ebenfalls mit einem Vorsprung von drei Toren (20:17) einläuteten. Zwar wurde es noch einmal eng, doch das 22:20 durch Kathleen Müller 60 Sekunden vor Schluss gab Sicherheit, sodass die Heimmannschaft mit einem 22:21-Sieg die Punkte bei sich behielt. 

„Das Pendel hätte auch zu unseren Gunsten ausschlagen können und dann wäre der Sieg ebenso verdient gewesen, wie er jetzt für Heide ist.“

Maik Breuel, Co-Trainer HSG Jörl DE Viöl

Ein Wahnsinnsspiel sahen die 400 Zuschauer der Partie zwischen Aufsteiger Heide und Vorjahres-Vizemeister Jörl. Ein Spiel, dass nicht nur auf Augenhöhe, sondern auch mit unglaublich viel Tempo stattfand. Zunächst war es die HSG, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückte und stets mit einigen Toren in Front lag. So konnten sich die Gäste bis zur 35. Minute sogar eine 6-Tore-Führung herausspielen (26:20), ehe die Gastgeberinnen zurück ins Spiel kamen. Zwei Minuten vor Abpfiff ging Heide dann erstmals mit 39:38 in Führung. Jörl gelang noch zweimal der Ausgleich, doch dann besiegelte die hervorragend aufspielende Ellis Bruhn mit ihrem Siebenmetertreffer zum 42:41 die Jörler Niederlage. 

Während an der Spitze der Tabelle nun eine Wachablösung stattfindet, bleibt im Tabellenkeller alles beim Alten. Bis zur 47. Minute hielt Oyten mit, doch dann setzten sich die Gäste aus Oldenburg zunehmen ab und gewannen schlussendlich mit 28:25.

Staffel Ost

Staffel Ost
Auch die neun Treffer von Lara Seidl konnten die Markanstädter Niederlage nicht verhindern. - Foto: André Funk.

Das Heimspiel-Triple war dem Hessenmeister und Aufsteiger Rodgau Nieder-Roden nicht gegönnt. Die Bundesliga-Reserve aus Thüringen setzte sich bei der Gastmannschaft mit 31:28 durch. Lange war diese Partie sehr ausgeglichen, ehe sich der THC in der 40. Minute erstmalig auf vier Tore absetzte (21:17). Doch die Gastgeberinnen egalisierten den Vorsprung in der 45. Minute und gingen sogar mit zwei Toren in Führung. Bis zu 56. Minute war es ausgeglichen, doch danach glänzten nur noch die Gäste mit drei weiteren Treffern zum Sieg. 

Die erste Heimniederlage musste Markranstädt gegen die Reserve der Kurpfalz Bären hinnehmen. Obwohl die Mannschaft um Rüdiger Bones stark startete, gelang den Gästen in der 18. Minute der Ausgleich (5:5). Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe bis zur 45. Minute, als sich Ketsch vorentscheidend zum 17:13 absetzte. Zwar kamen die Markranstädterinnen noch einmal auf 20:21 heran, doch der Sieg (23:21) blieb bei den Gästen. 

Nach dem ersten doppelten Punktegewinn am vergangenen Wochenende hat Herzogenaurach erneut zugeschlagen und der HSG Kleenheim-Langgöns beim 25:25-Unentschieden einen Punkt weggeschnappt. Obwohl die Gäste die ganze Partie über führten, erzielte Jana Lichtscheidel vier Sekunden vor Schluss den umjubelten Ausgleichstreffer für Herzogenaurach. 

Nichts für schwache Nerven war die Partie zwischen Chemnitz und Gedern/Nidda. Nachdem Chemnitz vier Wochen spielfrei hatte und Gedern/Nidda noch immer nicht richtig in Form ist, war das Spiel für beide Mannschaften sehr wichtig. So entwickelte sich über 60 Minuten ein einziger Schlagabtausch, in dem die Gäste sich nur einmal auf vier Tore absetzten (40. Minute), doch Chemnitz setzte alles dagegen. 17 Sekunden vor Schluss beim Stand von 17:17 war alles offen, ehe Sabine Kaiser mit ihrem fünften Treffer den 18:17-Auswärtserfolg für Gedern/Nidda festhielt.

Sehr souverän meisterte der jetzige Tabellenzweite Eddersheim seine Auswärtsaufgabe in Ober Eschbach. Nachdem die Gastgeberinnen zwei Siege in Folge feierten, setzte es jetzt eine herbe 24:40-Heimniederlage. Auch Tabellenführer Germania Fritzlar zeigte eine starke Leistung vor Heimpublikum. Mit dem 27:18-Sieg bleibt die Mannschaft als einzige in der Staffel Ost verlustpunktfrei. Halle-Neustadt II wiederum steht noch immer ohne Punkte in der Tabelle. 

