Zwischen-Spieltag: TuS 04 KL-Dansenberg rückt vor
Robin Egelhof eröffnet den Dansenberger Torreigen: 1:0 in der 3. Minute. – Foto: TuS 04 KL-Dansenberg
25.11.2019 Männer

Zwischen-Spieltag: TuS 04 KL-Dansenberg rückt vor

In den Staffeln Süd und Mitte hält die Spannung an. An einem Spieltag, an dem einige Partien nachgeholt, wieder andere vorgezogen wurden, hielten sich die Topteams schadlos. Das Spitzenspiel in der Staffel Mitte zwischen dem TV Großwallstadt und der HSG Rodgau Nieder-Roden fand einen überraschend deutlichen Ausgang.

Staffel Nord-West: Zweite Reihe verspielt Kantersieg

Der VfL Gummersbach II zeigte sich von der Niederlage bei Lit Tribe Germania in der Vorwoche gegen die Bergischen Panther gut erholt. Die Mannschaft von Trainer Maik Thiele sicherte sich mit dem 28:26-Heimsieg wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib. Das Ergebnis spiegelt jedoch nicht die wahren Kräfteverhältnisse wieder. Die Hausherren führten zumeist mit vier bis fünf Treffern Unterschied und in er 43. Minute deutete beim 24:15 alles auf einen Kantersieg der Oberberger hin. Danach wurde es knapp. Und die VfL-Youngsters konnten sich in der entscheidenden Phase auf Keeper Lasse Hasenforther verlassen. „Nach dem schlechten Spiel in der Vorwoche haben wir uns heute über weite Strecken klar verbessert präsentiert. Leider galt das in den letzten Minuten nicht mehr. Ich hätte von den Jungs, die sonst nicht so viel spielen und jetzt ihre Chance bekommen haben, einfach mehr erwartet. Aber unter dem Strich bin ich mit Leistung und Einstellung der Mannschaft an diesem Abend zufrieden. Die beiden Punkte sind enorm wertvoll“, so VfL-Coach Thiele im Anschluss an das Duell.

Nach zwei Siegen in Folge ist der kleine Höhenflug der Ahlener SG gebremst. Beim Team HandbALL Lippe II musste sich die Mannschaft von Trainer Sascha Bertow 30:34 (15:17) geschlagen geben. Vor rund 400 Zuschauern erwischte Lippes Maxim Schalles zum wiederholten Male einen Glanztag und trug mit 12/2 Treffern erheblich zum siebten Saisonsieg bei. Der katapultiert die Lemgoer Bundesliga-Reserve auf Rang sieben. Lediglich beim Zwischenstand von 30:27 (55, Mattes Rogowski) gerieten die Gastgeber kurzzeitig in Gefahr. „Die haben wir dann gut verwerten können und am Ende auch hochverdient gewonnen“, gefiel HandbALL-Trainer Matthias Struck vor allem der Positionsangriff.

Staffel Nord-Ost: Spitzenreiter offenbart Schwächen

Es ist alles angerichtet für das Topspiel am kommenden Wochenende. Spitzenreiter Dessau Rosslauer HV 06 hielt sich gegen den SC Magdeburg II vor rund 1.400 Zuschauern im Anhalt-Derby schadlos, bewahrte seine weiße Weste, offenbarte aber auch einige Schwächen beim 34:30 (17:18)-Heimsieg. Der entscheidende Vorstoß gelang ab der 28:27-Führung (50.). Von da an setzte sich der Tabellenführer entscheidend auf 31:27 (55.) ab. „Wir haben sehr gut angefangen, denke ich. Beim Stand vom 7:3 fingen wir dann an unkonzentrierter zu spielen und haben es gerade in der Abwehr zu sehr schleifen lassen. Wir standen in der Defensive nicht so gut, wie wir uns das vorgenommen haben. Gegen Reservemannschaften ist es immer eklig zu spielen. Magdeburg hat immer versucht dran zu bleiben, egal wie es stand. Am Ende ist es aber wichtig, dass wir gewonnen haben und das ist das Einzige, was zählt“, fasste DRHV-06-Rückraumspieler Max Scheithauer die Partie zusammen. Ein Wermutstropfen bleibt aber: Kapitän Tomáš Pavlíček verletzte sich zu Beginn an der Wade.

Bis zur 15:12-Halbzeitführung befanden sich der Oranienburger HC auf dem Weg zu einem überraschenden und eminent wichtigen Auswärtssieg beim HSV Hannover. Schlussendlich siegten die Anderter aber 31:28. Für den OHC verschärft sich die Lage durch die fünfte Niederlage enorm. Das weiß auch Christian Pahl, Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion. „Das ist sicher ein Acht-Punkte-Spiel für uns. Stand jetzt sitze ich auf der Trainerbank“, sagte Pahl dem Portal „Sportbuzzer“ vor dem Kellergipfel gegen Handball Burgwedel.

Dagegen schwimmt der 1. VfL Potsdam weiter auf der Erfolgswelle. Gegen Anhalt Bernburg landete die Mannschaft von Trainer Daniel Deutsch den fünften Sieg in Serie (33:28). Zehn Minuten vor dem Ende führte Potsdam 28:18, ließ es danach aber gemächlicher angehen.

