Neben der Linie #2
In der Rubrik „Neben der Linie“ sollen während der Corona-Krise immer freitags die wichtigsten Neuigkeiten aus den Männer-Staffeln der 3. Liga zusammengefasst werden und einen Überblick über das aktuelle Geschehen während der Spielunterbrechung vermitteln.
Nord Ost: Habenhausen und Norbert Henke sind wieder zurück
Es ist schon eine verrückte Serie. Der Gewinn des DHB-Amateurpokals scheint eine Garantie auf den Drittliga-Aufstieg zu sein. Seit seiner Einführung feierten der DHK Flensborg (2015), die SG Langenfeld (2016), der TuS Spenge (2017 und 2018) und nun der ATSV Habenhausen (2019) entweder wenige Wochen nach dem Triumph in Hamburg oder eine Spielzeit später den Aufstieg in die 3. Liga. So nun auch wieder der ATSV Habenhausen, der aufgrund des Saisonabbruchs der Oberliga Nordsee vor dem punktgleichen TV Cloppenburg zum Meister erklärt wurde und in die 3. Liga zurückkehrt.
Ein alter Bekannter kehrt zurück: Norbert Henke (63) ist neuer sportlicher Leiter bei den Mecklenburger Stieren. Zudem wird er die Profi-Mannschaft als Trainer in die neue Saison führen. Mit diesem Schritt wird ein Gesellschafterbeschluss umgesetzt, der Norbert als Sportlichen Leiter vorsah. Nach ersten, sehr guten persönlichen Gesprächen mit Norbert ist das für mich eine sehr gute Lösung, gerade in der Erweiterung als Sportchef und Coach“, sagt Patrick Bischoff, der als neuer Geschäftsführer bei der Spielbetriebs GmbH den Profi-Handball voranbringen will. „Mit der Erfahrung von Norbert Henke werden wir sportlich und als Team einen weiteren Sprung nach vorne machen. Wir wollen gemeinsam viele Dinge in die richtige Bahn bringen“, so Patrick Bischoff. Nach einer enttäuschenden Saison präsentiert man sich im Stiere-Lage angriffslustig. Das Duo möchte den Schweriner Handball wieder nach vorne bringen.
Nord-West: Ungewollt kurzer Ausflug in den US-Handball
Zweitligist TuS N-Lübbecke und Drittligist LiT TRIBE GERMANIA machen ab der kommenden Spielzeit gemeinsame Sache. Nun drückt sich die Zusammenarbeit in der ersten gemeinsamen Verpflichtung aus. Vom Ligarivalen TuS Spenge kommt Filip Brezina. Der Spielmacher soll vornehmlich in der 3. Liga zum Einsatz kommen und gleichzeitig zum Ergänzungskader des TuS N-Lübbecke zählen. Vor seiner Station beim OWL-Rivalen spielte der 23-Jährige beim HC Dukla Prag und sammelte als tschechischer Juniorennationalspieler internationale Erfahrung.
Die Spielzeit in der 2. Bundesliga verlief für Aufsteiger HSG Krefeld enttäuschend. Deswegen plante der Tabellenletzte bereits früh für die 3. Liga und verpflichtete bereits einige Spieler, um den Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen. Deswegen reichten die Verantwortlichen auch keine Lizenzunterlagen für die 2. Bundesliga ein. Nun ergab sich aufgrund der Corona-Krise eine neue Situation. Es steht im Raum, dass es unter Umständen keine sportlichen Absteiger geben wird. Deshalb entschloss ich das HSG-Management, doch noch nachträglich Unterlagen einzureichen und der HBL zu signalisieren, im Fall der Fälle doch am Spielbetrieb in der 2. Bundesliga teilzunehmen.
Eigentlich hätte Robin Eigenbrod nach dem Karnevals-Wochenende für einige Monate beruflich in den USA weilen sollen. Doch aus dem über mehrere Monate geplanten Aufenthalt wurden für den Keeper der Bergischen Panther lediglich einige Wochen. Denn auch in USA hatte das Corona-Virus das Leben lahmgelegt. Neben dem Beruf wollte der Keeper sich auch handballerisch fit halten und fand in Chicago sogar ein Team. Mit dem trainierte er aber aufgrund der Umstände lediglich einmal, gewann aber trotzdem sehr interessante Einblicke in den US-Handball.
Mitte: Kreative Schreiber gesucht
Die Saisonunterbrechung ist auch bei der HSG Rodgau Nieder-Roden nicht nur die Zeit zum unfreiwilligen Durchatmen, sondern bietet auch eine Gelegenheit, um schon einmal zurückzublicken. Das macht Trainer Jan Redmann gemeinsam mit der Offenbach Post. Statt eines Spielers der Saison, findet der Trainer gleich drei.
