Blomberger Torwirbel: 53 Tore gegen Schwerin
Vizemeister Bayer Leverkusen holte sich zwei Punkte gegen die HSG Bensheim/Auerbach. - Foto: TSV Bayer Leverkusen
29.11.2021 Jugendbundesliga weiblich

Blomberger Torwirbel: 53 Tore gegen Schwerin

Alle Heimmannschaften sind zum Auftakt der Meisterrunde erfolgreich

Meisterrunde

Gruppe 1

HSG Blomberg-Lippe - SV Grün-Weiß Schwerin 53:31 (23:14). „Wenn Blomberg erst einmal mit sieben, acht Toren vorne ist, dann spielen sie es souverän runter", sagte Schwerins Trainer Menc Exner. Und genauso kam es auch. Die Gäste konnten ihren Plan, das Tempospiel der Ostwestfalen einzudämmen, nur in der Anfangsphase umsetzen. „Trotzdem muss ich meiner jungen Mannschaft ein großes Lob aussprechen, wie sie gekämpft hat. Natürlich ist es schwer, wenn man fünf Stammspielerinnen ersetzen muss. Das soll aber keine Ausrede für die Niederlage sein", so Exner. Die Gastgeber sprühten vor Spielfreude und wurden nie satt, Tore zu erzielen. „Wir haben die Partie als Mannschaft gut gelöst. Es war ein schönes Jugendhandballspiel", genoss HSG-Trainer Björn Piontek die Begegnung.

Gruppe 2

TV Aldekerk - Borussia Dortmund 32:20 (14:9). Dass sich der TV Aldekerk in dieser Höhe gegen den BVB durchsetzt, hätte Trainer René Baude nicht erwartet. Die Gastgeberinnen zogen Gelb-Schwarz in der Anfangsphase den Zahn. „Wir hatten die direkt die volle Präsenz, setzten unser Konzept um, und das bekam Dortmund zu spüren", so Baude. Nach zehn Minuten lag Aldekerk schon mit 7:1 in Führung. Die TV-Mädels setzten die Vorgaben ihres Coachs bravourös um und ließen zum Beispiel kaum einmal ein Anspiel an den Kreis zu.

Buxtehuder SV - HTV Hemer 45:24 (19:15). „Bis zur Halbzeit konnten wir ganz gut mithalten. Nach dem Seitenwechsel setzte Buxtehude dann das um, was wir uns vorgenommen hatten: hinten gut stehen, Bälle abfangen und schnell nach vorne spielen. Buxtehude hat viel in die zweiten Halbzeit investiert und gleichzeitig haben wir den Faden verloren", erklärte Hemers Trainer Ivan Kavran, warum der BSV so deutlich davonzog. Sein Buxtehuder Kollege Adrian Fuladdjusch stufte das hohe Ergebnis als leistungsgerecht ein. Der Favorit brauchte eine Halbzeit lang, um sich in der Abwehr zu finden. 15 Gegentore nach 30 Minuten stellten die Einheimischen folglich auch nicht zufrieden. Über eine verbesserte Defensive kam man später besser ins Tempospiel. Torhüterin Leonie Schumacher zeigte ihre Klasse zwischen den Pfosten und beim Abschluss tat sich Mailee Winterberg mit zwölf Treffern hervor.

Gruppe 3

HC Erlangen - HSG Würm-Mitte 27:26 (17:14). Nach dem deutlichen Erlanger Sieg in der Bayernliga vor zwei Wochen schloss die HSG mit einer deutlichen Steigerung diesmal die Lücke und zog nur knapp den Kürzeren. „Unsere Eigenfehler waren ausschlaggebend für die Niederlage. Wir haben vier, fünf Fehlpässe ohne Bedrängnis ins Aus gespielt. Schade, weil heute etwas drin gewesen wäre", sagte Würm-Trainerin Miriam Hirsch. Auch ohne die drei Leistungsträgerinnen Kristina Krecken, Isabella Leube und Sarah Verweyen kämpften sich die Gäste nach einem Sechs-Tore-Rückstand (17:23) mit guter Moral zurück. Aber Lara Carbones 14. Treffer zum 27:25 in der 59. Minute nahm der HSG alle Aussichten auf ein Happy-End, wenngleich Würm-Mitte trotzdem nach dem Anschlusstreffer durch Carolin Hübner noch die Chance auf ein Remis besaß, diese jedoch mit einem Stürmerfoul verspielte. Das HCE-Trainerteam Thomas Fuchs / Ulli Kardos war sichtlich erleichtert. „Wir haben es verpasst, das Spiel frühzeitiger zu entscheiden und mit vielen Fehlwürfen, und einigen technischen Fehlern kam Würm zurück ins Spiel. In einem so wichtigen Spiel fehlt unseren jungen Spielerinnen noch die Abgeklärtheit."

