Xenia Smits: In Frankreich viel gelernt
Xenia Smits bei der aktuellen Europameisterschaft. - Foto: Alex Heimken
14.11.2022 A-Frauen

Xenia Smits: In Frankreich viel gelernt

Die DHB-Abwehrchefin, die fünf Jahre in Metz spielte, im Interview vor dem zweiten Hauptrundenspiel gegen den Olympiasieger

Neben Maike Schirmer, die ein Jahr in Toulon spielte, kennt natürlich Xenia Smits den kommenden deutschen EM-Gegner Frankreich am besten. Die 28-jährige Abwehrchefin der DHB-Auswahl lief von 2015 bis 2020 für den französischen Rekordmeister Metz Handball auf und spielte mit Metz 2019 sogar beim Champions-League-Finalturnier. Vor dem zweiten EM-Hauptrundenspiel gegen Frankreich am Dienstag (20.30 Uhr, live auf sportdeutschland.tv) spricht Smits über ihre Zeit in Frankreich, die deutschen Chancen und die französischen Stärken.

Sie haben fünf Jahre bei Handball Metz in Frankreich gespielt. Können Sie viele Insidertipps vor dem morgigen Duell geben?

Xenia Smits: Es ist jetzt auch schon wieder zweieinhalb Jahre her, dass ich in Metz gespielt habe. Ich kenne einige Spielerinnen sehr gut, würde aber nicht sagen, dass ich das französische Team in- und auswendig kenne. Natürlich habe ich das Team verfolgt. Das kann ein Vorteil sein, aber sie kennen mich natürlich auch sehr gut. Jeder hat sich weiterentwickelt, aber ich denke, ich kann in der Vorbereitung über die eine oder andere etwas mehr sagen und einen Tipp geben.

Was haben Sie von Ihrer Zeit in Frankreich für Ihre Karriere mitgenommen?

Xenia Smits: Sehr viel. In Metz habe ich unter Trainer Emmanuel Mayyonade vor allem taktisch sehr viel dazugelernt und auch viel internationale Erfahrung gesammelt. Zudem habe ich gelernt, diese französische Lockerheit zu übernehmen. Definitiv habe ich persönlich und sportlich dort eine enorme Entwicklung gemacht. Ich habe für meinen weiteren Weg also sehr viel mitgenommen.

Was macht Frankreich so stark?

Xenia Smits: Frankreich ist auf jeder Position mindestens doppelt gut besetzt, hat eine harte Abwehr und geht ein hohes Tempo, daher sollten wir einfache Fehler abstellen, weil die direkt bestraft werden.

In zwei Testspielen gegen Frankreich gab es Anfang Oktober zwei knappe Niederlagen. Welche Bedeutung haben diese Ergebnisse für das EM-Duell?

Xenia Smits: Da hat die französische Abwehr vielleicht noch nicht so gut gestanden, aber viel hat sich in der französischen Defensive nicht geändert. Man kann es aber auch umdrehen und sagen, dass wir zweimal sehr gut gespielt haben und die kleinen französischen Schwächen ausgenutzt haben. Wir werden gut vorbereitet sein und hoffen, dass wir die Lücken wieder finden.

Konnte die deutsche Mannschaft das Selbstvertrauen nach dem Sieg gegen die Niederlande konservieren?

Xenia Smits: Ich hoffe, dass wir das Selbstvertrauen und auch die Lockerheit mitnehmen können und alles reinhauen, was geht. Wenn wir flexibel spielen, wird das Selbstvertrauen wiederkommen.

Vor 17 Jahre gab es den letzten deutschen Pflichtspielsieg gegen Frankreich – reißt diese Serie am Dienstag?

Xenia Smits: Ich hoffe, dass diese Serie endet, aber das kann man natürlich nicht vorhersagen. Wir werden alles dafür tun. Morgen ist ein neues Spiel, selbst wenn wir das letzte Spiel gewonnen hätten und morgen verlieren, bringt uns diese Statistik überhaupt nichts. Aber die Bilanz zeigt schon, wie stark Frankreich in den letzten Jahren war und ist.

 

(BP)

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