Sieben Spiele, sieben Siege: Hannover im Aufwind
RECKEN-Kapitän Fabian Böhm. - Foto: Sascha Klahn
27.09.2019 HBL

Sieben Spiele, sieben Siege: Hannover im Aufwind

TSV Hannover-Burgdorf nach Sieg gegen Flensburg weiter verlustpunktfrei/Böhm: "Uns wachsen Riesenflügel"

Hannovers neue Handball-Überflieger sprangen wild und ausgelassen über das Parkett. Während die Stars von Meister SG Flensburg-Handewitt nach der erneuten Pleite bedröppelt in die Kabine schlichen, feierten die niedersächsischen Außenseiter mit beinahe kindlicher Freude ihren nächsten Coup.

"Uns wachsen gerade Riesenflügel", sagte Fabian Böhm, Kapitän der TSV Hannover-Burgdorf, nach dem 23:22 gegen den Titelverteidiger dem NDR Hörfunk und freute sich diebisch über den siebten Sieg im siebten Spiel: "Die Serie ist riesig. Das hat uns keiner zugetraut."

Spätestens der Erfolg gegen den Meister der letzten zwei Spielzeiten zeigt: Mit Hannover, zuletzt 13. in der Liga, ist in dieser Saison zu rechnen. Zumal am siebten Spieltag neben Flensburg auch die Rhein-Neckar Löwen (26:31 in Melsungen) bereits ihre zweite Niederlage einstecken mussten.

"Jeder Kritiker hat gesagt, es müssten endlich richtige Gegner auf uns treffen. Nun haben wir einen ganz großen Gegner mit Flensburg geschlagen", sagte Nationalspieler Böhm - der am 26. Oktober beim TAG DES HANDBALLS ein Heimspiel im Nationalmannschaftsdress erleben kann (Karten unter dhb.de/tickets) - bei Sky: "Dieser Sieg zeigt, dass wir nicht nur eine Überraschungsmannschaft sind."

Tatsächlich zeigte die Mannschaft von Trainer Carlos Ortega am Donnerstagabend eine ziemlich reife Leistung. Vor den Augen des beeindruckten Fußball-Weltmeisters Ron-Robert Zieler agierten die Niedersachsen vor allem in der Defensive bärenstark und ließen sich auch von einem 17:21-Rückstand zehn Minuten vor dem Ende nicht beirren. "Die Jungs haben nie aufgesteckt und haben Charakter bewiesen. Das kann man mitnehmen", sagte Torhüter Zieler dem NDR.

Es passt derzeit bei den Recken - trotz eines personellen Umbruchs im Sommer und des Abgangs von Europameister Kai Häfner nach Melsungen. "Wir erleben eine Mannschaft, die sehr schnell zusammen gewachsen ist und einen einfach unglaublich geilen Teamspirit hat", sagte TSV-Sportchef Sven-Sören Christophersen, noch immer vollgepumpt mit Endorphinen.

Bei den Flensburgern herrschte dagegen dicke Luft. Fünf Minuspunkte - so viele wie jetzt, nach dem siebten Spieltag, hatte die SG in der gesamten letzten Meistersaison nicht. "Die Enttäuschung ist riesengroß", sagte Trainer Maik Machulla. Die unerwartete Niederlage nahm er auf seine Kappe. "Dass wir den Kader nicht so nutzen konnten, das Tempo hochzuhalten - diese Verantwortung habe ich. Das habe ich nicht gut genug gemacht", sagte Machulla.

Viel Zeit zum Grübeln bleibt nicht. Schon am Samstag steht das nächste Spiel in der Champions League bei Pick Szeged auf dem Programm. "Tatsächlich freue ich mich auf das Spiel. Es kommt zum richtigen Zeitpunkt", sagte Machulla: "Wir müssen jetzt einfach zeigen, Mentalität in der Mannschaft zu haben."

Quelle: SID