Vor den letzten Tests steigt die Vorfreude auf die EM
Bundestrainer Markus Gaugisch. - Foto: Sascha Klahn
30.10.2022 A-Frauen

Vor den letzten Tests steigt die Vorfreude auf die EM

DHB-Auswahl in Tatabanya angekommen - am Montag und Mittwoch geht es dort gegen Ungarn und Rumänien

Die erste von bis zu vier Reisen mit Blick auf die Europameisterschaft 2022 hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft erfolgreich hinter sich gebracht. Am Sonntagmorgen ging es mit dem Bus von Großwallstadt nach Frankfurt, von dort hob der Flieger nach Budapest ab - und am späten Nachmittag kam das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch im ungarischen Tatabanya an, wo am Montag und Mittwoch die letzten Testspiele vor dem EM-Auftakt am Samstag gegen Polen in Podgorica (Montenegro) anstehen.

In Tatabanya nimmt die DHB-Auswahl an einem Drei-Nationen-Turnier teil und trifft am Montag, 31. Oktober, auf Gastgeber Ungarn (Anwurf 17 Uhr/live auf Sportdeutschland.TV und handball.net), zwei Tage später folgt die EURO-Generalprobe gegen Rumänien (Anwurf: 18 Uhr / live auf SPORT1). Im ersten Turnierspiel gewann Ungarn am Samstagabend 33:28 (15:17) gegen Rumänien.

Nach sechs Trainingstagen in Großwallstadt geht es nun darum, wie die Mannschaft die Inhalte auf dem Feld gegen starke Gegner umsetzt: „Ich erwarte, dass wir in beiden Spielen den Deckungsverband in verschiedenen Konstellationen so hinbekommen, wie wir ihn haben wollen. Wir haben jetzt noch zweimal die Möglichkeit, etwas auszuprobieren und zu testen. Natürlich wollen wir die Spiele gewinnen, aber wir müssen auch im Auge haben, uns einzuspielen und die Belastung zu steuern, damit wir am Samstag auf einem Toplevel sind, wenn die EM losgeht“, sagte Gaugisch nach der Ankunft in Tatabanya.

Im ersten EM-Spiel am Samstag (5. November, 20.30 Uhr) geht es gegen Polen, es folgen die weiteren Vorrundenpartien gegen Gastgeber Montenegro (Montag, 7. November, 18 Uhr) und gegen Spanien (Mittwoch, 9. November, 20.30 Uhr), alle Spiele werden live von Sportdeutschland.TV ausgestrahlt. „Mit der Ankunft in Tatabanya steigt natürlich die Vorfreude auf die beiden Spiele gegen Ungarn und Rumänien, wir wollen uns den letzten Feinschliff vor der EURO holen und schauen, ob die Dinge klappen, die wir uns vorgenommen haben. Jetzt wird es Richtung Samstag immer kribbeliger“, sagte der Bundestrainer, der am Donnerstag mit der deutschen Mannschaft in den Vorrundenspielort Podgorica nach Montenegro reist.

Im ersten Testspiel steht vor allem Emily Bölk im Fokus, denn sie spielt bekanntlich für den ungarischen Verein FTC Budapest, für Gaugisch ist der Europameister von 2000 ein idealer Vorbereitungsgegner auf das erste EM-Spiel: „Ungarn steht für Tempospiel und viele Abläufen, die wir kennen, sowie eine hohe Qualität im Rückraum. Da müssen wir bereit sein, in den Kontakt zu gehen - das sind genau solche Qualitäten, die auch Polen auszeichnen.“

Auch vor den Rumäninnen - speziell der vierfachen Welthandballerin Cristina Neagu - hat Gaugisch großen Respekt: „Das wird ein Showdown gegen eine absolute Weltklassespielerin und eine Weltklasse-Achse Rückraum-Kreis mit Neagu und Crina Pintea. Die Mannschaften, die bei der EM auf uns warten, sind gespickt mit solchen Spielerinnen, die Spiele auch alleine entscheiden können. Darauf müssen wir uns ganz besonders vorbereiten, damit wir die Basics haben.“ Zwei DHB-Nationalspielerinnen wollen derweil mit ihrem Insiderwissen zu einem Erfolg beitragen: Isabell Roch (SCM Ramnicu Valcea) und Meike Schmelzer (HC Dunarea Braila) spielen für rumänische Vereine.

Gegen beide Testspielgegner ist die deutsche Länderspielbilanz negativ, aber gegen beide feierte die DHB-Auswahl Erfolge in den jeweils letzten Spielen: Gegen Ungarn gab es ein 25:24 in der WM-Vorrunde 2021 in Spanien, gegen Rumänien einen 22:19-Sieg in der EM-Vorrunde 2020 in Dänemark. Im Falle des Weiterkommens wartet bereits das nächste Duell gegen Neagu & Co. in der EM-Hauptrunde, denn Rumänien spielt seine Vorrunde in der deutschen  Parallelgruppe C im mazedonischen Skopje gegen Frankreich, die Niederlande und Nordmazedonien. Ungarn trifft in Vorrundengruppe A in Ljubljana auf Norwegen, Kroatien und die Schweiz.

Die jeweils ersten drei Teams der vier Gruppen ziehen in die Hauptrunde ein, für Deutschland ginge dann die Reise aus Podgorica weiter nach Skopje.  Zur Finalrunde am 18. und 20. November würde der Umzug nach Ljubljana erfolgen.

Deutsche Bilanz gegen Ungarn:
75 Spiele - 17 Siege -  4 Remis -  54 Niederlagen - Tordifferenz 1414:1615

Letzte drei Spiele gegen Ungarn:

6. Dezember 2021: WM-Vorrunde in Lliria/Spanien 25:24 (14:9)
12. Dezember 2020: EM-Hauptrunde in Kolding/Dänemark 32:25 (13:11)
9. Dezember 2018: EM-Hauptrunde in Nancy/Frankreich: 25:26 (12:10)

Deutsche Bilanz gegen Rumänien:
90 Spiele - 33 Siege - 5 Remis - 52 Niederlagen - Tordifferenz: 1824:1914

Letzte drei Spiele gegen Rumänien:
3. Dezember 2020: EM-Vorrunde in Kolding/Dänemark 22:19 (13:10)
3. Dezember 2018: EM-Vorrunde in Brest/Frankreich 19:24 (11:14)
16. Dezember 2016: EM-Platzierungsspiel 5/6 in Göteborg/Schweden 22:23 (11:11)

(BP)

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