Staffel Nord-Ost: Dessau strauchelt und Torfestivals am laufenden Band
Vinnhorster Jubel nach dem Sieg gegen den Spitzenreiter. - Foto: Verein
17.02.2020 Nord

Staffel Nord-Ost: Dessau strauchelt und Torfestivals am laufenden Band

Das hat es in der Staffel Nord-Ost in der laufenden Saison noch nicht gegeben: Tore am Fließband an Spieltag 23. Außer in der Partie zwischen der HG Hamburg-Barmbek und dem SC Magdeburg II (20:24) geizten die Angreifer nicht mit Toren. In der Freitagspartie zwischen der TSV Burgdorf II und dem 1. VfL Potsdam waren es sogar 71 Treffer. Und: Plötzlich kommt an der Tabellenspitze aufgrund der Niederlage des Spitzenreiters Dessau-Rosslauer HV 06 beim TuS Vinnhorst wieder etwas Spannung auf.

Max Forst traf zum Sieg gegen die Füchse. Foto: Verein

Sechs Siege lagen zwischen der 26:32-Niederlage bei Empor Rostock und nun in Hannover beim starken Aufsteiger Vinnhorst. Trotzdem beträgt der Vorsprung des Zweitliga-Absteigers aus Dessau immer noch drei Zähler auf den Verfolger von der Ostsee-Küste. Empor hielt sich im Übrigen im schweren Heimspiel gegen den TSV Altenholz mit 30:28 schadlos. Nach dem 16:16 dominierte der amtierende Norddeutsche Meister die Begegnung und führte ab dem 22:18 lange Zeit mit vier Treffern Differenz, ehe den Gästen in der Schlussminute durch zwei Treffer noch die oft zitierte Ergebniskorrektur gelang.

Bereits zum Anpfiff durfte das Ergebnis aus Hannover vorgelegen und die Empor-Handballer beflügelt haben. Das Gefühl von verliehenen Flügeln dürfte auch das Vinnhorster Team gehabt haben. Mittelfristig soll es vielleicht sogar in die 2. Bundesliga gehen. Das Gefühl von Profi-Handball vermittelte bereits das Heimspiel gegen den DRHV. Insgesamt 2.600 Zuschauer kamen in die Swiss-Life-Hall und erlebten einen wahren Handballkrimi, den Henrik Pollex mit seinem Treffer zum 29:28 eine Minute vor dem Ende zu Gunsten der Hausherren im Ausweichquartier entschied. Angestachelt von der tollen Kulisse führte der TuS zur Pause bereits 15:9 und hielt den Spitzenreiter bis zum 22:21 einigermaßen auf Distanz. Ab der 47. Minute entwickelte sich jedoch der Krimi, in dem die Gastgeber das bessere Ende für sich hatten. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen. Wir sind nicht mit dem nötigen Biss und der nötigen Konsequenz in das Spiel gegangen. Wir hatten der Dynamik vom TuS Vinnhorst leider nichts entgegenzusetzen“, sagte DRHV-06-Coach Uwe Jungandreas nach der zweiten Saisonniederlage und haderte: „Den Ausgleich hätten wir eher schaffen müssen.“

Im Abstiegskampf treten die drei auf den Abstiegsrängen liegenden Teams auf der Stelle. Handball Burgwedel konnte aufgrund der eigenen 30:33-Niederlage bei den Mecklenburger Stieren die Vorlage aus Hildesheim nicht nutzen, um den Abstand auf das bei der Eintracht mit 30:40 unterlegene Anhalt Bernburg zu verringern. Der bleibt erst einmal konstant bei fünf Zählern. Der Vorletzte HG Hamburg-Barmbek hatte ebenfalls das Nachsehen. In eigener Halle machte Yannick Danneberg mit seinen insgesamt zehn Treffern den Unterschied zu Gunsten der Magdeburg Youngsters aus. Am Ende hieß es in der torarmen Begegnung 24:20 für den Bundesliga-Nachwuchs.

Knüppeldick erwischte es die HSG Ostsee. Die unterlag zu Hause dem Oranienburger HC mit 22:33. Bereits zur Pause stand es 17:8 für die Gäste, die ihren dritten Sieg in Serie feierten und sich aus dem Abstiegskampf verabschieden. Seine fünf Spiele währende Krise überwand der HSV Hannover gegen die Füchse Berlin. In der Schlusssekunde überwand Maximilian Forst den Gäste-Keeper und traf zum 30:29-Sieg für die Anderter. Übrigens der zweiter „Buzzer Beater“ des Spiels: Denn schon mit der Pausensirene traf Timo Labietzke zur 15:15-Fürhrung des HSV.

Am kommenden Wochenende stehen acht Partien an. Allesamt sind es Nachholspiele oder vorgezogene Partien.