„Das Niveau ist spürbar gestiegen“
Konrad Bansa bei der letzten Beachtrainer-Ausbildung. - Foto: Michael Hundt
20.08.2019 Beach

„Das Niveau ist spürbar gestiegen“

Männer-Nationaltrainer Konrad Bansa lobt nach den Deutschen Jugend-Meisterschaften die Entwicklung des Niveaus und die Einführung der GBO Juniors Serie

Wie fällt dein Fazit von den Deutschen Jugend-Meisterschaften aus?
Wir haben gesehen, dass sich viel mehr Mannschaften mit dem Thema Beachhandball auseinandergesetzt haben - entsprechend ist das Niveau spürbar gestiegen. Im vergangenen Jahr sind einige Teams mit sehr wenig Vorbereitung angetreten, in diesem Jahr hatten sich alle Teams intensiv vorbereitet. Gerade im B-Jugend-Bereich, in dem wir explizit aufgefordert hatten, Auswahlteams und -spieler zu präsentieren, hat sich eine große Entwicklung getan

Die Sichtung von Spielerinnen und Spieler der Jahrgänge 2004/2005 war also erfolgreich?
Definitiv. Die Bandbreite hat gezeigt, dass sich in diesen Jahrgängen viele Spieler anbieten, die als Auswahlspieler für den DHB antreten könnten. In Nürnberg und Hannover haben zudem Sichtungstage für Spielerinnen und Spieler stattgefunden, die nicht bei den Deutschen Meisterschaften gespielt haben. Im Herbst wird es den ersten Lehrgang geben.

Waren auch in der A-Jugend Spieler dabei, denen du eventuell den Schritt in Richtung A-Nationalmannschaft zutraust?
Grundsätzlich gibt es immer Spieler, die ins Blickfeld rücken; leider gibt es jedoch keinen U21-Kader, um sie zu fördern. Aktuell ist es natürlich schwierig, in die Mannschaft reinzukommen, denn unser Team ist bereits sehr jung. Auch die anwesenden U17-Nationalspieler sind in Nürnberg sicherlich auffällig gewesen; wie wir sie weiter fördern werden, steht im Detail noch nicht fest; sie gehören zunächst zum erweiterten Männerkader.

Es gab in diesem Jahr erstmals die GBO Juniors Serie. Hat sich die Einführung ausgezahlt?
Auf jeden Fall! Eine deutschlandweite Vereins-Turnierserie halte ich für eine gute Idee. Es ist jedoch noch ein langer Entwicklungsprozess, bis es ein verbreiteter Wettkampf wird.

Du hast selbst eine Jugendmannschaft deines Heimatvereins TSG Münster auf der GBO Juniors Serie betreut. Wie fällt deine Bilanz aus?
Wir haben in der GBO drei schöne Turniere gespielt, wobei nur bei einem viele Beachhandball-Teams dabei waren. Bei den anderen Turnieren waren wir gemeinsam mit ein, zwei anderen Mannschaften die wenigen, die sich im Vorfeld mit dem Beachhandball beschäftigt hatten.
Bei den Deutschen Meisterschaften haben wir den sechsten Platz belegt. Wir hatten uns zwar etwas mehr erhofft, aber wir sind direkt im Viertelfinale auf den Mitfavoriten Bremen gestoßen. Der sechste Platz ist insgesamt in Ordnung.

Was sind aus deiner Sicht die nächsten Schritte im leistungsorientierten Jugend-Beachhandball?
Wir brauchen unbedingt noch mehr Vereine und Trainer, die sich mit dem Beachhandball beschäftigen. Viele Trainer der Beach-Trainer-Ausbildung waren bereits bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften vertreten; einige Landesverbände sind jedoch noch sehr zurückhalten. Wir müssen die Spieler und Vereine dort motivieren, ebenfalls teilzunehmen - auch, wenn es am Anfang schwer fällt.

Was ist notwendig, um teilzunehmen?
Die Vereine brauchen vor allem ein bisschen Mut, Neugier und Spielfreude, um teilzunehmen und sich mit dem Beachhandball zu beschäftigen. Die Verbände können einfach mit dem DHB Kontakt aufnehmen, wenn sie sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen wollen.

(jun)