Staffel Süd

Die TG Pforzheim feierte ihre ersten Punkte beim knappen 28:27-Auswärtserfolg gegen Dachau. Über weite Strecken des Spiels hatten die Gastgeberinnen die Nase vorn. Zur Halbzeit lagen sie mit 15:11 in Front und auch zehn Minuten vor Ende der Partie lag der Bayernmeister mit 26:21 in einer sehr guten Ausgangslage für einen doppelten Punktegewinn. Doch Pforzheim steckte nie auf, angetrieben von den Haupttorschützinnen Milica Vlahovic (10/1) und Desiré Kolasinac (9/2) glichen die Gäste zum 27:27 aus. Dann war es Kolasinac, die in der Abwehr antizipierte, den Ball wegfischte und per Konter den Siegtreffer erzielte. 

 

Auch an der Tabellenspitze wurde ordentlich gejubelt. Regensburg ergatterte sich mit dem 30:21-Heimsieg über Kappelwindeck die Tabellenführung zurück. Haunstetten wiederum musste sich gegen Aufsteiger Schozach-Bottwartal beim 22:21-Auswärtserfolg mächtig strecken. Die Gäste kamen sehr gut in das Spiel hinein, führten nach zwanzig Minuten 9:3 und gingen mit einem 5-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause (12:7). Doch die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start im zweiten Durchgang und der 7. Feldspieler im Angriff zeigte Wirkung, sodass die Partie beim 17:17 in der 49. Minute wieder offen war. Dann war es besonders Chiara Joerss, die eher mit den Defensivaufgaben beauftragt wird, die im Angriff für Haunstetten glänzte und per Siebenmeter erst zum 21:19 und dann kurze Zeit später zum 22:20 traf und damit den Sieg für die Gäste festhielt.

Hinter Regensburg und Haunstetten setzt sich Aufsteiger Wolfschlugen mit dem 26:23-Heimsieg gegen Metzingen II fest. Das Konzept der Gastgeberinnen mit einer offensiven Abwehr die Gäste zu Fehlern zu zwingen, ging weitestgehend auf. So wurde der Grundstein für den Erfolg bereits in den ersten 30 Minuten gelegt, in denen sich Wolfschlugen bereits auf 14:8 absetzte und den Vorsprung in der zweiten Halbzeit auf drei Tore halten konnte. 

Den ersten Heimsieg feierte Allensbach gegen den TV Nellingen. Obwohl Nellingen bis zur 50. Minute führte, drehten die Gastgeberinnen das Spiel in den letzten zehn Minuten und gewannen am Ende 29:27. Für Möglingen läuft es weiterhin nicht gut. Im Auswärtsspiel gegen Gröbenzell musste die Mannschaft die fünfte Niederlage im fünften Spiel hinnehmen.

Staffel West

Es gab einige Überraschungen in der Staffel West. Der bis dato souveräne Tabellenführer TV Aldekerk musste im Heimspiel gegen Marpingen den ersten Punkt abgeben. Dabei waren es vor allem die Gäste, die das Spiel gen Ende der ersten Halbzeit mit dem Schachzug der 7. Feldspielerin für sich gestalteten und mit einem 13:10-Vorsprung in die Pause gingen. Doch die zweite Halbzeit verlief auf Augenhöhe: Marpingen legte vor, Aldekerk glich aus. So waren es auch die Gastgeberinnen, die 40 Sekunden vor Schluss zum 24:24 ausglichen. Zwar hatte Marpingen noch einmal die Chance zum Torwurf, doch der wurde von der Aldekerker Abwehr geblockt. 

Aldekerk bleibt somit Tabellenführer. Dahinter folgen die Mannschaften von Dortmund II und Fortuna Düsseldorf, die beide ihre Spiele für sich entschieden. Die Bundesliga-Reserve gewann ihr Heimspiel sehr deutlich mit 33:23 gegen den Aufsteiger aus Königsborn. Die Fortuna-Damen taten sich ein wenig schwerer, gewannen am Ende jedoch mit 22:20 gegen den 1. FC Köln. 

Einen Start-Ziel-Sieg legte Aufsteiger Vechta gegen die Bundesliga-Reserve aus Leverkusen hin. In der 40. Minute gingen die Gastgeberinnen erstmals mit fünf Tore in Führung. Dieser Vorsprung konnte fast bis zum Ende gehalten werden, sodass Vechta mit dem 28:25-Heimerfolg den nächsten Sieg einfuhr. 

Grund zur Freude gab es bei der TVE Netphen, die mit dem 18:18 ihren ersten Punktgewinn gegen Mainz-Bretzenheim erzielten. Die Gastgeberinnen sahen lange Zeit nach den Siegerinnen der Partie aus. Zur Halbzeit lag die Mannschaft mit vier Toren in Front und führte in der 36. Minute sogar mit 6 Toren. Doch dann setzte die Nervosität ein und die neue Abwehrformation der Gäste zeigte Wirkung. Netphen gelang nur ein Treffer in der Schlussviertelstunde, sodass die Mainzerinnen kurz vor Schluss den Ausgleich durch Isa Graebling erzielten. 

 

(NSi)

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