Training in der Wohnung oder auf dem Balkon, Mannschaftssitzungen per Videokonferenz, Auftritte als Fitness-Models auf YouTube – die Corona-Krise stellt auch die Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen vor ganz neue Herausforderungen. Seitdem der Spielbetrieb in der 3. Liga und den anderen Spielklassen ausgesetzt ist, halten sich die Akteure so gut es geht individuell fit, nutzen virtuelle Trainingsprogramme ihres Fitness-Partners Pfitzenmeier und probieren neue Formen der Kommunikation aus. Zudem trafen die Verantwortlichen und die Spieler eine weitreichende gemeinsame Entscheidung: Die Spieler verzichten auf ihre Gehälter.
Einen Transfercoup landete die HSG Hanau: Dominik Klein läuft für den Klub aus der Grimmstadt auf. Der Handball-Weltmeister von 2007 wird bereits am 11. April im „Mindderby“ gegen den TV Gelnhausen für die Grimmstädter auflaufen. Eigentlich hatte der mittlerweile 36-jährige Linksaußen vor zwei Jahren seine Handball-Karriere beendet. Mit seiner fiktiven Vertragsunterzeichnung unterstützt Klein eine besondere Aktion der HSG Hanau. Gemeinsam mit der Lokalzeitung Hanauer Anzeiger ruft der Drittligist alle kreativen Köpfe auf, einen fiktiven Spielbericht zum Derby der HSG Hanau gegen den TV Gelnhausen zu schreiben und an den Hanauer Anzeiger (sport@hanauer.de) zu schicken.
Um die Zuschauerzahl zu ermitteln, gibt es daher einen ganz offiziellen Ticketverkauf. Unter www.hsghanau.de/tickets können alle Interessierten für 3,- Euro Karten für das Mindderby erwerben. Auch sämtliche Einnahmen aus dem Ticketverkauf werden zugunsten der Hinterbliebenen der Anschlagsopfer gespendet. „Wir wollen einfach nicht hinnehmen, dass die Corona-Pandemie dazu führt, dass der feige Terroranschlag in Vergessenheit gerät und die Hilfe für die Opferfamilien darunter leidet", sagt Teramag-Geschäftsführer Thomas Müller, der auch die Idee des Mindderbys hatte. Spiele gegen den TV Gelnhausen sind für Klein nichts Neues. „Als Eigengewächs des TUSPO Obernburg haben wir uns früher einige hitzige Duelle mit Gelnhausen geliefert. Ich weiß also, was auf mich im Mindderby zukommt“, sagt Klein.
Süd: Eine Perle aus der Vergangenheit
Um seine Fans in der spielfreien Zeit bei Laune zu halten, startete der VfL Pfullingen ein Quiz über die Akteure der Drittliga-Mannschaft und der Oberliga-Frauen. Derweil sprach Teammanager Jörg Hertig mit der Südwest-Presse über die bisherige Saison und gab einen kleinen Einblick in die Zukunft. Zum einen, was die Qualität des künftigen Kaders anbelangt, als auch über die zu erwartende Qualitätssteigerung der gesamten Süd-Staffel in der kommenden Saison. „Es gibt sicher Teams, die kräftig investieren, um in die 2. Bundesliga zu kommen.“
Der TuS 04 KL-Dansenberg legte ganz frisch eine stayhome-Teamwear auf. Fans können mit dem Erwerb der verschiedenen Produkte den Verein finanziell unterstützen. Außerdem hat der Verein sein Archiv geöffnet und streamt seit Karfreitag Highlights der vergangenen Jahre Zum Auftakt gibt es das erste Drittliga-Spiel gegen den HC Oppenweiler/Backnang.
Auch der HC Oppenweiler/Backnang unterhält seine Fans in der laufenden Corona-Pause mit „Schmankerln“ auf seinem Youtube-Kanal. Den Anfang machte vor gut zwei Wochen ein besonderes Highlight aus der Spielzeit 1997/98. Es ist das Regionalliga-Duell zwischen des TV Oppenweiler gegen die TSG Oßweil. Ein Muss für Nostalgiker. Darüber hinaus gibt es auch Drittliga-Spiele der aktuellen Spielzeit und ein ausführliches Video-Interview der Backnanger Kreiszeitung mit Trainer Matthias Heineke. Außerdem machte der HCOB auch die ersten Neuzugänge öffentlich. Isaiah Klein kommt per Doppelspielrecht von Frisch Auf Göppingen. Der 19-Jährige spielt im Rückraum. Fürs Tor kommt mit Jürgen Müller ein Bundesliga-erfahrener Schlussmann von der SG BBM Bietigheim, Timm Buck verlängerte seinen Kontrakt.
cb
