Fast alle Entscheidungen getroffen
Jeweils zwei Spiele müssen die beiden Erstplatzierten der Staffel West noch absolvieren. Das Rennen um den Aufstieg ist nach dem vergangenen Spieltag gleichwohl entschieden. Der HSV Solingen-Gräfrath weist drei Punkte mehr auf der Habenseite als Germania Fritzlar auf. Im kommenden Heimspiel gegen das abgeschlagene Schlusslicht BV Garrel kann das Team aus der Klingenstadt den Zweitliga-Aufstieg perfekt machen.
cb
Nach dem Relegationsverzicht des Norddeutschen Meisters TV Hannover-Badenstedt werden die drei Staffelsieger den direkten Weg in die 2. Bundesliga antreten können und nicht den beschwerlichen und schwer planbaren Umweg über die Relegation gehen. Für die Solingerinnen, die ihren Aufstiegswillen bereits vor Wochen bekundet hatten, ist der Weg scheinbar frei. Ein großes Dankeschön geht sicherlich an den Niederrhein zum TV Aldekerk.
Der sorgte mit seinem überraschenden 34:29-Heimsieg über Germania Fritzlar dafür, dass die HSV-Handballerinnen, die in den vergangenen Jahren wechselhafte und sehr turbulente Zeiten erlebten, vor eigenem Publikum den Aufstieg perfekt machen können. Überraschend deshalb, weil die Gastgeberinnen unter schweren personellen Voraussetzungen litten. Trotzdem: nach einer vor allem in kämpferischer Hinsicht toolen Leistung bescherten die Aldekerkerinnen ihrer am Saisonende scheidenden und zum Zweitligisten TV Beyeröhde wechselnden Trainerin Dagmar Kowalska einen sportlichen Höhepunkt ihrer Abschiedstour. Fritzlars Der Traum vom Aufstieg war mit dem Schlusspfiff in der Aldekerker Voigthalle ausgeträumt.
Annähernd zeitlich parallel dazu, entledigte sich der HSV der Pflichtaufgabe beim TSV Bonn rrh. Doch beim feststehenden Absteiger musste sich der Fast-Meister mächtig strecken. Auch nach der 29:27-Führung viereinhalb Minuten vor dem Ende stand in der verbleibenden Spielzeit mehrfach auf der Kippe. Als er feststand war der Jubel groß und erfuhr noch eine Steigerung. Der Jubel war entsprechend riesig. Der Aufstiegsplan sieht wie folgt aus: „Alle haben jetzt eine Woche trainingsfrei, dann bereiten wir uns noch einmal richtig vor“, erklärte HSV-Trainerin Kerstin Reckenthäler gegenüber dem Solinger Tageblatt.
Während an der Tabellenspitze eine Vorentscheidung am vergangenen Spieltag gefallen ist, standen die drei sportlichen Absteiger bereits seit einigen Wochen fest. Zuerst verabschiedete sich der BV Garrel aus dem Rennen um den Ligaverbleib, mit der Niederlage gegen den HSV mussten auch die Beueler Mädchen des TSV Bonn rrh die Segel streichen. Der TVE Netphen benötigt im kommenden Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln unbedingt einen Sieg mit drei Toren Unterschied (Hinspiel 19:21) und muss dann sein letztes Heimspiel gegen den designierten Meister gewinnen und dann auf einen weiteren Patzer des „Effzeh“ beim Kowalska-Abschied in Aldekerk hoffen.