Gruppe 4

TSV Bayer Leverkusen - HSG Bensheim/Auerbach 23:19 (12:8). Die Juniorelfen erwischten – gestützt auf eine starke Nele Vogel im Tor - einen guten Start in die Partie. Die rasche 4:1-Führung (8.) war dann auch der Grundstein für eine 12:8-Halbzeitführung. Mitte der zweiten Hälfte sah es beim 17:12 (47.) nach einem deutlichen Heimsieg des letztjährigen deutschen Vizemeisters aus, doch Bensheim zeigte Moral war beim 19:17 (54.) wieder auf Schlagdistanz, ehe die Leverkusenerinnen im Schlussspurt den Erfolg endgültig unter Dach und Fach brachten. „Es war ein attraktives Spiel mit sehr guten Torhüterleistungen und guten Abwehrreihen. Im Angriff haben wir phasenweise zu überhastet abgeschlossen, sodass wir Bensheim nicht entscheidend abschütteln konnten. So bleib die Partie bis zum Ende eng und wir sind froh, dass wir mit einem Erfolg in die Meisterrunde gestartet sind. Eine gewisse Anfangsnervosität hat man den Mädels noch angemerkt“, so Bayer-Trainerin Jenny Karolius.

SG BBM Bietigheim - SG Kappelwindeck/Steinbach 32:24 (15:14). Die Gäste mussten durch die Ausfälle von Helena Bertele, Helena Klöpfer und Julie Leppert mit einem zehnköpfigen Mini-Aufgebot antreten. Trotz dieser schwierigen Voraussetzungen stellte Kappelwindeck die Bietigheimerinnen mit einer guten 6:0-Abwehr und der stark parierenden Ina Rahner im Tor vor Probleme. Im Angriff agierte man mit den beiden groß gewachsenen und konzentriert beginnenden Kreisläuferinnen Lisa Schipper und Ariane Pfundstein in der Anfangsphase ebenfalls mit einer neuen Variante. 40 Minuten lang verlief die Begegnung ausgeglichen (16:16). Dann folgten bei den Gästen unnötige leichte Fehler im Angriffsspiel, unvorbereitete Würfe und Unkonzentriertheiten im Spielaufbau, was Bietigheim innerhalb von zehn Minuten einen 24:17-Vorsprung ermöglichte, der das Spiel frühzeitig entschied. „Auf diesem nationalen Top-Niveau hat man nur eine Chance hat, wenn man ein Spiel möglichst ohne Leerlauf und Schwächephase über die Bühne bringt und in Sachen Konzentration über 60 Minuten on fire bleibt", so Kappelwindecks Trainer Arnold Manz. Bietigheims Trainer Klaus Hüppchen sagte: „Das waren überzeugende 60 Minuten von uns, nachdem wir zu Beginn gegen einen starken Gegner eine nur knappe Führung erspielt hatten, konnten wir das Ergebnis im Laufe des Spieles deutlicher gestalten. Grundlage war ein starkes Abwehr- und das Torhüterpaket."

Pokalrunde

Gruppe Nord

TV Hannover-Badenstedt - TSV Nord Harrislee 35:23 (20:7). Hannover-Badenstedt legte los wie die Feuerwehr und führte bereits nach 13 Minuten mit 8:2. Mit ausgeglichen verteilten Toren sorgte die Heimmannschaft schon zur Pause für die Entscheidung. Der TSV ließ die Köpfe aber nicht hängen, kam mit einem 5:0-Lauf aus der Kabine zurück und hatte nach zwölf Minuten bereits mehr Treffer erzielt als in den ersten 30 insgesamt. Am Ende nahm Nord Harislee den Teilerfolg mit, die zweite Hälfte knapp für sich entschieden haben.

Seit dem Wochenende steht auch fest, dass der TuS Königsdorf als vierte Mannschaft in die Pokalrunde Nord einzieht. Die Mannschaft von Sybille Gruner gewann ihr Endspiel um Platz 3 beim TV Verl mit 33:25.

Gruppe Süd

Frischauf Göppingen - TuS Metzingen 21:21 (10:13). In einem torarmen Baden-Württemberg-Duell hatte Göppingen nach 50 Minuten einen Vier-Punkte-Vorsprung und besaß somit eine gute Basis für die Endphase. Dass der Mannschaft hinten heraus jedoch elf Minuten kein Treffer mehr gelang, brach ihr sportlich gesehen das Genick. Metzingen holte sich mit einem 4:0-Endspurt den Punkt in der EWS-Arena. Statistische Auffälligkeiten: Göppingen verwarf vier Siebenmeter, bei Metzingen verteilten sich die 21 Treffer auf nur vier Spielerinnen, neun davon erzielte Sarbrina Tröster. (RW)

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