Staffel Mitte: Leutershausen zeigt die richtige Reaktion

Das Topspiel zwischen dem TV Großwallstadt und der HSG Rodgau Nieder-Roden mobilisierte die Massen. Ein Sponsor des Altmeisters hatte ein Kartenkontingent von 2.000 Tickets abgerufen und als Freikarten spendiert. Insgesamt kamen 2.500 Zuschauer in die Untermainhalle und sahen einen nach dem 7:7 (20.) souverän herausgeworfenen 30:21 (13:8)-Heimsieg des TVG. Mit dem zehnten Saisonsieg im 13. Spiel baute Großwallstadt (21:5) seine Tabellenführung aus.

Erster Verfolger ist wieder die SG Leutershausen (19:7). Die ließ beim 34:21-Kantersieg gegen den Abstiegskandidaten Northeimer HC nichts anbrennen. Zur Pause stand es bereits 21:8. „Das war die richtige Reaktion zum richtigen Zeitpunkt”, nahm der Sportliche Leiter der Roten Teufel, Mark Wetzel nach Abpfiff, Bezug auf die 33:34-Niderlage beim HC Elbflorenz II und die in Dresden gezeigte Leistung. Der Sportliche Leiter der Roten Teufel strahlte Zufriedenheit aus: „Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt und gerade in der Abwehr bewiesen, wie stark wir decken können.”

Baunatal legt nach

Nach dem Überraschungssieg gegen die SG Nußloch, der sowohl Großwallstadt als auch Leutershausen in die Karten spielte, legte Eintracht Baunatal im Hessenderby in eigener Halle gegen den TV Gelnhausen einen ungefährdeten 32:23-Erfolg nach und festigten ihren Platz im Mittelfeld. Die Mannschaft von Trainer Dennis Weinrich ließ sich dieses Mal nicht einen klaren Vorsprung aus der Hand nehmen. Nachdem die Gastgeber nach 20 Minuten schon 14:6 geführt hatten, hieß es nach 44. Minuten nur noch 20:17. Die Geschichte aus dem Spiel gegen Elbflorenz II, als man sich einen Neun-Tore-Vorsprung abluchsen ließ, wiederholte sich dieses Mal nicht.

Staffel Süd: „FFB“ und Dansenberg marschieren

Es läuft weiter rund für Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck. Auch die Hürde bei der TGS Pforzheim übersprangen die Panther souverän und kamen zum zwölften Saisonsieg. In der Goldstadt sorgten die Schützlinge von Trainer Martin Wild bereits bis zum Seitenwechsel und der 20:10-Führung für klare Verhältnisse. Nach der Pause wechselte Wild munter durch und verteilte die Spielanteile vor dem Heimspiel-Kracher am kommenden Wochenende gegen den HBW Balingen-Weilstetten II die Kräfte. Nach 60 Minuten stand ein 25:25-Auswärtssieg zu Buche. Es war der achte im neunten Spiel in der Fremde.

Hunter rehabilitieren sich

Ein weiterer, ernstzunehmender Kandidat für die vorderen Plätze ist die TSB Heilbronn-Horkheim. Angeführt vom zehnfachen Torschützen Michael Seiz rehabilitierte sich die Mannschaft von Trainer Michael Schweikhardt für die erlittene Derbyniederlage gegen den SV Kornwestheim und siegte gegen den HC Oppenweiler/Backnang 33:28 (14:11). Die Gäste bleiben in fremden Hallen weiter punktlos. Im Traditionsduell, es war das 37. Aufeinandertreffen, legten die Hausherren immer wieder vor, der Gast kämpfte sich immer wieder heran. Doch letztlich vergeblich. Ich finde, wir haben eine ordentliche Leistung gezeigt und eine gute Stehaufmännchen-Mentalität bewiesen, weil wir immer wieder zurück in die Begegnung gefunden haben. Allerdings hätten wir dann irgendwann auch mal den Ausgleich oder sogar einen Führungstreffer gebraucht“, beschrieb HCOB-Trainer Matthias Heinecke seine Sicht der Dinge.

Den Kontakt zu den Spitzenrängen verloren, haben die Rhein-Neckar Löwen II. Die unterlagen überraschend 22:29 bei der TSG Haßloch. Der wiederum gelang nach drei Niederlagen in Serie wieder ein Befreiungsschlag. Haßloch setzte sich vom 18:16 entscheidend zum 24:18 (51) ab.

Die Spezialisten für die knappen Spiele

Die höchsten Saisonsiege landete der TuS 04 KL-Dansenberg am siebten und achten Spieltag. Gegen den TV Hochdorf und die HG Saarlouis mit sieben Toren Unterschied. Ansonsten gab es zumeist knappe Siege. So auch am vergangenen Wochenende beim TV Plochingen. Jan Claussen stellte mit seinem Tor zum 33:32 den Sieg der Dansenberger sicher. Neun Minuten vor der Sirene führten die Gäste bereits 30:25 und sahen wie der sichere Sieger aus. Angetrieben von den 450 Zuschauern kämpfte sich der Aufsteiger wieder zurück in die Begegnung, kam bei 59:27 sogar zum 32:32-Ausgleich, ehe der Schock des einsetzte. „Bei diesem Spielverlauf, wenn man führt, Plochingen kommt mit dem Publikum so stark zurück, dann den letzten Angriff zu spielen und das Tor zu machen ist glücklich, zeigt aber auch die Qualität“, sagte Dansenbergs Trainer Steffen Ecker nach der Begegnung. Sein Gegenüber Michael Schwöbel meinte: „Hut ab vor der Moral meiner Mannschaft. Wer nach der 45. Minute so zurückkommt hätte es verdient gehabt ein oder zwei Punkte mitzunehmen. Das Publikum war sensationell, ich habe es noch nie erlebt, dass man nach einer Ein-Tore-Niederlage so gefeiert wird.“

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